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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Verkehrstechnik für zukünftigen Gamundia-​Boulevard ausführlich beraten /​ZOB wird voraussichtlich umgebaut

Sehr viel Zeit nahm sich gestern der Bau– und Umweltausschuss des Gemeinderats für Erörterungen der Verkehrstechnik im Bereich des geplanten Gamundia-​Boulevards. Zwecks besserer Anbindung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) ist jetzt sogar dessen Umgestaltung angedacht.

Donnerstag, 02. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). „Bei Gmünd 21 machen wir alles besser“, so leitete Baubürgermeister Julius Mihm die Sitzung schmunzelnd ein. Er meinte damit die ausführliche Beteiligung der Bürger, vor allem auch der Busunternehmen und natürlich des im Gemeinderat vertretenen Sachverstands bereits weit im Vorfeld der endgültigen Entscheidungen. Und zum Sitzungsende sagte Oberbürgermeister Richard Arnold ein „Dankeschön“ an alle, die sich derzeit ganz intensiv mit Ideen und praktischen Vorschlägen um die optimale Lösung für diese Verkehrsachse im großen Rahmen des Stadtumbaus und der Landesgartenschau bemühen.
Nach Fertigstellung des Tunnels soll der Boulevard zwischen Remsstraße und äußere Lorcher Straße (Schnittstelle Autohaus Wagenblast) den verbleibenden Verkehr aufnehmen. Es wird dann immer noch mit einer relativ starken Frequenz von 20 000 Fahrzeugen pro Tag gerechnet, darunter 1000 Omnibusse. Um deren beste Verknüpfung zwischen fließendem Verkehr und ZOB geht es im Wesentlichen, dazu der Umgang mit durchgehenden Linien, die also am Bahnhof nur kurz halten, und mit den Busbuchten, die möglichst nahe an den Gleisen einen schnellen Halt der Busse ermöglichen, ehe sie dann vollends in den ZOB einfahren. Weil möglichst viel Aufenthaltsfläche am Boulevard geschaffen und der Durchgangsverkehr möglichst flüssig gestaltet werden soll, wurde eine neue Alternative erarbeitet. Und ganz besonderes Augenmerk richten die Planer auf die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, die vorm Bahnhof den Boulevard queren.
Verkehrsplaner Johannes Kuhn schlug nach Rücksprache mit den Busunternehmen vor, den östlichen Bereich des ZOB dergestalt umzubauen, dass zwischen dem runden Betriebsgebäude mit Bäckerei/​Stehcafé ein zusätzlicher Bussteig eingerichtet wird. Vorne am Boulevard solle dann nur noch eine Haltestelle für die Transitlinie verbleiben. Stadtrat Celestino Piazza ging für die CDU-​Fraktionen noch einen Schritt weiter. Er bat um Untersuchung der Idee, den kompletten Busbahnhof im Betriebsablauf umzudrehen, damit die Busse alle in Richtung Süden und direkt in den vorgesehenen Kreisverkehr beim Autohaus Wagenblast einfahren können. Die ersten Ansichten hierzu waren stark gespalten. Befürchtet wurde ein unübersichtliches Knäuel von Bussen an der Kreiselzufahrt sowie ein Gegenverkehr der Fahrzeuge, wenn diese dann auf der Nordseite von Ost und West in die Bussteige hineinkurven. Andererseits ließen Vertreter von Stadtbus Gmünd erkennen, dass die Busfahrer sich gewiss untereinander verständigen und ordnen können, um das befürchtete Durcheinander zu vermeiden. Jedenfalls soll die neue Idee des ZOB-​Drehers näher unter die Lupe genommen werden.
Verkehrsingenieur Johannes Kuhn brachte im Hinblick auf den Fußgängerverkehr eine so genannte „Alles-​Dunkel-​Ampel“ ins Gespräch. Die schalte sich nur ein, wenn ein Fußgänger für die Querungshilfe ausdrücklich das „Rot“ für die Autos anfordere. Eine Beschilderung erklärt dazu den Passanten, dass es ihnen aber auch gestattet sei, unter Vorsicht die Fahrbahnen ohne Ampelhilfe zu überschreiten.
Direkt am Bahnhof soll der „Fußgängerabschnitt“ auf einer Länge von fast 100 Metern rötlich eingefärbt werden, um diesen optisch zugunsten erhöhter Aufmerksamkeit der Autofahrer abzuheben. Ein zunächst angedachter Pflasterbelag, der gewiss hübsch aussehen würde, wurde ganz schnell wieder verworfen. Zu teuer und zu laut. „Und wir leiden doch noch alle unterm Kappelgassen-​Syndrom“, so erinnerte Celestino Piazza an das Desaster, weil der dortige Pflasterbelag aufgrund der Belastungen des enormen Busverkehrs zerstört wurde und gegen eine „Panzerstraße“ aus Beton ersetzt werden musste.

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