Schach, Oberliga: Gmünder Außenseiterteam gelingt ein unerhoffter 5,5:2,5-Erfolg bei HP Böblingen
Große Freude herrscht im Oberligateam der Schachgemeinschaft Gmünd nach der vierten Runde, hat sich doch die Mannschaft mit dem unerwarteten 5,5:2,5-Sieg über Böblingen eine günstige Ausgangsposition für den Klassenerhalt geschaffen. Nach der letzten Runde in diesem Jahr überwintert das Stauferteam auf Platz drei der Tabelle. Von Wernfried Tannhäuser
Freitag, 03. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Den ersten Punkt besorgte Frank Zeller (2404) am ersten Brett gegen Martin Böhm (2216). In einer richtig guten Partie kam er nach einem Turmopfer mit unwiderstehlichem Angriff noch vor der Zeitkontrolle zum Sieg. Nun einigten sich Andreas Weiß (2187) und sein Böblinger Spielpartner Peter Bauer (2196) auf ein Remis. Damit war der Gmünder Mannschaftsführer hoch zufrieden, denn der Böblinger hätte im Verlauf der Partie besser abwickeln und den Gmünder unter Druck setzen können.
Nun steuerte Ersatzspieler Achim Frank (1929) gegen den weitaus stärkeren Mario Born (2152) ein wichtiges Unentschieden bei. Frank war zwar unter Druck geraten, konnte sich nach taktischen Drohungen auf beiden Seiten aber befreien und das Endspiel halten. Der tschechische „Gmünder“, Josef Jurek, erhöhte jetzt auf 3:1 für seine Mannschaft. In der sizilianischen Partie mit Karsten Schuh (2229) gelang ihm ein ordentlicher Aufbau und als sein Gegner eine falsche Abwicklung wählte, konnte er das vorteilhaft nutzen. Doch Böblingen konnte verkürzen. Walter Pohl (2008) hatte seine weißen Spielsteine nicht optimal aufgebaut, wodurch Clemens Behrendt (2027) bequemes Spiel bekam. Auch der Tausch der Dame gegen einen Angriffsversuch verhinderte die Niederlage nicht.
Nach dem erfreulichen Zwischenstand begann das Rechnen im Gmünder Lager. In den drei noch laufenden Partien war der erhoffte Punkt zum Mannschaftsremis sicher drin, womit die Stauferstädter sehr zufrieden gewesen wären. Doch es sollte besser kommen. Gerd Bader (1949) stand gegen Harry Messner (2102) denkbar schlecht. Dem Böblinger gelang es aber nicht, die Partie zum Sieg zu führen. Bader verteidigte sich geschickt und konnte im Endspiel überraschend einen Bauer zur Dame und damit zum nie erwarteten Sieg führen. Als nun Matthias Reichert (1898) seine skandinavische Partie, in der er im Endspiel vorteilhaft stand, gegen Horst Weisenburger (2077) zum Remis führte, war der Mannschaftssieg perfekt. Den Schlusspunkt setzte Jewgeny Denisow (2119) in der Partie mit Hans-Peter Remmler (2135). Wie gewohnt versuchte der junge Gmünder Druck zu machen. Seine zwei Bauern in der Mitte schienen chancenreich, doch erst nachdem der Böblinger etwas übersah, reichte es zum Partiegewinn.
Die Gmünder können nun ruhig in die Weihnachtspause gehen. Am 23. Januar könnte dann im Heimspiel gegen Deizisau schon eine Vorentscheidung über den Ligaverbleib fallen.
Weitere Ergebnisse: Deizisau – Stuttgarter SF I 2:6, Ebersbach – Stuttgarter SF II 3:5, Biberach – Tübingen 4,5:3,5, Ulm – Bebenhausen 3,5:4,5.
Tabelle: 1. Stuttgarter SF I 8:0, 21,0; 2. Bebenhausen 8:0, 19,5; 3. Stuttgarter SF II 5:3, 17,5; 3. Gmünd 5:3, 17,5; 5. Ulm 5:3, 17,0; 6. Böblingen II 3:5, 15,0; 7. Ebersbach 2:6, 14,0; 8. Biberach 2:6, 13,5; 9. Deizisau 2:6, 12,5; 10. Tübingen 0:8, 12,5.
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