Pläne für einen aufgerüsteten Baby-Notarztwagen
Sie fahren das Kostbarste, und sie sind in der ganzen Region unterwegs: Immer mehr Eltern und Ärzte setzen auf das Stauferklinikum, wenn ein Säugling dringend ärztliche Hilfe benötigt. Gestern nun wurde ein „aufgerüsteter“ Baby-Notarztwagen begutachtet.
Donnerstag, 11. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer
Ein weiterer Anlass ist die medizinische Weiterentwicklung der Kinder– und Jugendmedizin am Stauferklinikum, die unbestritten „die höchste Versorgungsstufe in der neonatologischen Kinderintensivmedizin für den Ostalbkreis und angrenzende Landkreise“ anbieten kann. Entsprechend viele Transporte gibt es, und entsprechend hoch sind die Transportanforderungen: Das hohe Versorgungslevel sieht unter anderem einen noch schonenderen und erschütterungsfreieren Transport für Frühgeborene vor.
Gründe genug für Chefarzt Dr. Jochen Riedel und Rettungsdienstleiter Jürgen Grieger ein besonderes Augenmerk auf die Investition in einen speziell entwickelten Tragetisch zu werfen. Dieser Tragetisch mit deutlich verbessertem Federungssystem reduziert die Schwingungen und Erschütterungen um zirka 50 Prozent. Der Transport der Frühgeborenen ist nur ein Grund für die Aufrüstung des Fahrzeugs.
Ein weiterer Punkt ist die Versorgung von Kindernotfällen außerhalb der Kliniken, bei denen künftig erfahrene Kindernotärzte stärker zum Einsatz kommen und damit den allgemeinen Notarztdienst ergänzen und unterstützen sollen. Dazu ist eine Ergänzung der Notfallausrüstung im Fahrzeug mit einem speziellen Beatmungsgerät für Kleinkinder oft lebensrettend. Ebenso ein Navigationsgerät, das das Rettungsteam schnellst möglichst an den Notfallort führt.
Die Rotkreuzkollegen aus Esslingen stellten dem Gmünder DRK und Dr. Riegel gestern ihren speziellen Baby-NAW vor um ihn zu begutachten und auf Grund ihrer Erfahrungswerte Vor– und Nachteile abzuwägen. Markus Schauer, DRK-Rettungswachenleiter aus Esslingen stellte das Fahrzeug, das nur für Inkubatortransporte eingesetzt werden kann, vor. Abweichend zum Gmünder Notarztwagen lässt es keine Mehrfachnutzung, z. B. für einen Erwachsenentransport, zu. Ein weiterer Vorteil des Gmünder Wagens besteht darin, dass auch eine dritte Person im Patientenraum Platz findet und gegebenenfalls bei der Versorgung mithelfen kann“.
Bei Probefahrten auf problematischem Gelände wurden die Fahreigenschaften des kleineren Fahrzeugs aus Esslingen unter die Lupe genommen. Wider erwarten schnitt auch hier der „große“ Notarztwagen des Gmünder DRK mit seiner Zwillingsbereifung auf der Hinterachse gut ab. Mit erneuerter Federung oder Luftfederung ausgestattet und zusätzlich mit verbessertem Tragetisch bestückt, wäre der „kleine Bruder“ aus Esslingen beim Vergleich sicherlich im Nachteil. Mit diesem Ergebnis hatte keiner der Verantwortlichen gerechnet. Unter einsatztaktischen, ärztlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, spricht bei den Verantwortlichen des Gmünder DRK und Chefarzt Dr. Riedel alles dafür, „für neue Herausforderungen auf der Ostalb einen multifunktionalen und bestmöglich ausgestatteten Notarztwagen einzusetzen“. Die Gedanken des Gmünder DRK-Rettungsdienstleiters Grieger gehen sogar so weit, dass nicht nur optimale Transportmöglichkeiten für die ganz Kleinen geschaffen werden, sondern mit einem zusätzlichen Modul auch eine geeignete Möglichkeit zum Transport schwergewichtiger Patienten geschaffen werden kann. Damit wären alle Anforderungen für eine fachliche und ausstattungstechnische Eignung erfüllt.
Die Fakten sind geschaffen. Offen bleibt nur noch die Finanzierung. Zirka 25 000 Euro werden für die optimale Aufrüstung des Baby-Notarztwagens benötigt. Ein Beitrag, für den das Gmünder DRK die Bevölkerung um Hilfe bittet. „Bitte tragen Sie mit Ihrer Spende dazu bei, dass die Kleinsten unter uns, ihre ersten Wege sicher zurücklegen können“, so das DRK
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4937 Tagen veröffentlicht.