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Dominik Kaiser der gefeierte FCN-​Mann

Vor einer tollen Kulisse betrieben die Kicker des Oberligisten, FC Normannia Gmünd, Werbung in eigener Sache gegen VfB Stuttgart. Zur Pause führten die Amateure gegen die Profis gar mit 1:0, ehe sich in Hälfte zwei die vielen Wechsel bemerkbar machten und der Bundesligist noch mit 3:1 siegte. Von Patrick Tannhäuser

Mittwoch, 06. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 54 Sekunden Lesedauer

Gomez, Hitzlsperger, Lehmann – die ganz großen Namen wurden auf dem Spielberichtsbogen des VfB Stuttgart vermisst, dennoch lösten die Verantwortlichen ihr Versprechen „mit der bestmöglichen Elf“ im Jahnstadion aufzulaufen durchaus ein. Mit Boulahrouz, Marica, Boka und Simak befanden sich immerhin vier teils aktuelle Nationalspieler auf dem Rasen. Dass die Stuttgarter im so wichtig Endspurt der Bundesliga kein Risiko bei ihren Leistungsträgern eingehen wollten, war selbst für die vielen anwesenden Anhänger durchaus nachvollziehbar. Für den VfB-​Trainer, Markus Babbel, war das Spiel in Gmünd dennoch eine wichtige Generalprobe vor der Spitzenbegegnung am kommenden Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Nachdem mit Delpierre und Tasci die beiden etatmäßigen Innenverteidiger ausfallen, bekamen Boulahrouz und Niedermaier die Chance sich für den Bundesliga-​Hit einzuspielen.
Beide wurden von den Normannen gleich von Beginn an in vielen Szenen gefordert. Wahrscheinlich sogar mehr als ihnen lieb war. Den ersten Warnschuss gaben nämlich nicht die Roten aus Stuttgart ab, sondern der Gmünder Stürmer Beniamino Molinari. Der Torjäger zog von der Strafraumgrenze aus der Drehung ab, fand aber in VfB-​Keeper Stolz seinen Meister. Ähnlich ging es nur wenig später Simak auf der anderen Seite. Seinen versuch aus der Distanz entschärfte Matthias Gruca sicher. Dennoch war schon in den Anfangsminuten zu sehen, dass die Normannen hochmotiviert in das Spiel gegangen waren und aus einer kompakten Defensive schnelle Angriffe inszenierten. So einer führte nach 14 Minuten auch zur Führung des FCN. Dominik Kaiser setzte sich im Laufduell mit Niedermaier durch und ließ Stolz mit seinem präzisen Abschluss keine Chance. Es sollte nicht die einzige Situation gewesen sein, in der der junge Mittelfeldspieler der Normannen auf sich aufmerksam machte. Da staunte auch VfB-​Manager Horst Heldt nicht schlecht. Dominik Kaiser spielte sich zwar nicht direkt in das Notizbuch des Stuttgarter Machers, aber für die zweite Mannschaft in der 3. Liga könnte er mit seiner Spielfreude durchaus interessant geworden sein.
Gefährlich wurde es für das Gehäuse der Normannen vor allen Dingen nach Standardsituationen, wenn die langen Stuttgarter Kerls sich in den Gmünder Strafraum aufmachten. In der 23. Minute verpasste Niedermaier nach einer Ecke von Elson das Leder nur haarscharf. Der FCN versteckte sich aber weiterhin nicht und verzeichnete durch Patrick Faber sowie Manuel Grampes, nach einem feinen Doppelpass mit Molinari, weitere Torgelegenheiten.
Auch nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Normannen zuerst wenig beeindruckt. Nach 58 Minuten zappelte die Kugel dann aber doch im Kasten von Gruca. Schieber setzte sich schön durch. Seinen Querpass musste Marica nur noch über die Linie drücken. Für die kämpfenden Gmünder ein kleiner Nackenschlag, denn nur zwei Minuten später lag der VfB schon in Front. Wieder setzte sich ein Stuttgarter durch, erreichte die Grundlinie und seinen Rückpass schob Kasunic stark bedrängt über die Linie. In der Folge machten sich die vielen Wechsel auf Seiten des FCN bemerkbar und der VfB bekam deutliches Übergewicht. Die endgültige Entscheidung fiel allerdings erst zwei Minuten vor dem Abpfiff, als Klotz nach Vorlage von Schipplock das 3:1 erzielen konnte.
Kein Wunder, dass der Gmünder Trainer Alexander Zorniger nach Spielende sehr zufrieden mit seinen Mannen war. „Es war das Fußballfest, das wir uns alle gewünscht hatten“, erklärte Zorniger. In seinem Fazit lobte er das aggressive Auftreten seiner Elf in der ersten Hälfte. „Aber ohne unnötige Fouls“, schob er sogleich nach. Niemand sollte sich verletzen, weder ein Gmünder, noch ein Stuttgarter. „Wir haben gut nach vorne weg verteidigt“, so Zorniger, der ein Sonderlob für Aleksandar Kasunic verteilte. Babbel freute sich, dass seine Mannschaft von den Normannen gefordert wurde. „Die Jungs haben Gas geben“, so Babbel.
FC Normannia: Gruca (65. Zech) – Göhl, Zimmermann (74. Tolbert), Kasunic, Krätschmer (82. Greco), Catizone, Mangold (59. Pelerin), Faber (46. Bauer), D. Kaiser (82. S. Fröhlich), Molinari (82. Kivotidis), Grampes (46. Cetin)
VfB Stuttgart: Stolz – Karikari, Boulahrouz (72. Pischorn), Niedermaier, Boka, Klotz, Mandjeck, Elson, Simak (65. Schipplock), Marica, Schieber
Tore: 1:0 D. Kaiser (14.), 1:1 Marica (58.), 1:2 Eigentor (60.), 1:3 Klotz (88.)

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