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Fußball, Relegationsspiel zur Landesliga: Lakner-​Elf wahrt sich alle Aufstiegschancen

Relegationsspiele können nach einer sowieso schon langen Saison zur wahren Knochenmühle werden. Da müssen die Bargauer nun durch. Die erste Hürde meisterten sie nicht grandios, aber immerhin verdient. Allerdings waren 120 Minuten notwendig, ehe der FC Bargau den TSV Regglisweiler mit 3:2 in die Knie zwang. Mit viel Geduld und Moral. Von Giovanni Deriu

Freitag, 12. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Gerstetten liegt auf dem Weg nach Heidenheim, und ist allemal einen Ausflug Wert. Die Ortschaft liegt schön eingebettet im Grünen, Wanderungen und verlängerte Wochenenden bieten sich in Gerstetten an. Ein wenig trügt die Idylle dann aber doch, denn unweit der Austragungsstätte des Relegationsmatchs zwischen dem FC Bargau und TSV Regglisweiler, von Söhnstetten kommend, sticht einem rechter Hand gleich ganz in sandbeige ein klobiger Steinbruch ins Auge. Hier wird nicht auf Urlaub gemacht, sondern malocht. An die 600 Zuschauer fanden den Weg auf den schmucken Gerstetter Sportplatz. Der Gastgeber hatte sich als perfekter Gastgeber rausgeputzt.
Gleich vorweg, das Entscheidungsspiel blieb Vieles schuldig. Es lebte aber stets von der Spannung, dass ein Sieger gefunden werden musste. Von Beginn an agierten beide Teams sehr verkrampft, unruhig und suchend. Eine Spielweise suchend, die schnell zum Erfolg führen sollte. Das Team von Markus Lakner wirkte irgendwie platt, als käme es selber gerade vom Steinbruch – und der TSV Regglisweiler spielte so robust, und teils rustikal (ruppig würde eher zutreffen), als hätten die Jungs von Trainer Peter Reder das Kicken auf der Steinhalde gelernt – und zwar barfuß. Besonders Martin Jainz, ein Leistungsträger der nebenbei auch noch aktiv Eishockey spielt, setzte sich immer wieder wie ein Tank durch. Rempelnd ohne Rücksicht auf Verluste. Tja, somit konnten die Bargauer ihre bekannte attraktive Spielweise nicht durchsetzen, Jürgen Schübel meinte zwei Stunden später : „Der Gegner war stark, die haben uns das Leben schwer gemacht.“
Bereits nach sechs Minuten waren die Bargauer weit aufgerückt, Steck spitzelte den Ball an Tormann Krieg vorbei, irgendwie fiel Regglisweilers Jainz. Gelbe Karte für den bulligen Stürmer, Verdacht auf Schwalbe. Schnell überbrückte Regglisweiler den Platz, drei Ballstafetten reichten, immerhin waren Sorg und Klotzbücher stets im Bilde. Die Bargauer Zoidl und Weber rieben sich zu sehr auf. Torlos ging es in die Kabinen.
War das Bargaus wahres Gesicht?, wollten wir wissen. Markus Lakner, als letzter aus dem Umkleideraum kommend, schaute fragend und meinte: „Ach, ich bin mit der Leistung des Teams bisher zufrieden.“ Ehrlich, der FCB-​Coach war über die gesamte Zeit die Ruhe in Person. Kurioserweise verfielen Lakner und sein Team auch nicht in Hektik, als drei Minuten nach der Pause der Gegner mit 1:0 in Führung ging. Unglücklich ließ Torspieler Krieg durch seine Hände gleiten, Jainz bedankte sich per Abstauber. Wenig später nur rettete Andreas Krieg aber mit einem tollen Reflex gegen Trojano. Zoidl jagte kurz darauf einen Freistoß weit drüber, nachdem Regglisweilers Keeper den Ball außerhalb des Strafraums fing.
Ratlosigkeit, Bargau suchte immer noch nach einer Linie. Philipp Zoidl versuchte es im Mittelfeld abermals, Ball halten, umschauen, wo steht der nächste freie FCBler?, ein schöner Pass auf Andreas Hermann über links – die Chance schien bereits wieder vertan, der Tormann irrte weit draußen durch den Sechzehner, Hermann reagierte blitzschnell, cool hob er den Ball ins Netz, 1:1 (58.). Nun kombinierten Christoph Betz und Zoidl immer sicherer, Schübel glänzte als Abfangjäger. Doch für eine kleine Schockstarre bei den mitgereisten Bargauer Fans sorgte der Gegner. Regglisweiler sorgte für die erneute Führung, 2:1 durch Eisenmann, wobei auch dieser Treffer irgendwie mit Bargauer Beteiligung fiel – abgefälscht landete die Kugel im Netz. Keeper Krieg konnte einem leid tun. Noch eine knappe Viertelstunde war da zu spielen.
Wenig später ein normaler Zweikampf an der Außenlinie weit weg vom Tor, Jainz rempelte, mimte aber selbst den Gefoulten – und flog vom Platz. Die Uhr tickte. Regglisweiler war darauf bedacht, die Defensive zu stärken, Markus Lakner behielt die Übersicht, von Hektik keine Spur. Die 90. Minute war bereits angebrochen, einen Abpraller verwandelte Sebastian Sorg volley mit viel Effet zum 2:2. Bargau wieder im Spiel. Die Fans aus dem Gmünder Raum waren aus dem Häuschen. Unentschieden auch noch nach den ersten 15 Minuten der Verlängerung. Bargau ließ nun Ball und Gegner laufen. Acht Minuten vor dem Ende köpfte Markus Abele den Ball zum 3:2 in die Maschen. Damit ist Bargau noch im Rennen.
FC Bargau: Krieg – Sorg, Morbitzer, Hellmann, Klotzbücher, Schübel (81. Rieg), Betz (84. Hübl), Zoidl (74. M.Abele), Weber, Bundschuh, Hermann.

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