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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bevölkerungstrend in Gmünd: Vorstellung eines Berichts zum demografischen Wandel, gemeinsam mit Dr. Carmina Brenner

Deutschlands Kommunen stehen vor einem tief greifenden Wandel in der Bevölkerungsentwicklung. Die Bevölkerungszahlen sinken und der Altersdurchschnitt steigt. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung einer Stadt, im Besonderen einer Mittelstadt wie Schwäbisch Gmünd.

Donnerstag, 02. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

Schwäbisch Gmünd (sv). Vor allem in Bezug auf ihre spezielle Struktur und die Aufgaben, die sie als zentraler Ort für eine ganze Region zu tragen hat. Erstes Ziel der Stadtpolitik der nächsten Jahre müsse daher die wachsende Attraktivität Schwäbisch Gmünds als Lebens-​, Arbeits– und Familienstandort sein, betonten Finanzsstaatssekretär Dr. Stefan Scheffold und Oberbürgermeister Richard Arnold bei der Vorstellung eines Berichts zum demografischen Wandel gemeinsam mit Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-​Württemberg, am gestrigen Mittwoch in Schwäbisch Gmünd.
Staatssekretär Dr. Stefan Scheffold: „Der demografische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Dies zeigt die von der Stadt gemeinsam mit mir in Auftrag gegebene Studie des Statistischen Landesamt. Ein besonderes Anliegen ist es, Handlungsfelder herauszuarbeiten, wie wir die Region Ostwürttemberg weiter voranbringen. Denn nur wenn wir unsere Chancen analysieren, können wir rechtzeitig reagieren. Beispielsweise bedarf es einer guten Infrastruktur, vor allem im Bildungsbereich, um die Stadt für junge Familien attraktiv zu halten.“ Besonders positiv sei hervorzuheben, dass die Zahl der Kinder in Schwäbisch Gmünd weniger stark zurückgehe, als im Landesvergleich, so Dr. Scheffold. Dies sei ein großes Plus, denn es zeige, dass das Land und die Stadt wichtige Weichenstellungen vorgenommen haben. Mit der Sanierung der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und den Investitionen in das Bildungszentrum der Finanzverwaltung sei das Land und die Stadt also auf dem richtigen Weg. „Aber wir dürfen nicht nachlassen, jungen Generationen eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Ausbildung anzubieten. Ebenso müssen wir berufliche Weiterbildungen intensivieren und die Erwerbsbeteiligung qualifizierter Frauen weiter stärken“, betonte Staatssekretär Dr. Stefan Scheffold.
„Wir sehen dabei die demografische Entwicklung auch als Chance und als Herausforderung, die Stadt in den nächsten Jahren neu auszurichten und neue Impulse zu geben,“ ergänzte Oberbürgermeister Richard Arnold. Der Bericht zum demografischen Wandel fasst dabei ebenso wie der Überblick von Dr. Carmina Brenner vom Statistischen Landesamt die zentralen Prognosen zusammen: Demnach müsse Schwäbisch Gmünd bis zum Jahr 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang von 6,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 rechnen. Der Rückgang im ganzen Land wird in dieser Zeit mit minus 3,5 Prozent prognostiziert; für den Ostalbkreis rechnen die Statistiker mit einem Rückgang von fünf Prozent.
Im Vergleich mit benachbarten Mittelzentren fällt auf, dass Gmünd besonders in der Altersgruppe der 25 bis 35-​Jährigen vom Wegzug betroffen ist. Dies ist teilweise auf die ansässigen Hochschulen zurückzuführen, deren Studenten nach Abschluss ihrer Ausbildung der Stadt mehrheitlich den Rücken kehren. Darüber hinaus wandern auch viele ortsansässige, junge Menschen während der Berufsfindungsphase aus der Region Schwäbisch Gmünd ab.
Deshalb stehen für die Stadt folgende Themen im Mittelpunkt: Die Verbesserung der kommunalen Daseinsvorsorge und der Infrastruktur, eine Steigerung der Attraktivität der Stadt, eine Verbesserung der Kommunikationsstrategie und Kooperationen auf regionaler Ebene. Die Investitionen in die Schulen und in spannende, neue Bildungseinrichtungen, wie das Bildungshaus in Lindach, die vielversprechende und positive Begleitung von privaten Investitionen in der Innenstadt, wie beispielsweise beim Deyhle-​Areal, beim Erhard-​Areal, beim Quartier im Bereich Marktplatz 29 – 31 und vor allem selbstverständlich die großen Gmünder Herzensprojekte der nächsten Jahre – das Stadtjubiläum 2012 und die Landesgartenschau 2014 – sind in dieser Hinsicht bedeutende und sicherlich hoch wirksame Faktoren für ein attraktiveres Gmünd, so der Oberbürgermeister.
Von zentraler Bedeutung für die Frage einer hohen Attraktivität Schwäbisch Gmünds für mögliche Neubürger und Zuzugs-​Interessenten, wie auch für die Bürgerinnen und Bürger selbst, ist die Qualität und die Finanzierbarkeit von ansprechenden, angemessenen Wohnungen und Häusern.
Mit der Gmünder Familienförderung, dem Rabatt auf Baupreise und einem Kinderbonus, der sogar rückwirkend gilt, ist die Stadt bei der Vermarktung von Grundstücken auf einem guten Weg; das Interesse an Baugrundstücken in der Stadt und in den Stadtteilen steigt.

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