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Fabian Reißmüller und Michael Fischer erleben den sportlichen Höhepunkt vor Ort mit — Acht Spiele und viel Sehenswertes

Es war das sportliche Ereignis des Jahres – die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Nicht nur in Deutschland fieberten die Fans mit der Auswahl von Jogi Löw kräftig mit, der Waldstetter Fabian Reißmüller und der aus Weiler stammende Michael Fischer machten sich gar auf den Weg in Richtung afrikanischen Kontinent, um einige Spiele vor Ort zu verfolgen. Von Patrick Tannhäuser

Freitag, 24. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Seit vielen Jahren sind Fabian Reißmüller und Michael Fischer als Fans der deutschen Nationalmannschaft ständig mit dem Team auf Reisen. Fast immer wenn die Auswahl der deutschen Elitekicker irgendwo ein Spiel hat, dann ist auch das Duo vor Ort. In vielen Stadien prangert der Banner mit der Aufschrift „Weiler i. d. B.“ und ist fast immer bei Live-​Übertragungen im Fernsehen zu sehen. Weite Reisen standen schon auf dem Programm. So verschlug es die beiden 2009 unter anderem schon nach Baku (Aserbaidschan). In diesem Jahr eroberten Reißmüller und Fischer wieder neue Länder. Neben der Weltmeisterschaft in Südafrika verfolgten sie das EM-​Qualifikationsspiel der Deutschen in Kasachstan. Den Waldstetter und den Weilermer treibt aber nicht nur der Fußball in die Fremde. Zwar sind die Partien der Nationalmannschaft immer der Anlass, aber hauptsächlich wollen die beiden auch etwas von der Welt sehen. „Wir schauen uns immer die Städte und Sehenswürdigkeiten an. Das ist uns wichtig“, betont Fischer. Deshalb sind die Reisen auch immer perfekt durchgeplant. So auch das Abenteuer Südafrika.
Drei Wochen verbrachten die beiden mit weiteren Freunden auf dem afrikanischen Kontinent. Die Skepsis war vor dem Abflug schon gegeben. Sie wussten nicht was sie erwarten würde und im Vorfeld berichteten die Medien mehrfach über die schwierige Sicherheitslage in Südafrika. Viele Warnungen wurden den Touristen mit auf den Weg gegeben. Vieles unbegründet, wie beide unisono feststellten. „Da wurde schon übertrieben“, so Reißmüller und Fischer. Begeistert von Land und Leuten machten sie sich am Ende wieder auf den Heimweg.
Los ging das große WM-​Abenteuer am 11. Juni. Über München, Lissabon landete das Duo in Johannesburg, ehe es mit dem Auto weiter zum ersten Spielort nach Durban ging. „Das war schon ungewohnt“, erzählt Fischer, denn in Südafrika herrscht Linksverkehr. Doch die Umstellung meisterte die kleine Reisegruppe sehr gut und bewältigte ohne Probleme die 600 km lange Strecke mit dem Mietwagen. Gleich am dritten Tag stand das erste von acht Spielen an. Deutschland düpierte im Moses-​Mabhida-​Stadion Australien und Reißmüller sowie Fischer machten die ersten Erfahrungen mit den viel zitierten Vuvuzelas. Ungewohnte Instrumente für die Fans aus Europa, die die Stimmung in den Stadien auch deutlich veränderten. „Sprechchöre und Gesänge aus den Fanblöcken waren nicht zu hören“, bedauern Fischer und Reißmüller das Fehlen des typischen Flairs von Fußballspielen. Etwa 1000 deutsche Anhänger waren als Unterstützung für die Löw-​Elf bei den Spielen in den Stadien zu finden. Zu wenig, um gegen die lautstarken Tröten anzukommen. Nach dem gelungenen Auftakt folgte aber schnell der erste Dämpfer mit der Niederlage gegen Serbien in Port Elizabeth. Zwischen den beiden Begegnungen nutzte die kleine Gruppe die Zeit, um sich erste Eindrücke vom Land zu schaffen. Sightseeing in East London und Port Elizabeth stand auf der Agenda. Viel Zeit sich mit der Niederlage zu beschäftigen blieb Reißmüller und Fischer nicht. Von Port Elizabeth führte der Weg nach Kapstadt und damit zu den ersten großen Höhepunkten neben den Stadienbesuchen. Der Tafelberg und das Kap der guten Hoffnung hinterließen bleibende Eindrücke. Genauso, wie das, was sie auf den Kilometern zwischen den Städten zu sehen bekamen. Südafrika als Land der krassen Gegensätze zwischen Reich und Arm. Prunkvollen Bauten stehen die primitiven Behausungen in den Vorstädten gegenüber. In Kapstadt besuchten sie noch das Gruppenspiel von Portugal gegen Nordkorea. 7:0 siegten die Stars um Cristiano Ronaldo und zeigten ihre einzige starke Vorstellung im Rahmen der Weltmeisterschaft. Am nächsten Tag flogen die beiden Gmünder nach Johannesburg, dem Austragungsort des letzten Vorrundenspiels der Deutschen. Im Soccer-​City-​Stadion machte das Team um Kapitän Philipp Lahm den Einzug ins Achtelfinale perfekt. Knapp mit 1:0 behielt Deutschland vor beinahe 100 000 Zuschauern gegen Ghana die Oberhand. Paraguay gegen Neuseeland war das letzte Gruppenspiel, das das Duo im Stadion zu sehen bekam. Dafür ging es von Johannesburg weiter nach Polokwane. Beeindruckender als das Spiel war für die Reisegruppe aber der Besuch im Krüger Nationalpark. Noch immer leuchten die Augen von Reißmüller und Fischer, wenn sie von dieser Etappe berichten. Bei ihrer Safari bekamen sie so ziemlich alle Tiere vom Elefanten bis zum Löwen vors Gesicht. „Das war schon einmalig und aufregend“, so Fischer.
So richtig verarbeiten konnten die beiden Freunde ihre Eindrücke aber erst als sie wieder in Deutschland angekommen waren, denn in Südafrika jagte ein Höhepunkt den nächsten. Fußballerisch stand nun das Achtelfinale an. Im Royal-​Bafokeng-​Stadion von Rustenburg erlebten sie eine einmalige Stimmung beim Sieg von Ghana gegen die USA. Schon am nächsten Tag ging es weiter nach Bloemfontein. Dort mussten die Deutschen im Klassiker gegen England antreten. Sportlich gesehen der absolute Höhepunkt und ein toller Abschluss des Südafrika-​Abenteuers. Schweinsteiger und Co. führten die „Three Lions“ vor, es gab die Revanche für Wembley und für Reißmüller sowie Fischer gab es noch einmal Emotionen pur. „Das war Wahnsinn“, freuen sich die beiden Fußballfans noch immer bei diesem historischen Ereignis live dabei gewesen zu sein. Mit der Begegnung von Brasilien mit Chile ging die Reise in Johannesburg zu Ende. Über Lissabon führte sie der Flug zurück nach München, wo sie am 30. Juni nach drei Wochen wieder wohlbehalten und mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck ankamen. Mit Sicherheit nicht die letzte große Reise. In den Köpfen von Reißmüller und Fischer stehen schon die nächsten Pläne.

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