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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Viele Gmünder geben Waffen ab

Mit einem Rundschreiben appellierte Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, in dessen Ressort auch der Bereich öffentliche Sicherheit und Ordnung gehört, an alle in Gmünd registrierten rund 1600 Waffenbesitzer, unter Hinweis auf das tragische Ereignis in Winnenden, ihre Waffen und Munition zugriffssicher aufzubewahren. Gleichzeitig bot er ihnen an, ihre überzähligen oder nicht mehr benötigten Waffen kostenfrei beim Ordnungsamt abzugeben.

Montag, 13. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 53 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sv). „Die Resonanz ist sehr groß“, teilt Rüdiger Maas, Sachgebietsleiter Waffenrecht beim Ordnungsamt der Stadt Schwäbisch Gmünd, auf Anfrage mit. „Die angeschriebenen Bürger gehen sehr ernst und sensibel mit der Thematik um. Viele wollen sich nochmals rückversichern, ob ihre vorhandenen Aufbewahrungstresore noch den aktuellen Anforderungen entsprechen. Bis jetzt wurden zudem rund 150 Waffen aller Art und Kaliber sowie Munition bereitwillig abgegeben. Die meisten abgegebenen Waffen stammen aus Erbnachlässen oder aus Beständen aufgrund der Waffenamnestieregelung in den 70er Jahren“, so Maas.
Im Juni beschloss der Deutsche Bundestag die Änderung des Waffengesetzes, dabei unter anderem auch eine bis 31.12.2009 geltende neuerliche Amnestieregelung. Wer nicht registrierte Waffen im Besitz hat, kann diese bis dahin straffrei bei den Behörden oder der Polizei abgeben. Auch einige nicht registrierte Waffen wurden beim Ordnungsamt bereits abgegeben. Alle abgegebenen Waffen werden durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden– Württemberg vernichtet.
Im gesamten Ostalbkreis gibt es rund 7800 registrierte Waffenbesitzer. In Gmünd ist die Anzahl vergleichbar mit den rund 1500 Waffenbesitzern Aalens. Die Erteilung von Waffenerlaubnissen wird bei den Waffenbehörden im Ostalbkreis einheitlich und sehr restriktiv und streng gehandhabt. Die schon bisher geltenden strengen Anforderungen und Vor-​schriften wurden durch die neuerliche Gesetzesänderung nochmals verschärft. Die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit (Erfurt, Winnenden, Eislingen) zeigen leider auch, dass dem sozialen Umfeld im familiären, häuslichen und schulischen Bereich sowie im Freundes– und Bekanntenkreis oft zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Es ist deshalb sehr wichtig, dass in diesem Bereich wieder mehr Verantwortung und soziale Selbstkontrolle stattfindet und auch mehr Zivilcourage an den Tag gelegt wird. Die Stadt als Waffen– und Ordnungsbehörde tut ihr möglichstes und reagiert auch sofort, wenn ihr entsprechende Erkenntnisse bekannt oder mitgeteilt werden.
„Mit und in der Aktion sichere Stadt engagieren sich neben Behörden– und Polizeivertretern auch viele ehrenamtliche Bürger, sowie Vertreter von Schulen und Jugendsozialarbeit um mit vielen Aktionen auch in solchen sozialen Bereichen wichtige und notwendige Aufklärungsarbeit für Jugendliche, Eltern und die Bürgerschaft zu leisten“, so Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, der zugleich Vorsitzender der Aktion sichere Stadt ist. „Dieser wertvollen Unterstützungs– und Aufklärungsarbeit der engagierten ehrenamtlichen Helfern gilt besonderer Dank“.
Danken wolle er auch allen Waffenbesitzern für den umsichtigen und sorgfältigen Umgang mit ihren Waffen und denjenigen, die bereitwillig ihre Waffen abgegeben haben oder noch abgeben wollen.

Auskünfte zum Waffenrecht erteilen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Schwäbisch Gmünd unter den Telefonnummern 0 71 71/​6 03 – 32 40 oder 32 42.

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