Hoffnung richtet sich jetzt auf Einrichtung eines Kreisverkehrs am Ortsende in Richtung Großdeinbach
Die in jüngster Zeit geradezu explosionsartig angeschwollene Verkehrsbelastung auf der „B-29-Ausweichroute“ durch die Stadtteile Wetzgau, Großdeinbach, Lindach und teils immer noch durch Mutlangen bleibt Dauerthema. Ein gutgemeinter Versuch der Stadtverwaltung, in Wetzgau „Rotlicht“ als Verkehrsbremse einzusetzen ist zunächst gescheitert.
Dienstag, 23. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Gewöhnungseffekt wegen fehlender Tunnelanbindung wird befürchtet
Die enorme Baustellentätigkeit im Zuge der B-29-Ortsdurchfahrt in Gmünd scheint die Hauptursache zu sein. Noch schlimmer: Viele Kommunalpolitiker aus den Stadtteilen befürchten sogar einen Gewöhnungseffekt der Autofahrer, die lieber die flotte Verbindung über die Nordschiene hinab ins Remstal und weiter nach Stuttgart wählen als sich zukünftig voraussichtlich durch den Tunnel quälen. Denn aus Kostengründen war ja schon frühzeitig ein Direktanschluss der B 298 an den B-29-Tunnel gestrichen worden. Wer zukünftig aus Richtung Norden via Tunnel durch Gmünd fahren will, der müsste also zunächst einen ziemlich ungeschickten Umweg über die Graf-von-Soden-Straße, Gotteszell und Herlikofer Straße wählen, um überhaupt ans Tunnelportal Ost zu gelangen. Und die alternative Gamundia-Verbindung durchs Landesgartenschaugelände wird ja auch nicht für den Durchgangsverkehr gestaltet. Es bleibt also in den nördlichen Stadtteilen die dauerhafte Sorge, dass sich die Nordumfahrung als heimliche B 298 etabliert.
Die Stadtverwaltung hat nun in Rücksprache mit den Ortschaftsräten und Bezirksbeirat Wetzgau-Rehnenhof einige Maßnahmen eingeleitet. So wurden in den letzten Wochen Tempo-40-Abschnitte in den betroffenen Ortsdurchfahrten eingerichtet, um den rasanten Pendler– und Lkw-Verkehr ein wenig zu bremsen.
Wie Verkehrsreferent Gerd Hägele vom Ordnungsamt gestern bestätigte, ist eine andere zunächst abgesprochene Maßnahme schon nach wenigen Stunden wieder rückgängig gemacht worden: In Wetzgau wurden vergangene Woche die beiden Fußgängerampeln so geschaltet, dass sie immer wieder automatisch auf Rot sprangen. Der Effekt sei nun leider so gewesen, dass sich der Verkehr in Wetzgau im Prinzip nur noch staute, so dass niemanden mehr gedient gewesen sei. Es habe auch einige Protestanrufe gegeben, so dass der Versuch mit dem „Rotlicht-Bezirk“ in der Wetzgauer Ortsdurchfahrt schnell wieder rückgängig gemacht worden sei. Man werde nun nochmals mit dem Bezirksbeirat Wetzgau-Rehnenhof Rücksprache halten. Das Problem sei auch, dass eine Ampelschaltung, die flexibel aufs jeweilige Verkehrsaufkommen reagiere, richtig ins Geld gehen würde.
Kreisverkehr an der Kolomanstraße erst im neuen Jahr
Eine weiterer Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung bzw. Verkehrslenkung insbesondere in Wetzgau ist die Einrichtung eines zunächst provisorischen Kreisverkehrs an der Einmündung der Kolomanstraße und nahe des Ortsrandes. Rund 25 000 Euro kostet diese Maßnahme. Gerd Hägele erklärt, dass dieses Projekt nicht sofort umgesetzt werden könne, sondern zunächst die Haushaltsberatung im Gemeinderat abgewartet werde. Sobald der Gemeinderat zustimme, könnte das Projekt gleich im neuen Jahr in Angriff genommen werden. Mittelfristig werde der Bau eines endgültigen Kreisverkehrs zwischen Wetzgau und Großdeinbach an der Zufahrt zum Neubaugebiet und an der Straße in Richtung Haselbachtal folgen.
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