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Jammere nicht, kämpfe!

Beim diesjährigen Bike the Rock in Heubach gab es wieder internationale Champions und mehr zu sehen. Zum Beispiel den Olympiasieger und den Deutschen Meister. Für Teilnehmer und Zuschauer war es eine besondere Herausforderung — nicht zuletzt aufgrund der feuchtkalten Witterung. Von Sandra Fuhrmann

Montag, 17. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

An diesem Wochenende war für alle Mountainbike-​Freunde in Heubach so einiges geboten. Internationale Champions und Hobbybiker gaben sich beim 10. Bike the Rock Festival auch in diesem Jahr wieder die Klinke in die Hand. Sensation war wie immer das Bundesliga Cross-​Country der Elite, am Sonntag, bei dem Größen, wie der Olympiasieger aus Frankreich, Julien Absalon, und der Deutsche Meister, Wolfram Kurschat, unter den Piloten zu finden waren.
Seine Überlegenheit konnte Absalon auch in diesem Jahr wieder beweisen, indem er mit einer Führung von 52 Sekunden, vor dem Belgier Roel Paulissen, ins Ziel kam. Bei der Siegerehrung , die von Cheerleadern des VfR Aalen mit einer fetzigen akrobatischen Vorstellung eingeleitet wurde, betonte der Franzose, wie sehr er die Rennen in Deutschland genieße, und lobte vor allem die deutsche Organisation. Das Rennen in Heubach bezeichnete er als eines der härtesten der Saison. Dennoch war es für ihn ein sehr guter Tag. Auch freue er sich bereits auf das Rennen in Offenburg, da er die dortige Strecke besonders liebe, und auch das deutsche Publikum sei immer sehr gut.
Über eine monströse Flasche Bier statt Champagner durften sich bei der Siegerehrung dann nicht nur die Herren freuen. Auch Annika Langvad aus Dänemark, die als erste in der Bundesliga-​Gruppe der Damen ins Ziel kam, hatte das Vergnügen die Sprühfähigkeit des Lieblingsgetränks der Deutschen zu testen. Passend zum Namen des Festivals gab es den Siegerpokal dann auch in der Form eines Felsbrockens — natürlich in etwas handlicherer Form, als die, mit denen die Radler auf der Strecke zu kämpfen hatten.
Der Heubacher Bürgermeister Klaus Maier, der ebenfalls unter dem Team der Organisatoren zu finden war, wie auch Organisator Thilo Krauß, waren sich einig, dass sich die Streckenverhältnisse von Samstag auf Sonntag deutlich verbessert hatten. Während die Fahrer am Samstag noch mit schlüpfrig nassen Verhältnissen kämpften, bezeichneten die Organisatoren die Bahn am Sonntag als „griffig“ und „festgefahren“, was den Champions das Meistern der steilen Hänge und scharfen Kurve sicher um einiges erleichtert haben dürfte. Auch Unfälle waren, außer den üblichen Platten, die es wohl immer gibt, und als etwas größere Verletzungen, eine ausgekugelte Schulter und ein gebrochenes Schlüsselbein, beim Downhill-​Rennen, nicht zu verzeichnen.
Ohne Schlamm ging es allerdings dann aber doch nicht ganz. Manch einem reichten die Spritzer bis ins Gesicht, und vor allem an den Hosenböden blieb zumeist kein einziger sauberer Fleck übrig. Dass es dennoch nicht regnete, kam vor allem den Sportlern sehr zu Gute. Da das Wetter jedoch eher bewölkt, und die Temperaturen etwas frisch blieben, mussten die Veranstalter etwas weniger Besucher, als im letzten Jahr verzeichnen. Unter denen, die sich aber trotzdem nicht hatten abschrecken lassen, sorgte die Band Crazy Leo für eine noch bessere Stimmung.
Zum ersten Mal, nach einigen Jahren Pause, wurde in diesem Jahr auch wieder das Staffelrennen für Hobby-​Biker veranstaltet. Wichtig ist den Organisatoren, dass sich auch viele Lokale Radfahrer zum Start an den Verschiedenen Wettkämpfen anmelden. Über einen Mangel an Anmeldungen können sie sich allerdings nicht beklagen. „Irgendwo muss man ein Limit setzen“, erklärt Thilo Krauß. Und somit gibt es in jedem Jahr auch einige Absagen für Bewerber.
Dafür, dass die Strecke auch den Sicherheitsnormen entspricht, sorgt immer schon im Voraus eine Kommission, von der die ganze Bahn kontrolliert wird. Viel auszusetzen gab es in Heubach aber nicht, meint Thilo Krauß.
Bürgermeister Maier betonte derweil noch einmal im Besonderen, dass ohne die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer, das ganze Event nicht möglich wäre. Allein schon 50 bis 60 Streckenposten werden benötigt. Besonderer Dank gilt auch den Sponsoren, von denen das ganze finanziert wird. Die Gesamtkosten, samt Siegerprämien, belaufen sich auf 120 000 Euro. Etwa 30 000 Euro davon sind Sachleistungen, wie zum Beispiel die Fahrräder, die es bei der Verlosung zu gewinnen gibt.
Vor allem für die lokale Gastronomie jedoch sind die Besucher, die oft schon als Begleitung der Sportler, aus der ganzen Welt anreisen, auch ein großer Gewinn. Auch etwa 40 bis 50 Aussteller konnten das Festival wieder als Gelegenheit nutzen, um ihre Neuheiten im Bereich Radsport zu präsentieren.
Sportlich war dann auch der Ausklang der Veranstaltung. Das UMF-​Team zeigte, dass man mit Fahrrädern nicht nur fahren kann, sondern auch fliegen. Fast unglaubliche Distanzen wurden von den Bikern übersprungen . Viele der Tricks raubten den Zuschauern fast den Atem und ernteten begeisterten Applaus . Vielleicht fühlt sich nach diesem Event ja manch einer selbst inspiriert herauszufinden, welche unmöglichen Dinge man auf dem Fahrrad möglich machen kann. Denn auch das Motto für die Teilnehmer des Bike the Rock in Heubach war an diesem Wochenende „Jammere nicht, kämpfe“.

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