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Konzept zur Kleinkinderbetreuung im Mögglinger Gemeinderat heiß diskutiert

Am Ende wurde das Konzept beschlossen. Wie es umgesetzt wird, war aber noch niemandem so richtig klar. Für die vom Gesetz vorgeschriebene Kleinkinderbetreuung muss die Gemeinde Mögglingen bis 2013 viel Geld in die Hand nehmen. Von Manfred laduch

Mittwoch, 28. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 43 Sekunden Lesedauer

MÖGGLINGEN. „Das ist doch Wahnsinn“, fasste Gemeinderat Michael Lang kurz und bündig zusammen. Die Kleinkinderbetreuung erfordert in Mögglingen eine Bauinvestition von (nach Abzug der Zuschüsse) rund 465 000 Euro. Außerdem kämen bei der geplanten Einrichtung von 20 Krippenplätzen pro Jahr etwa 200 000 Euro zusätzliche Personalkosten auf die Gemeinde zu.
Ausführlich hatte Hauptamtsleiter Claus Knödler die Überlegungen der Verwaltung dargelegt. Um den Forderungen des Gesetzes gerecht zu werden, müsse Mögglingen 20 Krippenplätze zur Betreuung von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren schaffen. Außerdem müsse ein besseres Ganztages-​Angebot eingerichtet werden. Das gehe nur mit einem Neubau.
Von ursprünglich fünf Varianten waren im Diskussionsprozess zwei übrig geblieben. Die eine sieht einen zweistöckigen Anbau beim Kindergarten St. Maria für beide Krippengruppen vor,. Die andere belässt diesen Bau für eine Gruppe auf einer Ebene und sähe die zweite Gruppe in einer umgebauten Wohnung über dem Kindergarten St. Josef.
Knödler verhehlte nicht, dass diese zweite Variante besonders wegen der fehlenden Barrierefreiheit mit deutlichen Problemen behaftet wäre. Bei den Kosten liegen beide Möglichkeiten etwa gleich: Bei der Gemeinde bleiben nach Abzug der Zuschüsse zwischen 452 000 und 465 000 Euro hängen.
Pastoralreferent Tobias Kriegisch führte für die katholische Kirchengemeinde als Betreiber beider Kindergärten aus, warum sich der Kirchengemeinderat für die zweite Variante ausgesprochen hatte: Sie würde beiden Standorten eine Weiterentwicklung ermöglichen und die Chance auf einen schrittweisen Ausbau bringen.
Dagegen erläuterte Bürgermeister Ottmar Schweizer, dass die Verwaltung der ersten Variante den Vorzug gebe. Ein schrittweiser Ausbau sei angesichts des Rechtsanspruchs für mindestens 30 Prozent der unter Dreijährigen keine wirkliche Alternative.
Gemeinderätin Inge Opferkuch plädierte klar für den Standort St. Maria. Nur hier gehöre das Grundstück der Gemeinde, während in St. Josef in eine nicht-​gemeindeeigene Immobilie investiert werden müsste.
Es entspann sich anschließend eine heftige Grundsatzdiskussion. Michael Lang kritisierte die prognostizierten Betriebskosten der Krippengruppen von 10 000 Euro pro Kind und Jahr. Jürgen Deininger bemängelte, dass niemand wisse, wie viele Eltern dieses teuer geschaffene Angebot am Ende wirklich annehmen würden. Thomas Hudelmaier sah sich nicht in der Lage, angesichts der desolaten Haushaltslage jetzt über so hohe Summen zu entscheiden.
Am Ende fiel die Entscheidung allerdings mit breiter Mehrheit bei vier Gegenstimmen für den Standort St. Maria.

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