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Fußball, Landesliga: Bargau unterliegt dem TSV Bad Boll mit 1:2 — Frühe Gegentore bringen FCB auf die Verliererstraße

Allzu großzügig und gastfreundlich präsentierte sich der FC Bargau in der Anfangsphase der Partie gegen den TSV Bad Boll. Die Gäste nahmen zwei Gastgeschenke dankend an und führten bereits nach zwölf Minuten mit 2:0. Erst nach diesem frühen Rückstand kamen auch die Platzherren richtig in die Gänge, kamen aber nicht über den Anschlusstreffer zum 1:2 hinaus. Von Jochen A. Haag

Montag, 13. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Die Gäste aus Bad Boll begannen das Spiel in Bargau mit hohem Tempo und mächtigem Druck auf die Bargauer Hintermannschaft. Mit schnellem Direktspiel und viel Laufbereitschaft drängte der Vorjahressechste den FCB gleich von Beginn ab in die Defensive und mit diesem Druck konnten die schwarz-​weißen Abwehrrecken in der Anfangsphase überhaupt nicht umgehen. In der dritten Minute ließ Chris Loser im Bargauer Strafraum zwei Gegenspieler aussteigen, flankte von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr und Laurence Schirinzi konnte ungehindert am chancenlosen Keeper Andreas Krieg vorbei zum 0:1 einköpfen. Auch in der Folgezeit mussten die FCB-​Anhänger mehrmals zittern, denn die Gäste stellten die Abwehr um Stefan Klotzbücher ein ums andere Mal bloß. In der sechsten Minute klärte Krieg mit einem tollen Reflex gegen einen Schuss von Patrick Kölle und nur eine Zeigerumdrehung später zischte ein Freistoß ungehindert von Bargauer Defensivkräften am langen Pfosten vorbei ins Aus. In der zwölften Minute zitterten dann nicht nur die FCB-​Fans, sondern auch der Fuß von Innenverteidiger Tobias Schliefkowitz. Beim Spielaufbau bediente er mit einem haarsträubenden und völlig unbedrängten Querpass den Boller Torjäger Patrick Kölle und der ließ sich diese weitere Einladung zum Toreschießen nicht entgehen und hämmerte das Leder platziert ins lange Eck.
0:2 nach zwölf Minuten, der Supergau war eingetreten, denn eigentlich sollte die Null gegen die konterstarken Gäste möglichst lange gehalten werden. Obwohl Bad Boll weiterhin mit viel Schwung und individueller Klasse das Spiel bestimmte, hatten sich die Aufsteiger jetzt endlich einigermaßen auf das Spiel der Gäste eingestellt. Die schnellen Außen Kölle und Loser hatten mit zunehmender Zeit weniger Raum auf ihren Bahnen und auch der stets brandgefährliche Torschütze Schirinzi wurde jetzt von der Innenverteidigung besser kontrolliert. Auf der anderen Seite kam der FCB jetzt auch zu eigenen Offensivaktionen. Als Markus Abele in der 23. Minute von seinem Gegenspieler im Strafraum umgerissen wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Perekovic stumm und auch eine knappe Minute später hatte er kein Einsehen mit Stefan Kübler, der mit einer akrobatischen Aktion den Ball in den Boller Torwinkel befördert hatte und umsonst die Arme nach oben riss. Wahrscheinlich war das Leder tatsächlich noch nicht ganz hinter der Torlinie, denn außer dem vermeintlichen Schützen jubelte kein Bargauer Spieler. Weil sich auch in der Folgezeit bis zum Halbzeitpfiff nichts Erwähnenswertes mehr tat, blieb es beim 0:2-Zwischenstand aus Bargauer Sicht.
Wie schon in den beiden letzten Partien zeigten die Schützlinge von FC-​Coach Lakner im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht. Oder hatten die Gäste aus dem Kurort bei Göppingen bereits in der Anfangsphase ihr Pulver verschossen? Es schien plötzlich, dass der TSV tatsächlich dem hohen Tempo der Anfangsphase Tribut zollen müsste, denn fortan hielt der Aufsteiger die Zügel des Geschehens in der Hand. Lediglich mit Schüssen aus der Distanz blieb Boll gefährlich. In der 55. Minute wurden die Bargauer Bemühungen belohnt. Christoph Betz hatte nach einem Solo über die rechte Seite den vor dem Tor positionierten Abele freigespielt, doch ein gestrecktes Bein eines Gegenspielers hinderte den Bargauer Torjäger am Torschuss. Zur Überraschung des Publikums und zum Erschrecken der Boller Spieler zeigte Schiri Perekovic sofort und ohne zu zögern auf den Strafstoßpunkt. Sebastian Sorg ließ sich diese Chance nicht entgehen und verkürzte auf 1:2.
Weil die Gäste in der Folgezeit jedoch nun nur noch auf Schadensbegrenzung bedacht waren und auch konditionell nicht mehr in der Lage schienen, eigene Angriffsbemühungen zu starten, sahen die ungefähr 250 Zuschauer jetzt ein zerfahrenes Spiel. Während Bargau nie so richtig Druck auf die Zehn-​Mann-​Verteidigungskette der Gäste ausüben konnte, lauerte der TSV nur noch auf Kontermöglichkeiten. Lediglich TSV-​Kanonier Loser sorgte noch einmal für Gefahr vor dem Tor von Andreas Krieg, als er den FCB-​Keeper mit einem direkten Freistoß aus gut 30 Metern überraschte. Auf der Gegenseite scheiterten die inzwischen schön über die Außen vorgetragenen Angriffe der Platzherren immer wieder an der sicheren Innenverteidigung der Gäste. Christoph Betz und die eingewechselten Philipp Zoidl und Tobias Klotzbücher versuchten immer wieder mit Flanken in den Strafraum auf Daniel Rieg und Markus Abele zum Erfolg zu kommen. Allerdings machten die beiden Bargauer Angreifer keinen Stich mehr und so wartete man bis zur Nachspielzeit auf weitere Möglichkeiten. Philipp Zoidl wäre in der 91. Minute fast noch der Ausgleichstreffer vergönnt gewesen, als er einen platzierten Freistoß von der Strafraumkante nur um wenige Zentimeter übers Tor setzte.
FC Germania Bargau: A. Krieg – Sorg, Hegele, Schliefkowitz, S. Klotzbücher, Voitk, Betz (77. T. Klotzbücher), Kübler (67. Zoidl), Weber, S. Bundschuh, Abele
Tore: 0:1 Schirinzi (3.), 0:2 Patrick Kölle (12.), 1:2 Sorg (56./FE)

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