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Turngau Ostwürttemberg, Ehrungsfeier in Herlikofen: Zahlreiche Sportler und Ehrenamtliche gewürdigt

(pm). „Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen – der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt.“ Unter dieses Motto stellte der 1. Vorsitzende des Turngaus Ostwürttemberg die diesjährige Ehrungsfeier in der Pestalozzischule von Herlikofen. Er wählte sein Zitat passend aus, denn es stammt von Johann Heinrich Pestalozzi.

Dienstag, 30. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 51 Sekunden Lesedauer

Die geehrten Personen mussten sicher viel lernen und noch mehr üben, bis sich ihre sportlichen Erfolge eingestellt haben. Und sie lieben den Sport, sonst wäre es undenkbar, dass sie über einen so lange Zeitraum dabei geblieben sind. Die meisten seit Kindesbeinen, manche über Jahrzehnte, teilweise sogar bis ins hohe Alter. Einige betreiben noch sehr erfolgreich ihren Sport und werden dafür geehrt, andere haben ihre eigene sportliche Karriere bereits hinter sich und engagieren sich in hohem Maße ehrenamtlich für andere, sie alle sind Vorbilder in und für die Gesellschaft.
Drei Mannschaften konnte der Turngau Ostwürttemberg in diesem Jahr ehren. Darunter war aus dem Bereich Schwäbisch Gmünd die Verbandsligamannschaft des TV Wetzgau konnte. Der TV Wetzgau ist neben dem Heidenheimer Sportbund der einzige Verein, der vom Schwäbischen Turnerbund die Auszeichnung STB-​Talentschule erhalten hat. Im Schatten der erfolgreichen Turner des TV Wetzgau haben sich die Mädchen über viel Fleiß und Leistungswillen von der Kreisliga in die Verbandsliga geturnt. Viele Väter und Mütter hat der Erfolg, aber stellvertretend ist sicherlich die engagierte Trainingsarbeit von Zorica Ofner und die idealen Trainingsbedingungen im neuen Leistungszentrum von Gmünd zu nennen.
Nach den Mannschaften wurden die Einzelsportler geehrt. Aus dem Bereich Schwäbisch Gmünd kam mit Marcella Mieslinger eine noch recht junge Sportlerin zu ehren. Bereits mit vier Jahren hat sie mit der Rhythmischen Sportgymnastik begonnen, mit fünf Jahren ihren ersten Wettkampf geturnt und gleich gewonnen. Lang ist die Liste ihrer Erfolge. Stellvertretend sei aber erwähnt, dass sie bereist zweimal als Repräsentantin des Sportkreises bei der Ravenna Tournee dabei sein durfte.
Karsten Kuritz, ein Trampolinspringer des TSB Gmünd, wurde ebenfalls vom Turngau geehrt. Seit 20 Jahren gehört seine Liebe dem Trampolinsport. Auf höchstem Niveau turnte er in der Bundesliga. Bei der Jugend-​Europameisterschaft im Oktober 2000 holt er dreimal Gold und wurde zehn Jahre nach diesem Erfolg mit dem deutschen Team Europameister im Synchronspringen.
Was wären aber all die Sportler ohne die Menschen an ihrer Seite und im Hintergrund. So wurde mit Ewald Fischer ein ehemalig aktiver Turner geehrt, der heute an der Spitze der Abteilung Turnen des TSV Böbingen steht. Die Entwicklung des Jungenturnen, heute ein Aushängeschild des TSV Böbingen, ist ihm zuzuschreiben. Außerdem wurde er zur treibenden Kraft des Turnhallenbaus in Böbingen, wodurch die Trainingsbedingungen merklich verbessert wurden.
Der Höhepunkt der Ehrungsfeier war die Verleihung des „Gläsernen Turners“. Wer wird 2010 in den Genuss der Auszeichnung kommen? Bevor der Laudator Edelbert Krieg als „Gläserner Turner 2009“ das Geheimnis lüftetete, wandte er sich noch mahnend an die Politik. „Wer sich für den Sport engagiert und einbringt, betreibt Sozialarbeit pur, trägt zur Bildung der Menschen bei und fördert gleichzeitig die Gesundheit. Die Politik kümmert sich nur noch um Problemfälle, vergisst dabei aber die, welche täglich ohne Geschrei sich um Kinder und Jugendliche, aber auch verstärkt um Ältere kümmern und einsetzen. Unsere Trainer Betreuer, Turnwarte, Abteilungsleiter, Vorstände sind Vorbilder unserer Gesellschaft und es ist auch für die Öffentlichkeit wichtig, wenn wir verdiente Persönlichkeiten hin und wieder in den Mittelpunkt stellen.“
Die Verleihung des „Gläsernen Turners“ bringt die Wichtigkeit und Bedeutung des Ehrenamts in der Öffentlichkeit zur Geltung.
Für sein Lebenswerk wurde Otto Schwarz aus Heidenheim der „Gläserne Turner 2010“ verliehen. Nach Krieg und Gefangenschaft wurde er 1950 vom damaligen Kinderturnwart „auf die wart i schon lang“ angesprochen. Über Helfer– und Betreuertätigkeiten wurde er schon bald Abteilungsleiter. Auch der Turngau streckte bald seine Fühler nach Otto Schwarz aus. Zunächst wird er Gaulehrwart, dann von 1983 bis 1988 Gauoberturnwart. Hier war er der große Organisator der Gauturnfeste. Schon 1974 richtete er in Heidenheim das Kreiskinderturnfest aus und die hervorragende Organisation war Grund für den damaligen Landesoberturnwart Erwin Beutel, dass er 1977 das Landesturnfest nach Heidenheim vergab. Nach diesen aufwendigen Ämtern war er dann noch von 1989 bis 1994 Beisitzer im Vorstand des Turngaus. Zum Abschluss seiner Turngau-​Laufbahn wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

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