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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Heute tagt die Jury für den Gamundia-​Investorenwettbewerb /​Bürgerschaft kann sich ab etwa 16.30 Uhr im Prediger informieren

Fast schon ein historischer Tag ist der heutige 11. Juni 2010: Der aus rechtlichen Gründen bislang leider geheimnisumwittert gebliebene Investorenwettbewerb für Landesgartenschau und Stadtumbau im Nordwesten der Innenstadt geht nach zwei Jahren des Ringens und des Verhandelns hinter verschlossenen Türen endlich ins öffentliche Finale.

Freitag, 11. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 32 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Bei diesem Investorenwettbewerb handelt es sich um die wohl wichtigste Weichenstellung bei den großen und miteinander verzahnten Projekten Landesgartenschau und Stadtumbau im Bereich der nordwestlichen Innenstadt. Kurz Gamundia-​Projekt genannt, soll dieses Neubau– und Investitionsprogramm das Bahnhofsviertel, die Ledergasse und vor allem den westlichen Stadteingang als zukünftiges Tor zur Metropolregion Stuttgart nachhaltig aufwerten. Und damit auch den Impuls der Landesgartenschau weit über das Jahr 2014 hinaus fortsetzen und zusammen mit dem erweiterten Stadtpark plus Geschäftszentrum die Bedeutung der Stadt Gmünd als die Einkaufs– und Erlebnismetropole im Remstal ausbauen.
Entschieden wurde bereits über den so genannten Einhornbau als Herzstück des Gamundia-​Projekts. Dieser trägt ganz besonders die Handschrift von Oberbürgermeister Richard Arnold und Baubürgermeister Mihm, die sich bei ihrer Amtsübernahme zum Ziel gesetzt hatten, aus bisherigen „Luftbuchungen“ ein greifbares Nutzungskonzept zu formen. Der Gebäudekomplex Einhornbau (direkt am Bahnhofsvorplatz) umfasst zunächst Erhalt und Renovierung des Kopfbaus der ehemaligen „Königlichen Hauptpost“ mit attraktiven Zugangsbereichen in Richtung historische Innenstadt und Stadtpark. Die Neubauteile werden Hochschuleinrichtungen, den Regionalsitz und innovative Firmen beherbergen. Beim so-​genannten Investorenwettbewerb geht es nun zunächst um die städtebauliche Gestaltung der Neubebauung in den direkt angrenzenden Bereichen entlang des Gamundia-​Boulevards bis – aus Westen kommend – weit in die Leder– und Engelgasse hinein. Als Planungsflächen stehen besonders das ehemalige Kaufhaus Horten und die alte Engelbrauerei im Blickpunkt. In diesem Bereich haben die Investoren als Maßgabe die Errichtung eines Einkaufs– und Gastronomiezentrums mit auf den Weg bekommen. Und auf der Westseite des Einhornbaus haben sie sich mit Teilnahme an dem Wettbewerb zum Bau eines repräsentativen Hotels verpflichtet. Bei verschiedenen Anlässen hat Oberbürgermeister Richard Arnold schon vorgerechnet, dass zusätzlich zu den vielen Landesgartenschau-​Maßnahmen aus öffentlicher Hand durch diese Investorentätigkeit ein privates Kapital in Höhe von rund 45 Millionen Euro in Gang gesetzt werde, um Schwäbisch Gmünd in der Rolle als Einkaufs– und Erlebnisstadt weiter aufzuwerten. Auf die Ausschreibung hin hatten sich zahlreiche Investmentfirmen und Projektentwickler beworben. Im Zuge eines strengen Auswahlverfahrens, das nicht ohne Streit über die Bühne ging, blieben nun letztlich zwei Firmen übrig. Das klingt wenig für einen Wettstreit der Ideen, doch erklärte Baubürgermeister Julius Mihm wiederholt, dass ein solches Zusammenschrumpfen der Wettbewerbsteilnehmer nicht nur normal, sondern sogar als hilfreich zu bewerten sei.
Die Zwei, so beschreibt Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann vorab, hätten hochinteressante Entwürfe entwickelt. Man dürfe sehr gespannt sein. In diesem ersten Schritt gehe es um den städtebaulichen Teil, erst in einem späteren um eine Konkretisierung der Nutzung, sprich des Branchenmix. Die Jury werde heute den ganzen Tag prüfen und bewerten, wobei die beiden Wettbewerbsteilnehmer bis zum Schluss anonym bleiben. So wie dies ja auch schon aus wettbewerbsrechtlichen Gründen die ganzen letzten zwei Jahre hindurch praktiziert werden musste. Bei der Jury-​Entscheidung, so der städtische Pressesprecher weiter, handle es sich dann um eine Empfehlung für eine endgültige Beschlussfassung im Gemeinderat. Die Stadtverwaltung sei stark an einer breiten Information der Bürgerschaft und deren Diskussionsfreudigkeit interessiert. Schließlich geht’s um große und wichtige Bausteine für die Gmünder Zukunft.

Die Jury, in der Stadtplaner, Architekten und Stadträte vertreten sind, wird bis gegen 16.30 Uhr tagen. Es kann aber zu zeitlichen Verschiebungen kommen. Gleich hernach sind die Türen zu den Plänen und Modellen im Refektorium des Prediger für alle Bürger geöffnet. Die geplante Gamundia-​Bebauung wird am Mittwoch, 16. Juni, im Gemeinderat präsentiert. Am Samstag, 19. Juni, folgt eine Bürgerinfo im Rathaus. Endgültige Entscheidung dann am 30. Juni im Gemeinderat.

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