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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Applaus und Ehren anlässlich des 125-​jährigen Vereinsjubiläums — Chronik der SG Bettringen auf 144 Seiten herausgegeben

Als die Geschichte der Sportgemeinschaft Bettringen ihren Anfang nahm, hieß der Reichskanzler Otto von Bismarck. 125 Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1885 feierte die SG Bettringen am gestrigen Sonntag mit einem Festakt in der Uhlandhalle Menschen, Erfolge und eine stolze Geschichte. Von Matthias Bolsinger

Montag, 08. März 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BETTRINGEN. Damals, als sich am 9. August des Jahres 1885 13 Erwachsene und acht Zöglinge dazu entschlossen hatten, den „Turnverein Unterbettringen“ zu gründen, konnte wohl noch niemand erahnen, dass dieses Ereignis den Grundstein dafür legte, dass 125 Jahre später 2200 Menschen in acht Abteilungen von Fußball bis Schach Teil des größten Sportvereins des Ostabkreises sein würden — „Ihr seid die also Größten“, rief Manfred Pawlita, Vorsitzender des Sportkreises Ostalb, mit einem Augenzwinkern den Gästen zu. Und nicht nur das: „Die SG Bettringen ist auch einer der erfolgreichsten Vereine im Raum Gmünd“, erinnerte Gmünds Zweiter Bürgermeister Julius Mihm in seiner Begrüßung. Ein Festakt, dem offiziellen Charakter zum Trotz voller Humor, und trotz eines Programms von über zwei Stunden Länge alles andere als langweilig und oft ganz spontan. Für Tanja Rack, Choreographin der Suebia Gymnastics, die bei den Feierlichkeiten natürlich nicht fehlen durften, gab’s ein Geburtstagsständchen, und CDU-​Bundestagsabgeordneter Norbert Barthle, einst selbst in der A-​Jugend der SG-​Handballer aktiv, nahm’s mit Humor, dass gerade er bei der Diskussionsrunde mit dem einzigen roten Tisch vorlieb nehmen musste. Auch Erich Kümmel, Vorsitzender der SG Bettringen, ließ sich, fernab von jeglichem Protokoll, bei der abschließenden Reckshow von Eberhard Gienger und Bernd Effing auf spontane Leibesübungen am Königsgerät ein.
In 125 Jahren, darin waren sich alle einig, war es der SG Bettringen vorbildlich gelungen, den sich ändernden, und keinesfalls leichter werdenden Bedingungen anzupassen. Von Breitensport bis Spitzensport ist die SG vor allem in der Jugendarbeit bestens aufgestellt. „Wir gingen immer mit der Zeit und wir werden auch in Zukunft mit der Zeit gehen“, versprach Erich Kümmel in seinem Schlusswort. Die Vergangenheit soll dabei aber auf keinen Fall ausgeblendet werden. „Aus Tradition familiär“, lautet das Motto, welches sich die SG Bettringen für ihr Jubiläumsjahr auf die Fahnen schreibt. So investierte Otmar Kehrer unzählige Stunden in ein Jubiläumsbuch der SG, in dem auf 144 Seiten nicht nur die lange Geschichte des Vereins in Wort und Bild chronologisch skizziert wird, sondern auch Platz für Hintergründiges bleibt.
Durch das Fehlen langwieriger Grußworte, dafür im Rahmen einer Gesprächsrunde, durften neben all dem Lob und all der Ehre für die Arbeit der SG — vom Deutschen Turnerbund gab es das „Walter-​Kolb-​Schild, vom Sportkreis eine Ehrenurkunde — auch ernstere Töne mitschwingen. „Leider“, so Norbert Barthle, „stehen die Vereine immer mehr in Konkurrenz.“ Deswegen müsse das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen viel stärker gefördert werden. In dieselbe Kerbe schlug Landrat Klaus Pavel mit der Forderung, das Ehrenamt nicht nur verbal in höchsten Tönen zu loben, sondern es vielmehr praktisch belohnen, etwa auf dem Arbeitsmarkt. Eberhard Gienger, einst Reckweltmeister und Bronzemedaillengewinner bei olympischen Spielen, für die CDU im Bundestag, widmete dazu passend seine eindrückliche Festrede dem Thema „Zukunft der Sportvereine“ (siehe Seite 18).
Zukunftsängste braucht die SG Bettringen indes nicht zu haben. Nach 125 Jahren durfte einmal Zeit sein, inne zu halten und den Verein zu feiern.“Da darf man richtig stolz sein“, sagte Klaus Pavel, denn: „ohne Vereine wie die SG hat die Gesellschaft ein Defizit.“

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