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Der OGV Heubach feierte seinenJubiläumsnachmittag im liebevoll dekorierten evangelischen Gemeindehaus

Im wunderschön herbstlich dekorierten und voll besetzten evangelischen Gemeindehaus hielt der Obst– und Gartenbauverein Heubach seinen Festnachmittag zu seinem 100-​jährigen Bestehen ab. Von Karin Abele

Montag, 04. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

HEUBACH. OGV-​Vorsitzender Udo Wahl lobte den Gesang des Kinderchores des Heubacher Liederkranzes, der mit seiner Dirigentin Julia Bernert den Festnachmittag mit Liedern über Karotten und Erbsen passend eröffnete. Er schloss seine Begrüßung mit dem Gedicht „Eines musst du stets dir merken … Mensch im Apfel liegt ein Glück.
Bürgermeister Klaus Maier wusste zu berichten: am 4. Dezember 1910 haben im Gasthaus „Waldhorn“ die Baumwarte Jakob Weiler und August Frey den Obst– und Gartenbauverein, der zu den älteren und traditionsreichen Vereinen Heubachs gehört, gegründet. Ziel war es damals, den wichtigen heimischen Obstbau auf bessere und haltbarere Sorten umzustellen. 1912 hatte Heubach 2066 und Lautern 518 Einwohner. Schon 1876 hatten umfangreiche Obstbaumpflanzungen auf dem Stollberg, Galgenberg und Steigwiesen begonnen. 1905 bis 1916 erfolgte die Flurbereinigung mit dem Bau von Zufuhrwegen für die Grundstücke.
Bürgermeister Klaus Maier dankte für die Arbeit des Obst– und Gartenbauvereins Heubach; die Mitglieder pflegen die Landschaft und füllen die Lücke der zurückgehenden Landwirtschaft.
Martin Mager, Vorsitzender des Bezirksverbands der Obst– und Gartenbauvereine Schwäbisch Gmünd überbrachte die Glückwünsche des Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-​Württemberg und des Bezirksverbandes für Obst– und Gartenbau Schwäbisch Gmünd: „100 Jahre Vereinsarbeit für Heubach bedeuten 100 Jahre ehrenamtliches Engagement und Einsatz für die Zwecke und Ziele des Obst– und Gartenbauvereins“, würdigte Mager die Leistung des Vereins. Gegründet ursprünglich unter wirtschaftlichen Gesichtpunkten, haben sich diese Ziele erheblich gewandelt. Der Heubacher Verein habe es verstanden, sich den Erfordernissen der Zeit anzupassen. Blumenschmuck und privater Obstbau sowie die Ortsverschönerung seien heute wichtige Aufgaben.
Der Obstbau hatte zur Gründung des Heubacher Vereins einen zentralen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung, heute ist es Hobby und bringt Freude und lässt den Menschen im natürlichen Jahresablauf leben. „Was wäre die Landschaft am Albtrauf ohne die schönen Streuobstwiesen?“ so Mager.
Der Vorsitzende des Bezirksverbands Obst– und Gartenbauvereine Schwäbisch Gmünd erinnerte daran, dass der Verband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-​Württemberg die Interessen von 100 000 Mitgliedern im Ländle vertrete. Der Landesverband habe die Fachwart-​Ausbildung ins Leben gerufen, damit das Wissen um den Obstbau erhalten bleibt. Wer daran Interesse habe, soll sich bei Geschäftsführer Franz-​Josef Klement melden.
Der Heubacher Vorsitzende Udo Wahl ging in seiner Festrede auf die Geschichte des 1910 gegründeten Vereins ein. Er berichtete von der Recherche-​Tätigkeit des 2003 verstorbenen Mitglieds Gerhard Hellfeuer, der in den Archiven der Rems-​Zeitung durch Zeitungsausschnitte aus den Jahren 1894 bis 1940 die Vereinschronik vervollständigte. Im Gründerjahr waren es 65 Personen, 1912 bereits 91 Mitglieder und der aktuelle Stand betrage 176 Mitglieder (auch dank der Einführung einer Familien-​Mitgliedschaft und der Gründung einer Kindergruppe, die von Simone Schubauer und Rebecca Ruthenberg im Jubiläumsjahr gestartet wurde und die am Festnachmittag eine Bastelgruppe für die Kinder anbot).
Die Freunde an sinnvoller Arbeit in der Natur belohne zunächst den, der sie tut, sagte Wahl, aber auch die Allgemeinheit profitiere von blühenden Streuobstwiesen, die wertvolle Lebensräume für Tiere darstellen und nebenbei noch Boden– und Wasser-​Schutzfunktion haben und das Klein-​Klima positiv beeinflussen. Leider seien die Streuobst-​Bestände überaltert.

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