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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

In 23 Sprachen wird bei der EU diskutiert

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) des Bezirks Hohenrechberg besuchte auf Einladung von Dr. Inge Gräßle, MdEP, das EU-​Parlament in Straßburg. Bezirksvorsitzender Norbert Müller, der die Reise organisatorisch vorbereitet hatte, konnte 50 Teilnehmer aus Schwäbisch Gmünd und dem Umland begrüßen.

Dienstag, 19. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Zunächst wurde Straßburg mit einer Schiffsrundfahrt erkundet. Vorbei an historisch bedeutenden Gebäuden, Fachwerkprachtbauten der Altstadt bis hinaus zum Europaparlament führte die Fahrt bei herrlichem Wetter. Sodann besuchten die KABler das Straßburger Münster. Tief beeindruckt war man von diesem imposanten Bauwerk, welches vom 12. bis 15. Jahrhundert erbaut wurde und seinen großen Kunstschätzen.
Zahlreiche Stellen im Münsterinneren luden zum Verweilen ein — die Kanzel, der Ölberg, der Chor, der Engelspfeiler, die astronomische Uhr, die Glasfenster und die Rosette der Westfassade. Es war noch Zeit für einen kleinen Altstadtbummel im Gerberviertel oder für eine Stärkung mit original Elsässischem Flammkuchen.
Am Spätnachmittag stand dann der Besuch im Europaparlament auf dem Programm. Schon beim Betreten des Innenhofes waren die Teilnehmer von dem mächtigen Baukörper beeindruckt. Nach dem Fototermin mit Dr. Inge Gräßle wurden die Teilnehmer in den Sitzungssaal des EU-​Parlaments geleitet und konnten eine Stunde lang eine Debatte über ein gemeinsames europäisches Asylrecht und die Entwicklung eines Raums der Strafgerichtsbarkeit in der EU verfolgen.
In 23 Amtssprachen wird im EU-​Parlament diskutiert und muss entsprechend übersetzt werden, so dass über Kopfhörer alle Ausführungen verfolgt werden können. Der Plenarsaal hinterließ einen faszinierenden Eindruck mit seiner technischen Einrichtung für die 785 Parlamentarier aus den 27 Mitgliedsstaaten.
Im anschließenden Informationsgespräch mit der Abgeordneten Inge Gräßle erklärte diese zunächst die Schwerpunkte ihrer Arbeit als Mitglied im Finanzausschuss, der zuständig ist für die europäische Haushalts– und Finanzpolitik, sowie Haushaltskontrolle.
Kultur und Bildung gehören weiter zu ihrem Aufgabenbereich. Ihr dringender Appell ist, am 7. Juni an der Europawahl teilzunehmen. Es gehe um die Zukunft Europas in der aktuellen schwierigen Phase der Finanz– und Wirtschaftskrise. Als Mitglied des Finanzausschusses lehne sie die Aufnahme von neuen Mitgliedsstaaten ab, da dies finanziell nicht mehr zu stemmen sei.
Schon jetzt seien einige Mitgliedsstaaten dem Staatsbankrott nahe. Große Sorge bereitet ihr, dass die Stabilität des Euros erhalten werden kann. Die Maastricht-​Kriterien seien deshalb von allen Mitgliedsstaaten einzuhalten, damit die Inflationsgefahr nicht Fahrt aufnehmen könne. In der aktuellen Diskussionsrunde wurde vor allem ein soziales Europa angemahnt. Es könne nicht angehen, so der Tenor der Aussprache, dass die Arbeitnehmer die Zeche der Finanzkrise, die sich zu einer Wirtschaftskrise in ganz Europa ausgeweitet hat, bezahlen und ihre Arbeitsplätze verlieren. KAB-​Bezirksvorsitzender Norbert Müller bedankte sich zum Schluss der Diskussionsrunde bei der Europaabgeordneten Inge Gräßle für die Einladung und wünschte ihr bei dieser Gelegenheit Erfolg für die bevorstehende Europawahl am 7. Juni.

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