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Schach, 23. Staufer-​Open: Buhmann hauchdünn Wertungssieger /​Gmünder Spieler schwach im Finish /​Viele kampflose Partien

Vier Schach-​Großmeister hatten gestern nach neun Runden punktgleich die Nase vorn beim Staufer-​Open. Nationalspieler Rainer Buhmann siegte hauchdünn nach Wertung. Die SG Gmünd wurde beste Mannschaft. Matthias Reichert

Freitag, 07. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

Blitzeis am letzten Turniertag – wetterbedingt begann gestern die Schlussrunde eine Stunde später. Eine Reihe Spieler erschien trotzdem nicht am Brett. „Heute haben wir über 20 kampflose Partien“, klagte Schiedsrichter Rainer Stark. Wo gespielt wurde, flogen die Fetzen. Nur an den vorderen beiden Tischen machten die Großmeister (GM) schnell Remis und sicherten sich den geteilten Sieg. Der deutsche GM Rainer Buhmann schloss mit einem Gewinn gegen Fide-​Meister (FM) Josef Gheng (Erdmannhausen) zur Spitze auf. Mit ihm holten vier GM 7,5 Punkte. Nationalspieler Buhmann wurde nach Wertung hauchdünn Turniersieger und wiederholte den Erfolg vom Vorjahr.
Zweiter wurde der lettische GM Normunds Miezis. Er hatte in Runde sechs als einziger gegen Buhmann gewonnen, aber danach dreimal remisiert. Dritter wurde der Russe GM Vladimir Burmakin vor dem punktgleichen Rating-​Favoriten GM Alexander Graf (Plauen). Dahinter folgten sieben Spieler mit sieben Punkten, angeführt vom belgischen GM Alexandre Dgebuadze.
Bester Gmünder wurde der Internationale Meister (IM) Josef Jurek mit 6,5 Punkten, er landete als 15. gerade noch in den Preisgeldrängen. Jurek kam in den beiden letzten Runden nicht über Remis hinaus, obwohl er zum Schluss gegen Waldemar Schlötzer aus Buchen bis zum nackten König kämpfte. Der Gmünder Oberligist Jewgeny Denisow remisierte in der Schlussrunde gegen den Niederländer Pieter van Ginkel. „Da war nicht mehr drin, wir haben es angeschaut“, sagte Denisow hinterher. Mit sechs aus neun holte er Platz 36. Mannschaftskollege Andreas Weiß gewann mit einem taktischen Abzugs-​Trick gegen die Böbingerin Saskia Zikeli und errang 5,5 Punkte — Platz 75. Zwei weitere Gmünder hatten zum Schluss Pech.
IM Frank Zellers Aufholjagd mit fünf Siegen in Serie stoppte zunächst in Runde acht der niederländische IM Gerard Welling, der ein schlechteres Endspiel Remis hielt. Und zuletzt verlor der Gmünder Oberliga-​Spitzenmann gegen FM Alexander Postojev aus Hockenheim. Zeller wollte partout gewinnen und wurde vom gegnerischen Freibauern ausgekontert. „Es war hart umkämpft, ich hab’s im 40. Zug eingestellt. Zum Schluss habe ich einen Turm mehr, werde aber matt.“ Zeller, der auf Platz neun gesetzt war, belegte mit sechs Punkten nur Rang 41. Noch dicker kam es bei dem Gmünder Oberligisten Gerd Bader. Der hatte gestern gegen den Zweitliga-​Spieler Thilo Kabisch (Schmiden-​Cannstatt) drei Bauern mehr. Doch dann stellte Bader in Zeitnot einen Turm ein und verlor noch, die Zuschauer fassten es kaum. Bader belegte mit 4,5 Punkten Platz 143.
Besser schnitt der Leinzeller Landesliga-​Spieler Jürgen Denk ab, er holte fünf Punkte und wurde 121. „Gegen die schlechten Gegner habe ich gewonnen, gegen die guten verloren“, sagte er. Trotz des Pechs in der Schlussrunde langte es für die SG Gmünd in der Aufstellung Jurek, Zeller, Denisow und Weiß mit einem Punkt Vorsprung vor Bebenhausen zum Sieg in der Mannschaftswertung.
Wie gehabt, verteilte die SG Gmünd wieder haufenweise Sonderpreise. Beste Dame wurde die tschechische Frauen-​IM Kristyna Havlikova. Sie landete mit sieben Punkten in den Preisgeldrängen, so ging der Damenpreis an Simona Gheng aus Leinfelden, sie errang 5,5 Punkte.
Erfolgreichster Spieler des Schachbezirks Ostalb mit DWZ-​Rating bis 1960 war Johannes Lemke (Heidenheim) mit 5,5 Punkten, bester Ostalb-​Spieler mit DWZ-​Rating unter 1700 wurde Volker Knolmayer (Bettringen) mit 4,5 Zählern. Edmund Abele (Waldstetten) belegte mit 5,5 Punkten Platz drei in der DWZ-​Rating-​Gruppe unter 1750. Und Michael Knödler aus Alfdorf wurde in der Rating-​Gruppe unter 1450 mit vier Punkten Zweiter. Beim Senioren-​Open führt nach sieben Runden der an Platz zwei gesetzte Werner Szenetra aus Rastatt, er hat sechs Punkte. Auf den Fersen sind ihm Dieter Villing (Ladenburg) und FM Reinhard Zunker mit jeweils 5,5 Zählern.
Es folgen vier Spieler mit fünf Punkten, unter ihnen der Gmünder Lothar Roth, der wieder Boden gutgemacht hat. Die Senioren spielen beim Staufer-​Open noch bis Samstag.

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