Verein Jugendhilfe Land e.V. in Ruppertshofen feierte sein Jubiläum /Mit „Ehemaligentreffen“ und „Tag der offenen Tür“
Wenn eine Bildungseinrichtung ihr Jubiläum feiert und frühere Absolventinnen und Absolventen gleich scharenweise zum „Tag der offenen Tür“ kommen, spricht dies eine deutliche Sprache: Der Verein Jugendhilfe Land e.V. in Ruppertshofen hat bei den „Ehemaligen“ offensichtlich angenehme Erinnerungen hinterlassen. Von Gerold Bauer
Montag, 04. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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In sehr enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, wurden seither im Internat, in den Förderlehrgängen sowie im Rahmen der Berufsausbildung schon rund 2000 junge Menschen fürsorglich betreut. Die Agentur für Arbeit hat stets große Stücke auf die in Ruppertshofen und mittlerweile auch in Gmünd vom Verein geleistete Arbeit gehalten — nicht von ungefähr hat diese Behörde bisher schon mit Fördermittel von insgesamt rund 17 Millionen Euro die Maßnahmen der Jugendhilfe Land e.V. bezuschusst.
Am Samstag begann das Programm mit dem „Ehemaligentreffen“, das vom Jugendhilfe-Vorsitzenden Klaus Paschko eröffnet wurde. Viele der ehemaligen Absolventinnen sind längst verheiratet und kamen mit ihren Kindern zur Veranstaltung — was Paschko zu der Bemerkung veranlasste: „Man sieht, dass sie offensichtlich ihren Platz im Leben gefunden haben.“ In diesem Zusammenhang erinnerte der Vorsitzende daran, dass die gute fachliche und menschliche Betreuung im Berufsvorbereitungswerk zu einer hervorragenden Vermittlungsquote führe.
Geschäftsführer Matthias Linder ging in seinem Vortrag der Frage nach „Was hat sich verändert?“ Mit Bedauern teilte er den „Ehemaligen“ mit, dass der Internatsbetrieb trotz seines hohen pädagogischen Werts von den Kostenträgern nicht mehr bezahlt und deshalb vor einigen Jahren eingestellt wurde. Dort, wo früher die Absolventinnen der Förderlehrgänge wohnten, befinden sich heute Fremdenzimmer des „Gästehauses Grüner Pfad“. Das Gästehaus ist ein Ausbildungsbetrieb der Jugendhilfe Land, in dem hauswirtschaftliche Fähigkeiten vermittelt und gastronomische Berufsabschlüsse gemacht werden. Auch die gute Bewirtung der Veranstaltungsbesucher am Samstag wurde „hausintern“ durchgeführt.
Eine nostalgische Stimmung kam auf, als die frühere Heimleiterin Bärbel Matthias ans Rednerpult trat, um verbal am Rad der Zeit zu drehen. „Wisst ihr noch …“, fragte sie die „Ehemaligen“, die ihr in der Mehrzahl persönlich bekannt waren. Viele einstige Lehrgangskameradinnen und Zimmergenossinnen fielen sich freudestrahlend in die Arme — hatten sie sich doch zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Das Berufsvorbereitungswerk hatte sich große Mühe gemacht, die Adressen der Ehemaligen ausfindig zu machen und sie persönlich einzuladen. Rund 200 von ihnen waren gekommen.
Enttäuscht waren der Vorsitzende der Jugendhilfe sowie die Mitarbeiter der Einrichtung allerdings von der sehr schwachen Resonanz bei der Bevölkerung. „Wir hätten schon erwartet, dass die Bürgerinnen und Bürger etwas mehr Interesse an dieser wichtigen Einrichtung in ihrer Gemeinde zeigen“, machte Klaus Paschko deutlich — zumal die Jugendhilfe Land e.V. ja über Jahrzehnte ein entgegenkommender Partner der örtlichen Vereine war, wenn es um die Belegung der Halle ging (die schon seit dem Bau Eigentum der Jugendhilfe sei).
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