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Reiten, Kreismeisterschaft in Dressur und Springen

Zumindest am Samstag hieß es auf der Anlage des Reit– und Fahrvereins Mögglingen, „Land unter“ – die Wertung der großen Tour auf der Kreismeisterschaft ist wortwörtlich „ins Wasser gefallen“, wie Jürgen Zappe, Leiter des Melde– und Ergebnisdienst, mitteilte. Gestern scheinte zwar die Sonne, doch tief war der Reitplatz dennoch. Von Giovanni Deriu

Montag, 29. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

Gemischt waren Stimmen und Stimmung im Reiterlager der angereisten Teams aus dem Kreis. Hier manchmal lange und enttäuschte Gesichter, auf der anderen Seite aber, besonders bei den etablierten Reitern, wie Rainer Abele (RFV Röhlingen) oder Mario Walter (ebenfalls aus Röhlingen, aber aus dem Reitsportzentrum) oder Klaus Kaufmann des Reit– und Fahrvereins Aalen-​Fachsenfeld herrschte coolness vor. Was solle man auch machen, meinten die Reiter einhellig, und unterstrichen damit auch das Achselzucken von Andrea Hieber, der ersten Vorsitzenden der Mögglinger Reiter im RFV. Organisiert war alles bestens, „einen Dank“ an alle Helfer im Verein, wollte Andrea Hieber loswerden. Aber was bitteschön, könne man dafür, „wenn das Wetter so schlecht ist?“ fragte die Hobbyreiterin fast entschuldigend.
Und von den angekündigten Wettbewerben hatte „leider nur das Springen“ unter das schlechte Wetter zu leiden. Weiter hinten, auf dem Reitplatz, am Tenniscourt vorbei, lief bei den Dressur-​Wettbewerben alles sehr gut. Außerdem konnten die Dressurreiter mit ihren Pferden auch auf die kleine aber feine Reithalle ausweichen. Zudem war der Platz (Sand und Holzschnitzel) gestern wieder optimal nutzbar, weil schneller „trocken“.
Überall rund um den Springer-​Parcours mit den Hindernissen, bis hin zum Festzelt, versanken alle im Morast. Nasse quietschende Schuh-​Geräusche verfolgten jeden, der dort entlang lief. Viele Besucher, aber auch die Pferde, trugen den halben Rasen ab. Alles absagen, sei nie in Frage gekommen, eher abwarten. Und auf Seepferdchen ausweichen? Die kämen doch nicht über die Hindernisse. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
So sind einige Reiter bereits samstags, nach langem Vertrösten, abgereist. Die, die aber blieben, machten das Beste aus der „misslichen“ Situation. Die Turnierleitung und das Richter-​Gremium waren aber sonntags überzeugt, es geht – ihr Daumen zeigte nach oben. Auch die Höhe der Hindernisse wurde neu überdacht, denn, „je höher das Hindernis“, umso schwieriger auch die Landung hinterher. Die Matschlöcher wurden berücksichtigt. Gefahr für Ross und Reiter? Ganz klar, war Philipp Huber aus Essingen, überzeugt. In der Klasse L der Zeitspring-​Prüfung wurde Huber elfter, doch der 17-​jährige Reiter meinte: „Absolute Stolpergefahr für das Pferd“, da der Platz „vollgesaugt“ sei, die Löcher auch tief, und dadurch sei der Parcours total uneben gewesen. Vater Alfred Huber schob nach, zudem erschrecken einige Pferde vielleicht auch durch die „Platschgeräusche“. Nichtsdestotrotz sahen die Zuschauer dennoch interessante Spring-​Wettbewerbe, teils mit geminderter Teilnehmerzahl, doch die, die ritten, gaben alles. Bei der Springprüfung Klasse L (mit Stechen), mussten auch gleich fünf Reiter in die Entscheidungs-​Runde, um den Sieger zu ermitteln. Alle ritten davor „auf null Fehler“, der Parcours wurde verkürzt, und dafür an manch einer Stelle „ein bisschen erhöht“. Und eine sehr gute Figur machte die Straßdorferin Sarah Feiler (für den RFV Gmünd startend). Unter den Männern wurde sie zweite hinter Rainer Abele. Nicht nur Feilers Pferd wurden auf die Hufeisen „Stollen“ für den etwas besseren „Halt“ geschraubt. Fast alle Reiter rüsteten auf.
So kam es, dass Sarah Feiler auch im geschrumpften Wettbewerb (Klasse L mit Joker), es ging um ein bisschen Geld und den Ehrenpreis, auf ihrer „Golden Diva“ die männliche Konkurrenz abhing (Baßler und Mario Walter). Die zügig gerittene Zeit sprach für Feiler. Die freute sich, und meinte: „Man darf nicht auf Sieg reiten“, bei diesem Wetter. Mit Stollen und den Gamaschen an „Golden Diva“ klappte es. Am Erfolg habe aber auch „Pferdepflegerin“ Aileen Häberle ihren Anteil.

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