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Seit 60 Jahren ist Siegfried „Siggi“ Bernhard (71) Mitglied beim FC Normannia Gmünd

Es waren schon seine Kameraden, allen voran „der Willi Scherrenbacher“ aus dem Rentner-​Team der Normannia, die den „Siggi“ Bernhard verpetzt haben. Denn der 71-​jährige Bernhard scheut das Rampenlicht. Er ist ein „Schaffer“ im Hintergrund. Dass das Vereinsgelände rund ums Jahnstadion einladend aussieht, ist auch Siggi Bernhard zu verdanken. Er aber gibt die Blumen weiter. Von Giovanni Deriu

Mittwoch, 08. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 32 Sekunden Lesedauer

Und zwar gleich an seine Kameraden rund um Willi Scherrenbacher, an das „Rentner-​Team“ – so nennen sie sich stolz, und ohne Scheu. Man kann auch sagen (ganz fußballerisch), sie spielen einen eingespielten Doppelpass. Im Wissen, dass einer ohne die anderen im Team wenig bewirken könnte. Stolz ist das Rentner-​Team der Normannen im Schwerzer schon darauf, seinen Beitrag zum Stadion-​Um– und Neubau geleistet zu haben. Und nicht zu knapp. Der Verein, besonders der Vorsitzende Albert Klammer, aber auch die geballte Fußball-​Kompetenz, hat bereits öfters erwähnt, wie toll und selbstlos die ehrenamtliche Mitarbeit der Senioren gewesen ist. Ein echtes Schmuckkästchen ist im Normannia-​Stadion, gleich neben der Tribüne, entstanden. Tatkräftig hat das Team der Senioren mitgearbeitet, und dem Verein somit auch „ein bisschen Geld“ gespart, wie sich Scherrenbacher und Bernhard einig sind. Sie hängen an ihrer Normannia.
Einmal Normanne, immer Normanne, ja, das würde schon zutreffen, meint Bernhard bescheiden. Ein Wechsel kam für „Siggi“, der seit 1949 Normannia-​Mitglied ist, „wirklich nie in Frage“. Von sich selbst sagt er, ein ganz großer Kicker sei er zwar nicht gewesen, aber ein guter Ergänzungs-​Spieler. Immer nur beim Fußball durchlief Bernhard die Jugendmannschaften, die Aktive, auch bei der zweiten Mannschaft, der Reserve, habe er immer mit „viel Liebe und Einsatz“ gespielt – dann bei den Altherren, und diese Freundschaften halten auch bis heute. Es kommt ein bisschen Nostalgie auf, wenn Bernhard von der Zeit erzählt, als in den 50er– und 60er– Jahren manchmal an die „fünf– bis sechstausend“ Zuschauer die Spiele verfolgten. Der rüstige Senior erinnert sich natürlich auch an die „Goldene Sing-​Zeit“, der Periode unter Albert Sing, der später in der Schweiz Karriere machte. Sing hat Bernhard, wenn auch nur kurz, erleben dürfen im Training. Ansonsten aber, so der 71-​jährige Bettringer, habe er auch einen „Haufen an Trainern“ durch gemacht. Gern erinnert sich „Siggi“ an die Trainer Willi Beißwenger und Willi Beckmann, sowie „den Maiers Willi“ – irgendwie zieht sich der Name „Willi“ durch Bernhards Fußballer-​Kameradschaft. Den Willi Scherrenbacher kennt der ehemalige „Außenläufer“ von klein auf. Beide spielten in der Reserve, so eine Kameradschaft sei selten, und verbinde einfach. Scherrenbacher lobt den Freund, der mache Sachen rund ums Vereinsgelände „wie selbstverständlich“, und meint damit das Stutzen und Schneiden der Sträucher und Büsche in der Justinus-​Kerner-​Straße, da, direkt vor der Vereinsgaststätte. Was er tun kann, würde er eben tun, so Bernhard. Es würde ihm weh tun, wenn alles verkomme. Schließlich, meint der bodenständige „Siggi“ (43 Jahre als Elektromechaniker in einer Firma), würde er sich über andere Vereine auch mokieren, wenn dort „Schmutz oder Abfall“ herumliege. Der Verein sei doch nun einmal die „Visitenkarte“. Es geht ihm gesundheitlich „gottseidank noch gut“. Peinlich ist ihm, für Selbstverständlichkeiten gelobt zu werden. Mit den Senioren beim Sport, dem Wandern oder Radfahren hält sich Bernhard fit. Er achte ein wenig darauf, „halbwegs gesund zu leben“. Ob früher alles besser gewesen sei, möchte er nicht beurteilen. Früher gab es weniger „Ablenkung“, man saß nach dem Training noch zusammen. Heute gäbe es zu viele Interessen, und, die Spieler wechseln so schnell die Vereine. Mit Herz seien die wenigsten dabei. Einen „Mark Mangold oder Michael Kuhn“ sieht er als „echte Typen“. Bei den Heimspielen der Normannia ist er stets da, und trifft die anderen Ehemaligen. Seiner Frau Barbara dankt er. Sie akzeptiert die große Liebe zum FCN – und aktiv Sport treibe auch sie mit ihren Freundinnen.

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