Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Fußball: Seit gestern um 11 Uhr vormittags kicken die Mutlanger und Schweizer um den Rekord

Den Wetterfrosch stets im Blickwinkel, die Sonne und die Wolken immer unter Beobachtung, spielen die Mutlanger Kicker seit gestern gegen das schweizer Team aus Raron um den neuen Rekord im Fußball. 37 Stunden (oder mehr) sollen die Akteure auf dem Sportplatz in Mutlangen durchhalten – und das am Stück. Von Giovanni Deriu

Freitag, 17. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 52 Sekunden Lesedauer

Deshalb müssen die Fußballer das Wetter irgendwie austricksen. Gestern schien zwar fast durchgängig die Sonne, bei (er-)drückenden Temperaturen. Gegen die Hitze so scheint es, kann man sich schützen, in dem sie alle viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Das Spiel läuft weiter.
Was aber, wenn, wie prognostiziert, dicke dunkle Regenwolken erscheinen, der Wettergott die Schirmherrschaft übernimmt, weil es Hunde und Katzen regnet? Nicht auszudenken, wenn es blitzt und donnert? Klare Anweisung, so der TSV-​Spielleiter und „Party-​Koordinator“ Frank-​Rüdiger Rietz, dann würde das Spiel unter– oder gar abgebrochen. Aber, auch da habe man vorausschauend geplant, so Rietz weiter. Das Schlechtwetter wird ausgetrickst, indem die Spieler gestern bereits mehrere Stunden am Stück, es waren bereits fast sieben, durchspielten, um ihre kleinen „Päuschen“ zu sammeln. Pro gespielter Stunde, besagt die Regel, vorgegeben von den Guiness-​Verantwortlichen, sind fünf Minuten Pause anberaumt. So wolle man sich einen „Puffer“ bei Schlechtwetter schaffen. Diese regulären Auszeiten können die Mannschaften sammeln. Um ins Guiness-​Buch der Rekorde zu gelangen, muss alles beachtet werden. Ein Spiel um das Ergebnis wird es eh nicht. Das Resultat ist irgendwie die schönste Nebensache des Spiels. Gewinnen werden am Ende beide Teams. So wurden den Toren dann auch kaum Beachtung geschenkt. Spielleiter Rietz: „So um die 50 Tore sind bestimmt schon gefallen“ – nach sechs Stunden Fußball. Die neugierigen Zuschauer trafen dann auch spätnachmittags ein. Der Sportplatz und das Festzelt füllten sich. Perez wie Rietz sehen die Zuschauer als zusätzliche „Motivatoren“ wenn es gegen Mitternacht geht, wenn es gilt, den Rekord von 36 Stunden zum Bersten zu bringen – Punkt Mitternacht, von heute auf morgen, wären die Mutlanger wie die Schweizer die neuen Rekordhalter, sie stünden dann im weltberühmten Buch der Rekorde. Irgendwie hätte der Erfolg dann viele Väter, besonders, so Frank-​Rüdiger Rietz, der „Party-Maile“-Koordinator, die Physiotherapeuten und Ärzte hätten schon „alle Hände voll zu tun“. Alles wird überwacht, so Tomas Perez. Ganz sportwissenschaftlich ist alles vorgegeben, damit keiner schlapp macht. An die 15 000 Kalorien werden wohl von jedem einzelnen Kicker verbrannt – mindestens 10 000 sollen wieder hinein. Pizza, Spaghetti, viele belegte Brötchen stehen auf Armeslänge bereit. Und, die Getränke-​Bar besteht aus „ganz speziellen Drinks.“ Es heißt „piano, piano“ kicken. Der Ball soll laufen, weniger die Spieler. Den einfachsten Job dürften demnach die Keeper haben, oder? Kopfschütteln beim Spielleiter: „Wo denken sie hin?“, es kann ganz schön mühsam sein, „ohne Bewegung“ das Spiel zu verfolgen. Auch ein Rekord.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2696 Aufrufe
448 Wörter
5397 Tage 18 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5397 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2009/7/17/fusball-seit-gestern-um-11-uhr-vormittags-kicken-die-mutlanger-und-schweizer-um-den-rekord/