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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Naturfreunde aus dem Gmünder Raum unternahmen eine Exkursion an den Bucher Stausee

Gans oder Ente? Vor allem in der Adventszeit stellt sich mancher diese Frage nur in der Gastwirtschaft. Das ist schade, denn die faszinierenden und oft farbenfrohen Wasservögel bereichern unsere Tierwelt in einer unglaublichen Vielfalt. Dies durften vor kurzem 15 Naturfreunde aus dem Gmünder Raum bei einer Exkursion an den Stausee Buch erfahren.

Dienstag, 29. November 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Rund 35 Gänse– und Entenarten gibt es in Europa. Einige von ihnen sind in Mitteleuropa weit verbreitet, andere leben in der warmen Jahreszeit in Skandinavien, Sibirien oder gar am Polarkreis. Nur im Winter kommen sie auf der Suche nach eisfreien Gewässern und schneefreien Wiesen zu uns – etwa an den Bucher Stausee bei Schwabsberg nahe Ellwangen.
Dorthin zog es kürzlich ein Dutzend Naturfreunde in Begleitung von Vogelexperten des Gmünder NABU und des Naturkundevereins. Diese erklärten ausführlich die Ökologie und Lebensansprüche der Gänse und Entenvögel. So gründeln die so genannten Schwimmenten im flachen Wasser nach Muscheln, Schnecken und Wasserpflanzen, bleiben mit dem Körper aber an der Wasseroberfläche. Zu ihnen gehören etwa die Krickente oder auch die häufige Stockente. Dagegen machen Tauchenten (etwa die Reiherente oder die Tafelente) ihrem Namen Ehre, indem sie auch an tieferen Stellen den Grund absuchen und hierzu ganz untertauchen. Dies konnte die Gmünder Gruppe bei ihrem Ausflug live sehen. Seit Jahren kommen jeden Winter auch mehrere hundert Graugänse an den Bucher Stausee, um auf den benachbarten Wiesen zu grasen. Auch diesmal waren die Tiere gut zu beobachten, wobei sich auch einige Bläßgänse unter den Trupp gemischt hatten. Zudem hatten sich mehrere Rostgänse und Einzeltiere von Nonnengans, Kanadagans und Nilgans am See niedergelassen sowie andere Wasservögel wie Haubentaucher, Gänsesäger, Wasserralle und Bekassine.
Da der Bucher Stausee während des größten Teils des Winters eisfreie Stellen aufweist, ist er ein gutes und zuverlässiges Beobachtungsgebiet für Wasservögel. Wird es im Norden und Osten Europas sehr kalt, sind hier weitere Wintergäste wie etwa der Singschwan zu erwarten. Einige Arten wie die Graugans werden jedoch weiter nach Süden ziehen, sollte bei uns eine dickere Schneeschicht die Wiesen bedecken.
Wer Singvögel sehen und hören möchte, kommt in diesem wunderschönen Naturschutzgebiet ebenso auf seine Kosten. Trupps von Goldammern, Kernbeißer, Buchfink, Grünling, Dohle und Wacholderdrossel suchen hier zurzeit nach Beeren und Samen.
Für wen Gänse und Enten bisher nur ein kulinarisches Thema waren, der sollte sich einmal mit einem Fernglas zu einem der Seen in der Umgebung aufmachen. Gemeinsam mit NABU und Naturkundeverein wird es in diesem Winter hierzu noch Gelegenheit geben.

Unter www​.nabu​-gmuend​.de sind alle Exkursionen zu finden.

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