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Kunstturnen, 1. Bundesliga: TV Wetzgau unterliegt Straubenhardt erwartungsgemäß deutlich, gewinnt aber den Sprung

(tvw). Dass es für den TV Wetzgau beim deutschen Vizemeister Straubenhardt keinen Lorbeer zu gewinnen geben würde, war schon vor dem Wettkampf am Sonntag klar. Jedoch sicherten sich die TVW-​Athleten gegen den übermächtigen Kontrahenten den Sieg am Sprung. Zwei Gerätepunkte, die zum Saisonende noch Gold wert sein könnten für die Schneider-​Jungs.

Dienstag, 02. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 47 Sekunden Lesedauer

Die Anzeigetafel in der Straubenhardter Stützpunkt-​Halle zeigte ein 74:30. Standesgemäß landeten die Turner um den deutschen Star Thomas Taranu (WM-​Bronzemedaillen-​Gewinner) einen klaren Sieg gegen die Wetzgauer, denen sie an fast allen Belangen überlegen waren.
Das aber war für den TVW kein Beinbruch. Denn am Paradegerät der Gmünder, dem Sprung, ließen sich Helge Liebrich und Co. ihre Chance nicht und gewannen mit 16:3 zwei wichtige Gerätepunkte. Für den Wetzgauer Coach, Paul Schneider, eine Erleichterung: „Wir waren hier nicht angetreten, um realistisch an den Gesamtsieg zu glauben. Jedoch wollten wir ein Gerät für uns entschieden — und das ist gelungen!“
Alle Wetzgauer punkteten am Sprung, so dass die Straubenhardter aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen. Vor allem Helge Liebrich zeigte sich in Bestform, auch wenn er vom Qualifikationskampf für die Nationalmannschaft am Vortag in Goslar (siehe separater Artikel) noch ein wenig müde wirkte.
Katastrophaler Auftakt in den Wettkampf: 0:17 am Boden
Neben dem Sprung ist der Boden ein weiteres Gerät, an dem die Wetzgauer auch gegen die absolute Elite der Liga konkurrenzfähig sind — normalerweise. Am Sonntag aber lief hier alles gegen den TVW. Nachdem Liebrich dreimal auf dem Hosenboden landete, war die Luft raus. Die Gmünder schenkten das Gerät mit 0:17 regelrecht her und erlebten so einen katastrophalen Start in den Wettkampf. „Das war alles andere als ein gelungener Auftakt. Die Stimmung war nach diesem Debakel am Boden“, konstatierte Paul Schneider nach dem Wettkampf.
Doch die Wetzgauer sind inzwischen gefestigt genug, um sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Und beinahe wären sie am Pauschenpferd belohnt worden. Während Daniel Popescu fünf Scorepunkte beisteuerte, gelang Helge Liebrich ein weiterer „Vierer“. Der Gerätetriumph war zum Greifen nah. Am Ende stand für die Schneider-​Buben trotzdem nur ein 9:10 auf der Anzeigetafel. „Das war bitter — aber wir haben uns stark präsentiert!“, so Helge Liebrich.
Mit dem Erfolg am Sprung und der knappen Niederlage am Pauschenpferd war es aber vorbei mit der Wetzgauer Herrlichkeit. Zu groß war die Dominanz der Straubenhardter an der restlichen drei Geräten. Überragend in Form zeigten sich die Kollegen von Fabian Hambüchen, der dieses Mal geschont wurde, vor allem an den Ringen. Beim 16:0 war für den TVW kein Blumentopf zu gewinnen.
Ähnlich erging es dem Team auch den beiden abschließenden Geräten, dem Barren und dem Reck. Mit 2:14 beziehungsweise 3:14 hatten die Gäste aus der Stauferstadt deutlich das Nachsehen, so dass sich Straubenhardt mit diesem 74:30-Erfolg weiter unter den top Drei der Liga befindet und bis zum Schluss mit Cottbus und der TG Saar um den deutschen Meistertitel streiten wird.
Europameister und Olympiasieger
Paul Schneider: „Wenn man die Besetzung sieht, dann ist klar, dass wir da nicht mithalten können. Und das, obwohl mit Hambüchen noch der Superstar fehlte.“
Doch auch die Namen von Europameister Maxim Dewiatkowski sowie dem dreifachen Olympiasieger, Sergej Charkov haben mehr als nur einen guten Klang in der Turnwelt, so dass für den TVW mehr nicht zu holen war.
Für die Wetzgauer steht nun das wohl spannendste Wochenende der Vereinsgeschichte auf dem Programm. Am Samstag empfangen die TVWler in der großen Sporthalle in der Katharinenstraße das Turnteam Stuttgart. Mit einem Sieg in diesem Derby wären die Wetzgauer gesichert. Sollte es jedoch zu einer Niederlage kommen, würde der spannende Kampf um den Klassenerhalt ein weiteres Mal vertagt.
Der momentane Tabellenstand im Keller der Liga: 4. Ntt Hannover 4:6 Punkte, 5. FC Bayern München 4:6, 6. TT Stuttgart 4:6, 7. TV Wetzgau 2:8, 8. MTT Chemnitz/​Halle 2:8
Paul Schneider gibt die Devise für nächsten Samstag vor: „Wir wollen mit aller Macht gewinnen! Dafür aber brauchen wir die volle Unterstützung unserer vielen Fans! Wir sind darauf angewiesen, von unseren Anhängern zum Sieg getragen zu werden. Deshalb wünschen wir uns eine volle Halle - wir hoffen, die Gmünder hören auf uns!“

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