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Fußball, Oberliga: Normannia Gmünd und Aufsteiger Spvgg Neckarelz trennen sich 1:1 /​Am Mittwoch beim ASV Durlach

Ein intensiv geführtes Spiel sahen die 300 Zuschauer im Normannia-​Stadion bei hochsommerlichen Temperaturen. Es war ein sehr gutes Spiel der Normannia, spielerisch waren klasse Ansätze zu sehen, jedoch bei der Chancenverwertung mangelte es dramatisch. Dieses Spiel hätte mit einer deutlichen Tordifferenz für die Gmünder enden müssen.

Montag, 23. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Von Claus-​Jörg Krischke
Trotz allem aber war in diesem Oberliga-​Spiel alles enthalten, was Fußball interessant macht: Tore, Aluminiumtreffer, ein Platzverweis und vier Elfmeter-​Diskussionen. Geboten wurde den 300 Zuschauern im Schwerzer also einiges. Für die Gäste passte am Ende alles, für den Gastgeber war dieses 1:1 gegen den Aufsteiger eindeutig zu wenig.
Gäste-​Trainer Peter Hogen war denn auch bei der Pressekonferenz sichtlich zufrieden: „Nach der gelb-​roten Karte war es für meine Mannschaft sehr schwierig, zurück ins Spiel zu gelangen. Daher war der schnelle Ausgleich immens wichtig. In der zweiten Halbzeit wäre uns dieser Kraftakt vermutlich nicht mehr gelungen, der FCN war sehr dominant und konnte viele hervorragende Chancen verzeichnen. Durch das Vergeben der Chancen steigerte sich die Zuversicht bei meiner Mannschaft heute einen Punkt aus Gmünd entführen zu können.“
Der Gmünder Cheftrainer Helmut Dietterle sah es so: „Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment für das gezeigte Spiel machen, da wir bereits am Mittwoch bei einer starken Kickers-​Mannschaft in die Verlängerung im Pokal gehen mussten. Leider hat sich die Mannschaft für eine gute Woche nicht selbst belohnt. Wir haben hochkarätige Chancen ausgelassen, das 1:0 aber zum richtigen Zeitpunkt erzielt. Danach waren wir einen Mann mehr und haben es verpasst, das Spiel deutlich für uns zu gestalten. Wie gesagt es ist sehr schade, dass sich die Mannschaft für die gezeigte Leistung heute nicht selbst belohnt hat.“
Die Gäste hatten lediglich eine starke Viertelstunde zu verzeichnen, die lag zwischen der 30. und der 45. Minute, in der auch noch die berechtigte gelb-​rote Karte für Alexander Welz lag, aber eben auch der Ausgleichstreffer in Unterzahl.
Die restlichen 75 Minuten spielte nur eine Mannschaft – und das sehr geduldig, intelligent und wunderbar anzuschauen. Doch Effektivität sieht leider anders aus und so gab es am Ende eben nur ein 1:1, glücklich für die Gäste, nicht zufriedenstellend für die Gastgeber.
Die Gäste spielten nur eine Viertelstunde lang sehr stark
Die Normannen legten furios los. Bereits in der sechsten Minute brannte es lichterloh im Strafraum der Spvgg. Ertac Seskir zog aus 20 Metern ab, Tormann Trautmann wehrte den Ball mit der Brust ab, Stani Bergheim war zur Stelle, köpfte sofort aufs Tor, doch Fickert klärte auf der Linie. Die Gäste hatten in der ersten halben Stunde gerade mal eine Offensivaktion zu verzeichnen, doch Lang traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
Ganz anders dagegen die Normannen: Stani Bergheim nutzte einen schwachen Abstoß von Philipp Trautmann aus, bediente sofort Manuel Grampes, der überlegt abschloss und das Gmünder das Führungstor erzielen konnte. Dann begann die Neckarelzer Viertelstunde und es ging Schlag auf Schlag: in der 32. Minute versuchte Heiko Throm an Daniel Glück vorbeizukommen, der Normannia-​Abwehrspieler arbeitete mit dem Arm — Neckarelz reklamierte Elfmeter, doch Schiedsrichter Stellmach ließ weiterspielen. Nur eine Zeigerumdrehung später, wieder setzte sich Throm gegen gegen Daniel Glück durch, die perfekte Hereingabe landete bei Dominik Weber, der den Ball aber an den Pfosten schoss.
Das Unglück aus Gmünder Sicht nahm in der 42. Minute seinen Lauf. Neckarelz, bereits seit zwei Minuten in Unterzahl, erhielt einen Freistoß halblinks etwa 22 Meter vor dem Normannen-​Tor. Denis Bindnagel hämmerte das Spielgerät Richtung Gmünder Tor, Matthias Gruca lenkte den Ball bravourös an die Latte und zwei Gästespieler hätten das Tor machen können, es war dann aber der Spvgg-​Kapitän Lang, der den Ball problemlos zum Ausgleich reinmachte.
Ein Umstand, der Normannia-​Tormann Matthias Gruca ärgerte: „Dass gleich zwei Spieler problemlos das Tor hätten machen können, ist schon bemerkenswert.“ Zuvor dezimierten sich die Gäste selbst, Alexander Welz grätschte binnen kürzester Zeit zweimal rücksichtslos gegen Gmünder Spieler und musste in der 40. Minute vorzeitig zum Duschen.
In der 44. Minute hatten die Gäste aber einen Riesendusel, dass Schiedsrichter Stellmach ein klares Foul von Torhüter Trautmann an Simon Fröhlich nicht ahndete. Was nach dem Wechsel folgte war ein Sturmlauf der Normannen. Für den angeschlagenen Ralph Molner durfte der wieder genesene Beniamino Molinari seinen ersten Oberligaeinsatz feiern und hatte maßgeblichen Anteil, dass die Normannen in der zweiten Hälfte die klar dominante Mannschaft waren.
Aber die Gmünder rannten nicht blindlings an, sondern versuchten immer wieder über die Außenpositionen zu kommen, erarbeiteten sich auch jede Menge Chancen und einige Großchancen, doch der Ball überschritt die Torlinie der Spvgg nicht mehr. Immer wieder Giuseppe Catizone als Vorbereiter brachte seine Mitspieler zu besten Tormöglichkeiten, doch weder Simon Fröhlich per Kopf, noch Bergheim oder Grampes konnten Trautmann überwinden.
In der 56. Minute bereitete Beni Molinari prächtig für Ertac Seskir vor, doch bei seinem Schuss war der Pfosten der Freund von Tormann Trautmann. Doch auch Trautmann selbst hielt mit einigen bravourösen Aktionen den Punkt für die Gäste fest. In der 76. Minute rettete er gegen den durchgebrochenen Molinari und in der 82. Minute fischte er einen gut geschossenen Molinari-​Freistoß aus der Torecke. Doch nicht nur das Unvermögen beste Möglichkeiten in Tore umzusetzen, sondern auch noch einige unglückliche Entscheidungen gegen die Gastgeber verwehrten einen insgesamt mehr als verdienten Sieg der Normannia.
In der 77. Minute wurde Ertac Seskir im Strafraum nach einer Catizone-​Flanke deutlich in die Zange genommen, kein Pfiff. Auch in der 81. Minute hatten die Neckarelzer das Glück auf ihrer Seite, als nach einem klaren Handspiel von Marc Söder kein Elfmeterpfiff ertönte. Verständlich, dass die Gäste nach dem Schlusspfiff sich über einen glücklichen Punkt freuten.
Bereits am Mittwochabend muss die Normannia beim ASV Durlach antreten.
FC Normannia Gmünd: Gruca, Molner (46. Molinari), Göhl, Fröhlich, Seskir (82. Faber), Mangold, Greco, Catizone, Glück , Grampes (76. Tolbert), Bergheim
Spvgg Neckarelz: Trautmann, Welz, Fickert, Lang (93. Lunzer), Schäfer, Söder, Throm, Weber, Bindnagel, Throm (64. Chr. Schäfer), Beyazal (88. Sylejmani)

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