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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Geschliffen und gereinigt, vorbereitet zur Aufstellung: Die „Lebensalter“ sind das nächste Vorhaben von „Wege zur Kunst“

Was wird denn aus der monumentalen Figurengruppe von Adolf Bidlingmaier, das fragen sich viele. Es ist das größte Vorhaben, das die Gruppe „Wege zur Kunst“ im Förderverein Straßdorf anpackt. Die Aufstellung ist jetzt im Mai 2011 geplant.

Mittwoch, 06. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Sie hätte eigentlich dieses Jahr erfolgen sollen, doch nicht zuletzt die Witterung machte der kleinen Gruppe von „Wege zur Kunst“ einen Strich durch die Rechnung. Dass sich eine Handvoll Bürger, darunter auch Ortsvorsteher und Fördervereins-​Vorsitzender Werner Nußbaum, so für die regionale Kunst des 20. Jahrhunderts einsetzt, ist ungewöhnlich, und die bislang sieben Skulpturen, die „Wege zur Kunst“ um Straßdorf aufstellte, stellen in der Landschaft vor dem Rechberg eine wahre Bereicherung dar. Jüngstes Objekt — und bislang größtes — war das gerettete Relief der Gmünder Bildhauerin Paulamaria Walter, aufgestellt letztes Jahr an der Einmündung der Költhaldenstraße in die Einhornstraße. Nummer acht ist also die Bidlingmaier-​Figurengruppe aus dem Jahr 1939, die seit zwei Jahren in Straßdorf lagert, in 24 Segmente zerlegt und mittlerweile von Betonresten gereinigt ist. Sie stammt von dem 2006 abgerissenen Bankgebäude in der Stuttgarter Königstraße. Dass es sich um das Hauptwerk des aus einer alteingesessenen Straßdorfer Familie stammenden Adolf Bidlingmaier (1905 — 1945) handelte, war nur den allerwenigsten bewusst. „Wege zur Kunst“ erhielt vor vier Jahren einen Tipp aus der RZ-​Redaktion — und machte in einer enormen bürgerschaftlichen Aktion die Rückkehr der Figurengruppe möglich. Die „Lebensalter“-Gruppe ist zeittypisch, ohne indes typische NS-​Kunst zu sein. Ihr monumentaler, archaisierender Stil war in den 30er Jahren auch in den USA und Großbritannien im Schwange.
Ihren neuen Standort erhält sie am Oberen Schorren, „eine Ackerlänge von Sepp Baumhauers Figur entfernt“, wie Werner Nußbaum sagt. Der Platz ist mit Bedacht gewählt: Die mit Befestigungswand knapp sechs Meter hohe, vier Meter breite Skulptur steht oberhalb eines Feldwegs, man schaut zu ihr in Richtung Stuifen auf. Außerdem könnte sie Eckpunkt einer Fortsetzung der „Wege zur Kunst“ hinab zum Franziskanerinnen-​Kloster in der Stadt sein, wie es für die Landesgartenschau projektiert war. „Darum ist es aber still geworden“, sagt Nußbaum, „wir hören nichts mehr aus dem Rathaus.“

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