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Erinnerungen an Georg Elser: Besuch der GEW-​Ruheständler im „Verräterdorf“ Königsbronn

Ruheständler der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ostwürttemberg erinnern jährlich an die Gewaltherrschaft und den nationalsozialistischen Terror im Dritten Reich. Dieses Jahr ging es nach Königsbronn, in das so genannte „Verräterdorf,“ um Georg Elser zu gedenken.

Mittwoch, 28. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). Da traf es sich sehr gut, dass am 11. April ein Denkmal für Georg Elser auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Königsbronn enthüllt worden war und in der Hammerschmiede am Brenztopf eine bundesweit beachtete Gedenkveranstaltung zum Schicksal von Georg Elser stattfand. Manfred Maier, Mitbegründer und Motor des „Georg Elser-​Arbeitskreises Heidenheim“, begrüßte die 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bahnsteig vor dem Denkmal von Georg Elser, das als Zeichen seiner „Heimkehr“ am Ort seines Ausgangspunktes zum Attentat im Bürgerbräukeller am 8. November 1939 steht. Dazwischen liegen jetzt über 65 Jahre seit seiner Ermordung am 9. April 1945 im KZ Dachau.
Friedrich Frankowitsch, Schöpfer des Edelstahlkunstwerkes, baute massiv von innen nach außen und 2,20 m hoch. Am Einweihungstag glänzte die Skulptur noch in der Sonne, mittlerweile setzt sich (natürlicherweise) Rost an. M. Maier erklärte den „Werdegang“ des Denkmals, erinnerte an die Mühen der Finanzierung und dankte für die Bereitschaft aus Wirtschaft und den vielen persönlichen Spendungen, die an der Spendentafel eingraviert sind.
Anschließend führte Maier die Gruppe in die Gedenkstätte. Im ersten Stockwerken des ehemaligen Fabrikantenwohnhauses an der Hammerschmiede ist die Gedenkstätte eingerichtet. Detailliert wird der Werdegang von Georg Elser und seine Vorbereitungen zum Attentat dargestellt, wie auch die anschließende Verfolgung und Ermordung. Zeitweilig waren in Königsbronn über 300 Gestapoleute auf der Suche nach Mitwisserschaften und Hintergründen, um heraus zu finden, wie Georg Elser das Attentat ausführen konnte.
Waren doch letztlich nur 13 Minuten dafür entscheidend, dass Hitler überlebte, sprich dem Attentat entging – die Weltgeschichte hätte einen anderen Verlauf nehmen können. Dass ein Einzelner diese Tat bewerkstelligen konnte, war für Hitler undenkbar, entspricht aber trotzdem den Tatsachen.
Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Wiederstand, unterstützt vom Arbeitskreis Georg Elser hat diese Dokumentation zusammen gestellt. Beim Spaziergang um den Itzelberger See führte der Blick auch zu den Steinbrüchen wo Elser den Sprengstoff organisierte. Die Frage, warum Georg Elser so lange „vergessen“ sein konnte, beschäftigte die Besuchergruppe bei der abschließenden Einkehr im „Weissen Rössle“ am Brenztopf.
Manfred Maier stellte die weiteren Bemühungen des Georg Elser Arbeitskreises (www​.georg​-elser​-arbeit​skreis​.de) vor, die das Ziel haben, die Bedeutung von Georg Elser auch im Vergleich zu Graf Stauffenberg angemessen zu würdigen; z.B. durch einen Elser –Tag für Zivilcourage am 9. April.

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