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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Junior-​Unternehmen“ des LGH vermarktet 1,60 Meter große Gmünder Wahrzeichen

Andere Städte haben den Bär, schmücken sich mit Kühen, mit Eseln, Löwen und Dutzenden anderen Wappentieren. Das Einhorn aber ist — bislang — ganz allein Gmünd vorbehalten, und es ist wunderbar geeignet, ein Stadtbild aufzuwerten.

Donnerstag, 02. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 37 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Im Rahmen des Junior-​Projekts des Wirtschaftskurses der Klasse 11 des LGH haben Vorstandsvorsitzende Nina Roider und ihre Mitstreiter Julia Shapiro und Johannes Gansmeier dieser Tage ihr „Junior-​Projekt“ vorgestellt, mit dem die Jungunternehmer nicht nur Geschäftstüchtigkeit unter Beweis stellen, sondern auch „zur Repräsentation und Gestaltung der Stadt Schwäbisch Gmünd beitragen“ wollen.
Die Idee ist so einfach wie bestechend: In der gesamten Stadt, bevorzugt natürlich in der Innenstadt, sollen Kunstharzfiguren in Form des Gmünder Einhorns aufgestellt werden. Diese sollen von ortsansässigen Unternehmen und Privatpersonen finanziert und anschließend individuell gestaltet werden — wovon auch die örtlichen Künstlerinnen und Künstler profitieren dürften. Zu diesem Zweck gründeten die Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums, die sich das Thema Wirtschaft erarbeiten müssen, die Firma „juniqorn“. Ihre Geschäftsidee: Sie wollen zwischen dem Einhorn-​Hersteller und den Kunden, sprich der Stadt und den Unternehmen, vermitteln.
Chefin Roider hat mit Ulrich Wiedemann den passenden Projektpartner gefunden. Wiedemann hat in den vergangenen Jahren nicht nur über 50 Städte mit Wappentieren und Wahrzeichen versorgt, auch Parks wie der Europapark in Rust und das Ravensburger Spieleland haben ihm ihre Figurensammlungen zu verdanken, ebenso größere Einkaufszentren. „Ich glaub’, wir haben sämtliche Bauernverbände mit Kühen beliefert“, schmunzelte Wiedemann im Gespräch mit der RZ und verwies auf 2500 lebensgroße Kühe und 10 000 kleinere Exemplare. Obwohl auch einige andere Städte das Einhorn im Wappen führen — Gingen a.d.B. etwa oder Tengen — sind die Gmünder die ersten, die bei Wiedemann arbeiten lassen. Derzeit ist ein Bildhauer damit beschäftigt, das Einhorn zu modellieren; erste Skizzen gibt es bereits. Diese öffentlich zu machen, so Wiedemann, sei freilich allein Sache der jungen Auftraggeber.
Um das Projekt direkt vorzustellen, wird „juniqorn“ Mitte Januar eine Informationsveranstaltung organisieren, zu der sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen herzlich eingeladen sind: In diesem Rahmen soll das erste Modell präsentiert werden. Zudem wollen die Schülerinnen und Schüler Wettbewerbe zur Gestaltung der Einhörner organisieren; gefragt ist hier unter anderem die Fachhochschule für Gestaltung. Dadurch, so Julia Shapiro, könnten sich einerseits junge lokale Künstler profilieren, andererseits wäre eine hohe gestalterische Qualität gewährleistet. Reizvoll dürfte auch das mit Rahmenprogramm verbundene feierliche Aufstellen der Einhörner in der Stadt sein.
Die Gmünder Einhörner werden auf Betonplatten montiert. Sie sollen auf den Hinterhufen stehen und etwa 1,60 Meter hoch werden. Über die genauen Kosten will juniqorn noch nicht sprechen — ist jedoch zuversichtlich, ausreichend Interessenten finden zu können. „Stadtverwaltung und Handels– und Gewerbeverein haben uns Unterstützung zugesagt“, freuen sich die Unternehmenssprecher.
Nicht nur die Künstler sollen profitieren, die diese Einhörner gestalten werden — im Übrigen sind durchaus auch Schulen, Vereine und Institutionen gefragt, selbst kreativ zu werden -, und nicht nur die Stadt darf sich über eine weitere Attraktion, „über Verschönerung und künstlerische Bereicherung“ freuen: juniqorn sieht auch dezente Werbemöglichkeiten für die sponsernden Unternehmen. Die Münchner Löwenparade Wiedemanns liefert dazu ein paar gute Ideen. Das Startkapital ist kein Problem; praktisch alle Anteilsscheine sind ausgegebenen: Eine Menge Leute, so scheint es, glauben an das Potential der Gmünder Einhörner.
Stadtsprecher Markus Herrmann begrüßt das Projekt: „Es freut uns natürlich sehr, dass sich die Schülerinnen und Schüler des LGH mit der Stadt identifizieren“; das zeige, dass das Landesgymnasium mittlerweile auch mit dem Herzen angekommen sei in Gmünd. Das Einhorn, so Herrmann, sei ein seltenes Wahrzeichen und eigne sich mit seiner großen Symbolkraft sehr gut für Kunstprojekte. Die Stadt werde die Schüler, die sich mit diesem kleinen Firmenprojekt in der Praxis erprobten, in jedem Fall unterstützen, und man sei schon sehr gespannt, wie viele Firmen sich beteiligten. Ob die Stadt selbst ein Einhorn kaufen wird, wusste Herrmann noch nicht, versprach aber umfassende Unterstützung bei der Suche nach Standorten und Aufstellmöglichkeiten sowie bei der Installation.

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