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In Ostwürttemberg ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai 2010 um 771 auf 12 144 gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in diesem Monat in der Aalener Hauptagentur und allen Geschäftsstellen im Ostalbkreis und im Landkreis Heidenheim reduziert. Die erneut erfreulich hohe Zahl der neu gemeldeten Stellenangebote spiegelt den vorsichtigen Optimismus in der Wirtschaft wider.

Mittwoch, 02. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG (pm). Zwar ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat nur um 0,3 Punkte auf 5,3 Prozent gesunken (vor einem Jahr lag sie bei 5,0 Prozent), jedoch reduzierte sich die Quote in Baden-​Württemberg im Durchschnitt sogar auf 4,9 Prozent. Die Arbeitslosenquoten sind in allen Arbeitsagenturen Baden-​Württembergs gesunken. Im Vergleich zu den anderen 23 Agenturen in Baden-​Württemberg liegt die Arbeitsagentur Aalen mit einer Quote von 5,3 Prozent nur auf dem 19. Rang (Ravensburg: 3,5 Prozent, Mannheim: 6,3 Prozent). „Ob sich dieser positive Trend auch in den kommenden Monaten nachhaltig fortsetzen wird, ist jedoch nicht vorhersehbar“, kommentiert Hans-​Joachim Gulde, Leiter der Arbeitsagentur, die aktuellen Zahlen.
Die Reduzierung der Arbeitslosigkeit im Mai in Ostwürttemberg ist auf eine Belebung in einigen Unternehmen zurückzuführen. Bezüglich der Dauer verfestigt sich aber bei verschiedenen Personengruppen die Arbeitslosigkeit mit der Folge, dass sie länger andauert und schwieriger zu beenden ist, als bei Personen, die erst kurze Zeit arbeitslos sind. Von der positiven Entwicklung können derzeit vor allem die Arbeitslosen aus dem Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III) profitieren.
Während der Bestand der Arbeitslosen aus dem SGB III– Bereich seit Anfang 2010 monatlich insgesamt zurückgegangen ist (Januar 2010: 7509, Mai 2010: 5724), erhöhte sich der Bestand an Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) etwas (Januar 2010: 6247, Mai 2010: 6420). Insgesamt betrachtet liegt der Anteil der Arbeitslosen aus dem SGB III Bereich bei 47 Prozent, aus dem Alg II-​Bereich (SGB II) bei 53 Prozent. Die Langzeitarbeitslosigkeit nimmt also zu.
Im Ostalbkreis ist die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent zurückgegangen. Zum Stichtag waren 8355 Menschen arbeitslos gemeldet, 466 Menschen weniger als im April. Diese verteilten sich auf die vier Geschäftsstellen im Ostalbkreis wie folgt: Hauptagentur Aalen 2832 Arbeitslose bei einer Quote von 4,9 % (Vormonat 5,3 %), Geschäftsstelle Bopfingen 692 Arbeitslose bei einer Quote von 5,1 % (Vormonat 5,1 %), Geschäftsstelle Ellwangen 705 Arbeitslose bei einer Quote von 3,1 % (Vormonat 3,4%) und Geschäftsstelle Schwäbisch Gmünd 4126 Arbeitslose bei einer Quote von 6,0 % (Vormonat 6,2 %).
Im Landkreis Heidenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,6 Prozent und ist im Vergleich zum April um 0,5 Prozentpunkte gefallen. 3.789 Arbeitslose waren zum Stichtag im Mai registriert, 305 weniger als im April.
Ein Blick auf die Zu– und Abgangsdaten zeigt die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. 2454 Menschen haben sich seit Anfang des Jahres neu arbeitslos gemeldet, 3217 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Im Agenturbezirk kamen dabei im Mai 779 Arbeitslose aus der Erwerbstätigkeit neu hinzu. Der Abgang in Erwerbstätigkeit liegt in diesem Monat bei 1210. Diese Verringerung um 431 stellt eine erfreuliche Tendenz dar.
Es liegen jetzt die aktuellen Zahlen für das 1. Quartal 2010 vor. Im Agenturbezirk Ostwürttemberg waren im März 2010 392 Betriebe mit 5582 Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen. Verteilt auf die beiden Landkreise ergibt sich folgendes Bild: Im Landkreis Heidenheim waren 91 Betriebe mit 1.511 Beschäftigten in Kurzarbeit; im Ostalbkreis waren dies 301 Betriebe mit 4071 Kurzarbeitern. Eine weitere Reduzierung zeichnet sich ab.
811 ungeförderte Stellenangebote, das sind Stellen ohne staatliche Förderung, wurden den Mitarbeitern des Arbeitgeberservices (AGS) im Monat Mai neu gemeldet. Dies waren exakt so viele Stellenangebote wie bereits im April 2010. Der Anteil der offenen Stellen aus dem Bereich der Zeitarbeit steigt seit Jahresbeginn kontinuierlich an und liegt zurzeit bei etwa 36%. Im aktuellen Zugang liegt die Quote sogar bei knapp 42 Prozent.
Die Zahl der zu besetzenden Arbeitsstellen insgesamt ist im Vergleich zum April 2010 gestiegen: Der Bestand an ungeförderten offenen Stellen liegt im Mai bei 1761 (im April 1725). Im Ostalbkreis gibt es im Mai 1306, im Landkreis Heidenheim 455 ungeförderte offene Stellen.
Im Agenturbezirk sind bisher 3691 Bewerber/​innen gemeldet, von denen momentan noch 1547 nicht mit einem Ausbildungsplatz versorgt werden konnten. Demgegenüber stehen 2519 zur Vermittlung gemeldete Berufsausbildungsstellen, von denen 903 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt sind. „Da das Berichtsjahr 2009/​2010 vom 1.10.2009 bis 30.09.2010 läuft und die Vermittlungsbemühungen weiterlaufen, können sich diese Zahlen noch weiter verbessern. Wir sind sehr zufrieden, dass die Arbeitgeber der Region weiterhin auf hohem Niveau ausbilden wollen“, so Gulde zum Ausbildungsstellenmarkt.
„Obwohl die regionale Wirtschaft von Erholung spricht, ist eine durchgreifende Reduzierung der Arbeitslosigkeit in der Region noch nicht erkennbar. Die momentan erfreuliche Absenkung der Quote um 0,3 Prozentpunkte hat möglicherweise noch einen starken saisonalen Charakter, ist zudem durch den relativ hohen Anteil an angebotenen Stellen von Zeitarbeitsfirmen bedingt und lässt nicht automatisch auf eine stabile Belebung auf dem Arbeitsmarkt schließen“, so Hans-​Joachim Gulde.

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