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Umfangreiche Tagesordnung im Heubacher Gemeinderat /​Keine Spielhalle

Es ging um viel Geld gestern Abend im Heubacher Gemeinderat, auch wenn die größten Posten buchstäblich vergraben werden: Zentraler Punkt war der Allgemeine Kanalisationsplan. Weiter wurde über eine Kooperation mit Triumph in Sachen Kleinkindbetreuung diskutiert, sowie über Möglichkeiten, Spielhallen im Stadtkern zu verhindern.

Mittwoch, 03. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (bt). Einstimmig hat der Heubacher Gemeinderat gestern die Verwaltung beauftragt, den neuen Allgemeinen Kanalisationsplan(AKP) für Heubach und Lautern beim Landratsamt genehmigen zu lassen. Bis es soweit war, wurde das umfangreiche Werk freilich detailliert vorgestellt. Durch zwischenzeitlich erschlossene Neubaugebiete sowie durch sanierte Kanäle und neue Vorschriften ist der AKP von 1979 längst nicht mehr aktuell. Neu bedeutet nicht unbedingt teurer: Einige in den 70ern geforderte Maßnahmen sind nicht länger erforderlich, etwa die Kanalauswechselungen in der Gmünder Straße und Am Zollstock; in der Klotzbachstraße und in der Hauptstraße reicht jetzt eine Inlinersanierung aus. Richtig Geld kosten wird hingegen die Erweiterung des geplanten Regenüberlaufbeckens (RÜB) III um 26 Kubikmeter und des geplanten RÜB IV um 800 Kubikmeter. Bei der Diskussion der Planung wurde gestern auch deutlich — was Stadtrat Roland Hegele betonte — wie viel Geld Heubach in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ins Kanalnetz investiert hat; jede Menge Kanalauswechslungen und Kanalinnensanierungen wurden gestemmt, mithin die Hausaufgaben vorbildlich erledigt. Was jetzt dringend ansteht, ist die Brühlstraße und das RÜB IV; zudem sollen die Kanäle klassifiziert und auf dieser Grundlage dann Sanierungspakete zusammengestellt werden.
Wie alle Kommunen hat auch Heubach gestern die gesetzlich vorgeschriebene „gesplittete Abwassergebühr“ auf den Weg gebracht. Die Gebühren werden in Schmutzwasser– und Oberflächenwasser aufgeteilt, und der Gemeinderat hatte darüber zu entscheiden wie die unterschiedlichen Dachflächen und Bodenbeläge zu werten sind. Für Dachflächen, generell für vollständig versiegelte Flächen wurde der Faktor 0,9 Prozent beschlossen — das heißt, dass 90 Prozent der entsprechenden Fläche angerechnet werden -, für stark versiegelte Flächen wie Pflaster und Verbundsteine der Faktor 0,6 und für wenig versiegelte Flächen wie Schotterrasen oder Rasengittersteine der Faktor 0,3. Zudem erhalten alle Zisternen mit einer Mindestgröße von 2,5 Kubikmeter einen Rabatt — je nach Ausführung eine Reduzierung um acht bis 15 Quadratmeter Fläche je Kubikmeter Fassungsvermögen. Dies entspricht der auch von allen anderen Gemeinden der VGW beschlossenen Regelung, was vom Gremium als „schönes Beispiel kommunaler Zusammenarbeit“ gewertet wurde.
Ganztagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren kostet viel Geld — 450 000 Euro für drei Gruppen wurden gestern errechnet. Im Hinblick auf den ab 2013 bestehenden Rechtsanspruch sei aber „der weitere Ausbau an Plätzen für die Kleinkindbetreuung unbedingt voranzutreiben“, wie die Verwaltung in Erinnerung rief. Wie alle Kommunen fühlt sich die Stadt mit dieser Aufgabe alleine gelassen. Besonderheit hier ist freilich, dass die Firma Triumph in der Weberei am Freibad eine eigene Kindertagesstätte für Betriebsangehörige einrichten will und Heubach ein Kooperationsmodell angeboten hat, das Personalchef Jürgen Moll erläuterte. Gestern wurde das Projekt ausführlich besprochen, doch zunächst ging es nur um die grundsätzliche Bereitschaft des Gemeinderats, dieses Miteinander — wie von Bürgermeister Klaus Maier empfohlen — mitzutragen; immerhin bliebe der Stadt dadurch ein Neubau oder ein aufwändiger Umbau erspart. Roland Hegele, Ellen Renz, Erich Blum und Gerhard Kuhn begrüßten die Triumph-​Initiative. Fritz Krauß sprach grundsätzlich von einer spannenden aber teuren Aufgabe; Kinder, die nicht richtig erzogen würden, litten ein Leben lang darunter.
Zunächst nur für einen kleinen Bereich entlang der ersten Hälfte der Hauptstraße wurde gestern ein neuer Bebauungsplan aufgestellt, eine Veränderungssperre erlassen; über eine — grundsätzlich in Frage gestellte — weiter gehende Variante konnte nicht entschieden werden, weil zu viele Mitglieder des Gremiums befangen waren. Bürgermeister Maier und Ellen Renz betonten, es gehe in erster Linie nicht darum, etwas zu verhindern — in diesem Fall eine Spielhalle in der Hauptstraße 29, die denn auch nicht genehmigt wurde — sondern darum, die Innenstadt positiv zu gestalten (die RZ wird berichten).
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss das Gremium, die neue Halle „Rosensteinhalle“ zu nennen.

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