Befürchtungen eines Rückzugs des SEPA-Kapitalpartners Real I.S. sorgen im Rathaus für Verwirrung und Sorgenfalten
Erneut steht der höchst komplizierte Planungs– und Investorenwettbewerb für den großen Stadtumbau (Gamundia-Projekt) im Rahmen der Landesgartenschau 2014 unter keinen guten Sternen. Beim bisherigen Favoriten SEPA aus dem geschrumpften Kreis von nur noch zwei Bewerbern will sich angeblich ein Kapital-Partner aus der Bietergemeinschaft verabschieden. SEPA-Chef Thomas Weinig stellt sich diesen Gerüchten jedoch klar entgegen.
Freitag, 29. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Klare Worte kommen jedoch von SEPA aus Stuttgart
SEPA-Geschäftsführer Thomas Weinig beruhigt und unterstreicht jedoch mit einer ganz anderen und klaren Feststellung: „Wir haben unsere Bewerbung gemeinsam mit Real I.S. abgegeben. Und wir halten uns daran.“ Mit anderen Worten: Real I.S. ist nach Überzeugung des Stuttgarter Projektentwicklers weiter im Gamundia-Boot. Wie berichtet, hatte SEPA bei der Jury-Sitzung und in der öffentlichen Wahrnehmung bei der anschließenden Präsentation gegenüber HBB Lübeck weiter Punkte für den städtebaulichen Entwurf gesammelt. Die Entwürfe waren jetzt überarbeitet worden, insbesondere im Bereich der Gebäudegliederung am zukünftigen Bahnhofsboulevard und bei der Gestaltung des projektierten 200-Betten-Hotels, das jetzt eine attraktive „Skybar“ oder „Panoramarestaurant“ aufgesetzt bekam. Thomas Weinig brachte gestern im Gespräch mit der Rems-Zeitung erneut deutlich zum Ausdruck, dass „wir uns freuen würden, wenn wir das Projekt realisieren können. Die Entscheidung trifft jedoch der Gmünder Gemeinderat“.
Nach Rücksprache mit Oberbürgermeister Richard Arnold verharrte Rathaus-Pressesprecher Markus Herrmann in der Tugend der in diesem Fall gesetzlich auferlegten Vertraulichkeit des laufenden Wettbewerbsprozedere und der Vertragsverhandlungen. Er wollte demnach auch nicht die Befürchtung kommentieren, wonach sich der Kapitalgeber aus der SEPA-Bietergemeinschaft verabschieden könnte. Es sei alles juristisch höchst kompliziert und sensibel, so verlautet aus dem Rathaus.
In den letzten Monaten drang jedoch immer wieder grundsätzliche Unzufriedenheit über Bedingungen und Gesamtverlauf des Investorenwettbewerbs durch die geschlossene Türen der Sitzungen und Verhandlungen. Offenherzig vertreten werden auch immer häufiger Meinungen, dass im Vorfeld – unter der alten Stadtverwaltung – weitere interessante Bewerber wegen formal-planungsrechtlichen Ausgestaltungen, was noch rechtzeitig zu korrigieren gewesen wäre, viel zu voreilig ausgeschlossen wurden.
Unglücklich über den gesamten Verlauf des Investorenwettbewerbs
Und die Idee liegt bei allen Beteiligten auf der Hand, ob die zwei Bewerber SEPA und HBB mit all ihren Ideen, Stärken und Kontakten nicht unter einen Hut gebracht werden können?
Mit dieser Frage konfrontiert zeigt sich SEPA-Geschäftsführer Thomas Weinig alles andere als verschlossen: „Ich bin immer gesprächsbereit.“
Oberbürgermeister Richard Arnold drängt darauf, dass noch in diesem Jahr eine endgültige Entscheidung zum Investorenwettbewerb herbeigeführt wird. Bis 24. November sollen die Jury-Empfehlungen auf dem Tisch des Gemeinderats liegen. Dazu gehören nicht nur die Punktevergaben für den Städtebau (praktisch für SEPA bereits entschieden), sondern in den nächsten Tagen auch die Bewertung der Nutzungs– und Finanzierungskonzepte, was spannend werden könnte.
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