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Nachrichten Ostalb

Der Deutsche Naturkundeverein zu Gast in Böbingen/​Rems

Das alljährliche Treffen der naturkundlichen Vereine fand dieses Mal in Böbingen statt. Der Deutsche Naturkundeverein traf sich gleichsam zur Finissage der Seelilien-​Ausstellung.

Dienstag, 08. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 41 Sekunden Lesedauer

BÖBINGEN (pm). Nach einer Einführung in die Ausstellung und in die Geologie des Albvorlandes ging es ins Gelände nach Bargau. Beim Eintreffen der Bezirksvereine aus Göppingen, Heidenheim, Esslingen, Ludwigsburg und Reutlingen begrüßte Dieter Rodi die Teilnehmer.
Werner K. Mayer (Geologie) und Manfred Walderich (Botanik) boten eine geologisch-​botanische Führung an. Es entspann sich darüber hinaus eine lebhafte Diskussion und Nachfrage nach dem neuen Unterjurabuch. Danach ging es mit dem Bus nach Bargau zum Parkplatz Feuersee. Hier fand eine interessante Wanderung entlang des Eselsbaches (Opalinuston, Wasserfallbank, Eisensandstein, Bacherlenwald) statt, die nur kurzzeitig vom Regen unterbrochen wurde. Das Schlössle (Eisensandstein), der Weg über Blumenwiesen zum Treppenweg und Geotop (Wohlgeschichtete Kalke, Verwerfungszone des Schwäbischen Lineamentes) waren weitere Stationen. Für viele zu einem Höhepunkt gestaltete sich der schwierige Aufstieg durch die Lacunosamergel und den Steig durch die Unteren Felsenkalke zum Hohen Kreuz am Scheuelberg.
Die Pause im Naturfreundehaus am Himmelreich war willkommene Erholungsphase, ehe es über das Beurener Kreuz, vorbei an der Himmelsquelle bis zum Bargauer Kreuz ging. Hier erklärte Mayer die verschiedenen Vertiefungen in Form von Dolinen, Hülben, Gries-​Sandgruben und die Verschanzungen aus dem Spanischen Erbfolgekrieg. Beim Abstieg konnte Manfred Walderich noch die interessante und vielfältige Flora der Impressamergel erläutern.
Die zweite Exkursion wurde als Botanisch-​geologische Führung mit Prof. Dr. Dieter Rodi (Botanik) und Michael Stegmaier (Geologie) angeboten. Sie begann nach der Ankunft sogleich mit einer Fahrt zu einer typischen Wiesenvegetation. Die Teilnehmer/​innen waren überrascht über die blumenreichen Feucht und Trockenwiesen im Klotzbachtal. Die Führung in der Unterjura-​Ausstellung durch Michael Stegmaier hat alle sehr interessiert, besonders auch die ergänzenden Darstellungen über Lebensweise der Seelilien, Ammoniten und Fische.
Diese Gruppe fuhr anschließend ebenfalls zum Parkplatz am Feuersee in Bargau. Auf der Wanderung vom Feuersee zum Bargauer Kreuz wurden bei den Stationen des Braunjura und Weißjura die Zusammenhänge zwischen Gestein, Boden und Vegetation durch Michael Stegmaier und Dr. Rodi erläutert. Besonders beeindruckt hat die Wacholderheide an der Bargauer Steige auf Impressa-​Mergeln mit vielen seltenen Arten wie Spargelerbse, Echte Kugelblume, Mücken-​Händelwurz und Weiße Waldhyazinthe. Die rüstigen Wanderer schauten noch einen Steinbruch der Wohlgebankten Kalke an und fanden dabei auch einige Fossilien. Nach einer Kaffeepause im Kolpinghaus zeigte auf dem Rückweg Dieter Rodi noch eine sehr schöne Blumenwiese und erläuterte, mit welchen Bewirtschaftungsmaßnahmen solche Mageren Salbei-​Glatthaferwiesen mit Unterstützung des Landschafts-​Erhaltungsverbandes des Ostalbkreises erhalten werden können.

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