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Pawlita sieht überdachten Kunstrasenplatz als Lösung bei Kapazitätsproblemen

Fast jeden Winter tritt ein Problem bei den Sportvereinen im Ostalbkreis besonders hervor: Die Hallenkapazitäten reichen von hinten bis vorne nicht, um den Andrang der Freiluftsportler vom Fußballer bis zum Hockeyspieler gerecht zu werden. Von Manuela Harant

Samstag, 08. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 59 Sekunden Lesedauer

Doch das Geld für vollwertige Sporthallen fehlt Vereinen wie Kommunen gleichermaßen. Aus diesem Grund hat der Sportkreis Ostalb bei einem Pressegespräch eine mögliche Lösung vorgestellt, die innovativ und kostengünstig eine optimale Ausweichmöglichkeit vor allem für Fußballer, aber auch andere Sportarten darstellen soll: die sogenannte Ballspielhalle. Hüttlingen weiht als erster Verein im Ostalbkreis eine Ballspielhalle am 14. Januar unter dem Namen „Kaltsporthalle“ ein.
Gemeinsam mit Sportgerätebauer Franz Weller aus Aalen-​Waldhausen stellte Manfred Pawlita dabei die Vorzüge dieser unbeheizten Sporthalle mit Kunstrasen oder Kunststoffboden vor, die sich hauptsächlich durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach refinanzieren soll. „Der demografische Wandel sowie die Entwicklung der Ganztagesausbildung stellen Kommune und Sportvereine bei der Hallenkapazität vor eine große Herausforderung“, stellte Pawlita fest. „DIN-​Hallen kosten zwischen vier und sechs Millionen Euro. Dieses Geld ist heutzutage in den kommunalen Haushalten einfach nicht mehr vorhanden. Und da kommt die Ballspielhalle ins Spiel.“ Im Gegensatz zur sogenannten DIN-​Halle bietet die hochwertige Ballspielhalle zwar keine Umkleidekabinen, Sanitäranlagen, Isolierung und Heizung, dafür ist sie inklusive Photovoltaikanlage schon für etwa eine Million Euro zu haben. Zwar macht die Investition in die Solaranlage von Würth etwa die Hälfte der Kosten aus, jedoch ist sie mit dem Konzept, das Franz Weller anbietet, unabdingbar verknüpft: „Durch die Einspeisevergütung wirft die Anlage etwa 34 000 Euro pro Jahr ab und refinanziert langfristig den Bau der Halle fast komplett“, sagte der Waldhausener, der über den Bau von Minispielfeldern zu der Idee gekommen ist, diese zu überdachen, um die Sportstätten komplett witterungsunabhängig zu machen.
Die restlichen Kosten würden durch die weiteren Vorteile der Ballspielhalle gedeckt. Neben den Zuschüssen von Verbänden und Kommune ist sie vielseitig und kostengünstig vermietbar: An andere Sportvereine, insbesondere deren Fußballmannschaften, an Schulen oder für Veranstaltungen – und das im Winter wie im Sommer. In Marbach steht seit zwei Jahren eine der ersten Ballspielhallen nach dem Waldhausener Konzept. „Ich war dort im Januar bei minus 17 Grad und drin hatte es bei einem Jugendturnier Plusgrade. Und auch im Sommer wurde dort gespielt, weil es durch die aufschiebbaren Fenster einen angenehmen Luftzug für ein angenehmes Klima gab“, zeigte sich Pawlita von seinen Eindrücken begeistert.
Die erste Ballspielhalle nach Wellers Vorbild im Ostalbkreis wird übrigens schon am 14. Januar eingeweiht: Der TSV Hüttlingen hat sich für dieses Modell, allerdings unter dem Namen „Kaltsporthalle“ entschieden. Und Pawlita ist sich sicher, dass weitere Vereine – vielleicht auch im Zusammenschluss – folgen werden. Und auch andere lokale Größen wie Landrat Klaus Pavel haben sich schon für den Bau von Ballspielhallen ausgesprochen.
Fußball-​Bezirksvorsitzender Jens-​Peter Schuller bekräftigte: „Es ist notwendig, dass wir mehr Kapazitäten für den wetterunabhängigen Sportbetrieb erhalten. Ich wünsche mir, dass viele Kommunen und Sportvereine diese Chance schnell ergreifen.“

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