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Nach fast 30 Jahren wieder ein Bildband über Lorch

Es ist keine Floskel, wenn man sagt, dass dieses Buch eine Lücke schließt. Ein aktueller Bildband über Lorch wurde schmerzlich vermisst. Jetzt ist er da — entstanden aus einer privaten Initiative.

Samstag, 26. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (rw). Gestern Abend wurde der Band „Lorch. Ein Rundgang in glanzvollen Aufnahmen“ vor einem großen Kreis im Saal des Bürgerhauses Schillerschule von den Autoren vorgestellt. Diese sind gleichzeitig die Verleger und tragen das Risiko. Immerhin ließen sie 2000 Exemplare herstellen. Doch es ist ein gelungenes Werk mit vielen stimmungsvollen und zugleich, vor allem was die Luftaufnahmen anbelangt, informativen Fotos.
Vor allem aber gibt es jetzt wieder einen Bildband über Lorch. Der letzte erschien 1984, vor einer Generation, und ist längst vergriffen. Davon abgesehen, dass der neue ihn an Attraktivität bei weitem übertrifft. Helga Knödler, selbst in der Buchhandlung Semicolon tätig, berichtete davon, dass sie immer wieder nach einem Bildband über Lorch gefragt worden sei. Die ständige negative Auskunft war sie, die ihre Heimatstadt schätzt, irgendwann einmal leid, „das war manchmal richtig peinlich.“ Bei einer Familienfeier brachte sie das Thema aufs Tapet, „vielleicht etwas leichtfertig“. Man ging das Vorhaben or zwei Jahren im Kreis der Familie und Freunde an, die ihre Fähigkeiten einbrachten: Günter Dieterle fliegt und steuerte die Luftaufnahmen bei, Kerstin und Gerhard Dieterle fotografieren, Annette Knödler und Louise Knops übersetzten ins Französische, Teresa Beisel ins Italienische und Ellen Holz und Rose Uhl ins Englische. Im übrigen keine einfache Aufgabe: Wie übersetzt man einen historischen Verwaltungsbegriff wie „Fleckenlagerbuch“ in eine Fremdsprache? Nur der Text zur Geschichte Lorchs wurde nach außen vergeben: an den Stadtarchivar Simon M. Haag. Vor allem: Man finanzierte das ganze Projekt selbst, „weil es schwierig ist, dafür Sponsoren zu finden.“
Fotos, Texte, Übersetzungen, Layout und was es sonst bis zur Herstellung eines Buches braucht verschlangen 500 Arbeitsstunden. Auf das Ergebnis können die Autoren und Herausgeber stolz sein, und Bürgermeister Karl Bühler und Landrat Klaus Pavel dankten dafür. Bühler sprach von einem „bewundernswerten Engagement“ und gestand ein, dass die Stadt das Risiko gescheut habe; Pavel hob die vorbildliche bürgerschaftlich-​familiäre Eigeninitiative hervor: „Dieses Buch gehört in jeden Lorcher Haushalt.“

„Lorch. Ein Rundgang in glanzvollen Aufnahmen“, 110 Seiten, mit vielen Fotos und viersprachigem Text. 18,90 Euro. Erhältlich in der Buchhandlung Semicolon in Lorch und im Shop von Kloster Lorch, in Bälde auch in allen anderen Buchhandlungen

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