Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Zwei sehr große Herausforderungen

Der TSV Alfdorf setzt bei seinem Neuaufbau weiterhin auf Eigengewächse und Jugendstil. Nach der Ablösung von Trainer Jörg Ruben im Dezember 2009 hatte Norbert Mucha das Traineramt zunächst interimsweise übernommen und erklärte zum Saisonende, die schwierige Aufgabe auch weiterhin zu begleiten.

Samstag, 11. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Von Axel Emele
Bis zum letzten Spieltag im März musste der TSV Alfdorf um den Klassenerhalt fürchten. Doch dank des Derbysiegs gegen Lorch konnte die Liga aus eigener Kraft gehalten werden und die Planungen für die neue Saison beginnen. Personell ändert sich zur Runde 2010/​2011 nur wenig: Norbert Mucha bleibt als Trainer im Amt, lediglich Alexander Wahl hängt die Schuhe an den Nagel und wird dem Team mit seiner Erfahrung künftig fehlen. Endgültig zum Kader der Aktiven stoßen nun Jonathan Seidel, Peter Wendel und Julian Nothdurft, die aber bereits letztes Jahr als A-​Jugendliche bei der ersten Mannschaft mitgewirkt hatten.
Das Ziel und die Aufgabe von Trainer Mucha ist es, die talentierten Spieler aus der eigenen Jugend individuell und taktisch weiter auszubilden, damit die Leistungskurve in Alfdorf bald wieder nach oben zeigt. Dass hierfür eine gewisse Geduld erforderlich ist, machte sich bereits im vergangenen Jahr bemerkbar: Auch hier wurde die Hoffnung geäußert, dass die Youngster nahtlos in die Fußstapfen der routinierten Spieler treten und der Aufwärtstrend problemlos fortgesetzt werden könne. Doch im Laufe der Saison stellte sich heraus, dass den jungen Talenten doch noch eine gewisse Schonfrist gewährt werden muss und die erforderliche Konstanz nicht von heute auf morgen erreicht werden kann.
Seit Mitte Juni standen wöchentlich drei Trainingseinheiten auf dem Programm, wobei auf eine Trainingspause verzichtet wurde, da immer wieder einzelne Spieler aufgrund ihrer Urlaubsplanung ohnehin fehlten. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf Tempohandball gesetzt und hier insbesondere auf das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt. Durch diese Maßnahme soll gleichzeitig mehr Dynamik in das Angriffsspiel gebracht werden, um den Nachteil der körperlichen Unterlegenheit gegenüber den meisten Gegnern auszugleichen. Dabei möchte Mucha auf das bereits vorhandene höhere Niveau im Bereich Technik und Passspiel aufbauen. Auf Turnierbesuche wurde verzichtet, statt dessen standen eine Reihe von Testspielen auf dem Programm, gegen Schorndorf, Göppingen, Schwäbisch Hall, Bettringen sowie die „Alfdorfer Allstars“. Den Abschluss der Vorbereitung bildet im September schließlich ein dreitägiges Trainingslager in Alfdorf, bei welchem dem Team der letzte Schliff verpasst werden soll. Danach hofft Norbert Mucha, dass sein Team so weit gefestigt ist, um auch den Ligafavoriten Winnenden und Oeffingen wieder ein wenig Paroli bieten zu können und in der Endabrechnung einen Platz in der vorderen Tabellenhälfte zu belegen.
Massive Veränderungen stehen den Lorcher Handballern ins Haus. Gleich vier Stammspieler haben (teils aus gesundheitlichen Gründen) ihren Rücktritt erklärt und so muss Trainer Dominikus Scheel in dieser Saison regelrechte Pionierarbeit leisten, um eine komplett neue Mannschaft zu formen.
Jürgen Weisert und Fabian Schwab beenden ihre Laufbahn, Christoph Schenker musste aus gesundheitlichen Gründen das Leder aus der Hand geben und Markus Zoller, Lorchs wohl stärkster Rückraumspieler, sagt dem Handball „Lebewohl“ und wechselt in eine andere Sportart. Weiter erschwerend kommt hinzu, dass Stefan Knödler aufgrund seines Studiums nur unregelmäßig am Training wird teilnehmen können. Die entstandenen Lücken sollen durch fünf Jugendspieler geschlossen werden, von denen zwei direkt zu den Aktiven wechseln und drei weitere mit Doppelspielrecht ausgestattet werden.
„Wir werden in der neuen Saison alle regelrecht ins kalte Wasser geworfen. Es gilt, die Integration der Youngster möglichst schnell voranzutreiben und die noch vorhandenen Defizite im technisch und taktischen Bereich auszubügeln. Es ist sicherlich erfreulich, dass die Löcher aus den eigenen Reihen geschlossen werden konnten. Es ist der Beweis für die gute Jugendarbeit in Lorch. Aber die Früchte werden wohl erst in den nächsten Jahren geerntet werden können.“ Nachdem der erste Schock aufgrund der zahlreichen Absagen verdaut war, sieht Scheel die Situation mittlerweile etwas positiver. „Die Youngster geben richtig Gas und trainieren teilweise vier Mal pro Woche: zwei Mal im Jugendtraining und weitere zwei Mal bei den Aktiven. Es entsteht hier wieder eine mannschaftlich tolle Truppe.“ Seit Anfang Juni läuft in Lorch die Vorbereitung und Trainer Scheel geht behutsam daran, die Mannschaft auf die Bezirksligarunde vorzubereiten. „Wir werden von Anfang an gegen den Abstieg kämpfen müssen. Alles andere wäre völlig vermessen. Aber die Mannschaft wird nicht unter Druck gesetzt und macht sich daher auch selbst keinen Stress. Während der Saison werden wir von Spiel zu Spiel denken.“
Weitere Mannschaften: TV Oeffingen, HSG Weinstadt, TSV Schmiden II, HSG Oberer Neckar, SF Schwaikheim II, TV Stetten, SC Korb, Hbi Weilimdorf/​Feuerbach, EK/​SV Winnenden, SV Weinstadt.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

4178 Aufrufe
730 Wörter
4987 Tage 9 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4987 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2010/9/11/zwei-sehr-grosse-herausforderungen/