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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Durchbruch der Hauptröhre, komplette Betonauskleidung und Bau des Trogteils Ost mit Rampe bilden Schwerpunkte 2011

Seit Anfang der Woche ist es auch auf bzw. in der Gmünder Jahrhundertbaustelle mit der Feiertagsruhe vorbei. Der Bauzeitenplan sieht in diesem Jahr die komplette Betonverschalung des „Rohbaus“ vor. Ebenso den Trog– und Rampenbau im komplizierten Abschnitt Ost entlang der kanalisierten Rems. Nicht zu vergessen: Voraussichtlich im Februar oder März wird der Durchbruch der Hauptröhre gefeiert.

Donnerstag, 13. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Bauleiter Johannes Zengerle vom örtlichen Baubüro des Regierungspräsidiums hat Grund zur Freude. Es sei am vergangenen Wochenende das zweitstärkste Hochwasser der Rems gewesen, das seit Baubeginn für eine Bewährungsprobe auf der Tunnelbaustelle gesorgt habe. Es habe jedoch keinerlei Schäden angerichtet.
Man muss sich vor Augen halten: Der Tunnel unterquert die Rems, liegt tief im Grundwasser. Tausende Tonnen Beton wurden in den Rampen– und Trogböden verbaut, um zu verhindern, dass die Wannen aufschwimmen wie ein Schiff.
Und auch bei der Frage nach den Auswirkungen der extrem harten Winterperiode von Ende November bis Anfang Januar winkt Zengerle ab: „Kein Problem, alles liegt im Plan!“
So starten nun die Tunnelbauer zuversichtlich ins zweitletzte Baustellenjahr, denn schon Ende 2012 soll ja die Einweihung des Jahrhundertbauwerks im Remstal gefeiert werden. Das Projekt ist nicht nur entscheidende Grundlage für die Stadtentwicklung, weil es Luft und Platz verschafft für Landesgartenschau und Gamundia-​Stadtumbau, sondern verkannt wird oft die Bedeutung der unterirdischen B-​29-​Ortsumgehung für die gesamte Region. Denn auf der wichtigsten Verkehrsachse zwischen Stuttgart und Ostwürttemberg wird ein Nadelöhr mit Staus und vielen Ampeln beseitigt. Der Vorentwurf für den Tunnel stammt aus dem Jahre 1989, die Planfeststellung war 1996. Der erste Spatenstich wurde 1998 zelebriert. Dann stand das Projekt vor dem Hintergrund eines schier endlosen Geplänkels zur Finanzierungsfrage zwischen Land und Bund jahrelang auf des Messers Schneide. All das ist bei den Tunnelbauern längst kein Thema mehr; zielstrebig geht es der Fertigstellung des Rohbaus entgegen. Die ersten Mineure konnten schon abgezogen werden, weil der Vortrieb praktisch beendet ist. Nur noch kleine Teilstücke müssen im bergmännischen Abschnitt gesprengt und ausgebaggert werden. Das Jahr 2011 ist dann der kompletten Betonauskleidung oder auch Ausschalung gewidmet. Der für den unteren Sektor (Sohle) zuständige Betonschalwagen hat schon rund 1200 von insgesamt 1686 Metern bewältigt. Derzeit fahren an der Lorcher Straße auch die mächtigen Gerüste für das Betonieren und Isolieren der Seitenflächen (Strosse) und der Decke (Kalotte) in das Portal des Haupttunnels ein, um die Schalarbeiten zu vervollständigen. Der Lüftungsschacht durch den Lindenfirst (im Endausbau mit Kamin insgesamt 157 Meter Lang) ist bereits fertig, so dass sich im Tunnel sogar schon eine naturgegebene Kaminwirkung eingestellt hat, um die Bewetterungsanlage zu ersetzen.
Blickfang im Bereich der Tunnelbaustelle Ost ist neben dem gigantischen Trog– und Rampenbau ein riesiges Stahlgerüst über der Zielbaugrube für den bevorstehenden Durchbruch. Es handelt sich jedoch nicht um ein schützendes Dach für die gewiss vielen Ehrengäste so kurz vor der Landtagswahl.
Johannes Zengerle erklärt den Sinn dieser Konstruktion: „Wir bauen die Zielbaugrube etwa 23 Meter tief. Normalerweise müssen die Betonpfahlwände mit bis zu 30 Meter langen Ankern seitlich gesichert werden. Weil wir uns auf dem Niveau der angrenzenden Rems befinden, ist diese Verankerung noch nicht möglich.“ Statt der „Dübel“ sorgt nun die gegenüberliegende Wand für sicheren Halt.

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