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Seniorensportgruppe des TSB Gmünd: Sieben rüstige Rentner plagen sich mit Nachwuchssorgen

Jeden Freitag treffen sich sieben rüstige Rentner in der Schwerzerhalle, um gemeinsam Sport zu treiben. Mit großem Spaß und Begeisterung gehen die Männer zwischen 75 und 83 Jahren und eine 63-​jährige Frau ihrem sportlichen Hobby nach. Die Seniorengruppe des TSB Gmünd kämpft aber mit einem besonderen Problem: Es herrscht absoluter Nachwuchsmangel. Von Patrick Tannhäuser

Sonntag, 14. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 50 Sekunden Lesedauer

Um die 50 Personen waren die Jedermannturner des TSB Gmünd noch vor vielen Jahren. Inzwischen ist die Gruppe deutlich überschaubarer geworden. Nur sechs Männer und eine Frau finden noch jeden Freitag um 14.30 Uhr den Weg in de Schwerzerhalle, um gemeinsam etwas für ihre Gesundheit zu tun. „Es ist schön zu sehen, dass sie sich noch regelmäßig treffen. Das sind die letzten Faustballer in Gmünd“, beobachtet Dr. Jürgen Wacker das Treiben der kleinen Gruppe von agilen Senioren, die sich mit viel Herzblut noch gemeinsam wöchentlich bewegen. Eine sehr gute Sache, wie der Orthopäde befindet. Zusammen mit Dr. Elmar Schuhmacher begleitet Wacker die rüstigen Rentner bei der Ausübung ihres Sports. „Wir geben bei Problemen Hilfestellung und sagen, was sinnvoll ist“, so der Sportmediziner. Anderthalb Stunden verbringen die Senioren jeden Freitag. 45 Minuten Aufwärmen mit Gymnastik sowie Kräftigungsübungen und dann fliegt genauso lange der Ball beim Faustball über die Leine. Eine gute Sache, wie Wacker befindet. „Im Alter lässt sich genauso noch Kraft und Koordination trainieren. Das allerwichtigste ist zwar, dass alle Spaß haben, aber die Bewegung ist gut in Sachen Osteoporose und für die Sturzfähigkeit“, so Wacker.
Die sportliche Leitung innerhalb der Gruppe hat Karl Riegel fest in der Hand. Er gibt die Übungen vor und macht sich auch immer wieder bei Ärzten sowie Physiotherapeuten schlau, was es Neues auf dem Gebiet der Trainingslehre gibt. Einige der Gruppe sind schon seit den 70er– Jahren dabei. Doch die Anzahl der Sportler ist stetig gesunken. „Wir kriegen keinen Nachwuchs. Ich kann fragen, wo ich will“, erklärt der 77-​Jährige. Dabei würden sich die sechs Männer und eine Frau sehr über neue Mitstreiter freuen. Das jüngste Mitglied der Seniorensportgruppe ist die 63-​jährige Elvira Beser. Vor zwei Jahren schloss sie sich den TSBlern an. Doch damit nicht genug. Zudem steht bei ihr jeweils einmal pro Woche noch Yoga und Gymnastik auf dem Programm. Getreu dem Motto „Wer rastet, der rostet“. Dass Sport auch noch im Alter mit großem Spaß und Ehrgeiz betrieben werden kann, dafür ist Josef Kast das beste Beispiel. „Wenn ich die nächsten zwei Wochen noch durchhalte, werde ich 84. Ich bin der Älteste von dem Haufen“, sagt er mit einem Lachen im Gesicht. Noch nicht ganz ein Jahrzehnt ist es her, da stand Kast noch auf den Pisten und düste mit seinen Skiern die Berge herunter. „Das war der schönste Sport für mich, aber man muss es auch einsehen, wann es nicht mehr geht“, trauert er dem Vergnügen im Schnee schon noch ein bisschen nach. Seine Familie befand aber vor neun Jahren, dass Skifahren einfach zu gefährlich für ihn geworden ist.
Sport nahm bei allen sieben schon immer eine wichtige Rolle ein. Es befinden sich ehemalige Fußballer und Handballer in der Runde. Mit Oswald Hirsch nimmt sogar noch einer am aktiven Spielbetrieb beim Kegeln teil. Der 77-​Jährige ist für die Kegelabteilung Fortuna des TSB noch in Mannschaftskämpfen unterwegs. „Ich nehme das hier als Ausgleich“, erklärt die Hintergründe seiner Motivation. Abteilungsleiter der Seniorengruppe ist Eugen Mann. Der 81-​Jährige war viele Jahrzehnte im Schwimmbecken aktiv und fungierte bei der TG Gmünd als Schwimmwart.
Die Gruppe ist aber nicht nur in der Halle aktiv beim gemeinsamen Sporttreiben, auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. „Wir machen Ausflüge und die Partner sind da auch mit Begeisterung dabei“, weiß Riegel zu berichten, der zusätzlich einmal pro Woche mit Freunden 15 Kilometer wandern geht. Die sportliche Aktivität wollen sich alle so lange wie möglich erhalten. Ihr größtes Problem müssen sie deshalb lösen: die Nachwuchssorgen. „Die Knochen müssen bewegt werden“, erklärt Riegel die Gründe für den gemeinsamen Sport.

Wer Lust bekommen hat und die Nachwuchssorgen der Seniorensportgruppe des TSB Gmünd lindern möchte, darf gerne freitags um 14.30 Uhr in der Schwerzerhalle erscheinen. Informationen erteilt auch Karl Riegel unter der Telefonnummer (0 71 71) 6 25 70.

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