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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

FDP stürzt im Wahlkreis noch stärker ab als im gesamten Land

Von einer „Wahlparty“ konnte im „Paulaner“ bei den Liberalen keine Rede sein. Kurz vor 18 Uhr blickten FDP-​Urgestein Prof. Dr. Klaus Menzel und Jost Frank (Gatte der Kreisvorsitzenden Dr. Julia Frank) nur zu zweit auf die Leinwand. Etwas später gesellten sich drei andere FDP-​Mitglieder sowie Kandidat Markus Zuschlag und Zweitkandidat Matthias Zuschlag hinzu.

Sonntag, 27. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (gbr). Weder Jubel noch sichtbare Enttäuschung, sondern bange Blicke zu den eingeblendeten Prognosen und später zu den Hochrechnungen prägten die Stimmung im Saal. Denn angesichts eines Ergebnisses von zunächst fünf Prozent war allen im Raum klar, dass es noch stundenlang eine Zitterpartie geben wird, ob die FDP künftig überhaupt im Landtag vertreten sein wird. Erst gegen 20 Uhr war dann absehbar, dass es — wenn auch denkbar knapp — den Freien zum Verbleib im Parlament reichen würde. Sehr früh zeichnete sich hingegen ab, dass Markus Zuschlag im Wahlkreis keineswegs mehr Grund zur Freude haben würde als die FDP auf Landesebene. Im Bereich der Stadt Gmünd zum Beispiel hat sich der Stimmenanteil gegenüber der Landtagswahl 2006 von 10,2 auf 3,6 fast auf ein Drittel reduziert. Mithin haben die Liberalen in Gmünd noch deutlich schlechter abgeschnitten als im gesamten „Ländle“. In den ländlichen Gemeinden des Gmünder Raums sieht es nur marginal besser für die Liberalen aus. Dort kam Markus Zuschlag auf 3,9 Prozent — und die Verluste gegenüber 2006 (8,8 Prozent) waren nicht so drastisch. Wäre es nach den Wählern im Gmünder Raum gegangen, dürfte die FDP künftig die Landespolitik von der Zuschauerbank aus verfolgen. „Viele konservative Wähler wollten aufgrund der Prognosen im Vorfeld wohl auf Nummer sicher gehen und gaben ihre Stimme der CDU — damit sie nicht unter den Tisch fällt, wenn es die FDP nicht in den Landtag schafft“, vermutete Markus Zuschlag gestern im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. „Es war eine Wahl der Emotionen, bei der die klassischen Sachthemen in den Hintergrund getreten sind. Denn bei den Sachthemen war die FDP ja sehr gut aufgestellt“, ist der Kandidat überzeugt. Dass die Liberalen im Wahlkreis stärkere Verluste als die Landes-​FDP hinnehmen mussten, habe nach einhelliger Meinung der Gmünder FDP nicht an der Person des Kandidaten oder an seinem Wahlkampf gelegen. Markus Zuschlag selbst räumte allerdings ein, dass er ja ein Späteinsteiger in der politischen Szene sei und die Zeit seit seiner Nominierung vielleicht zu kurz war, um in der Bevölkerung richtig bekannt zu werden. Deshalb werde er sich auch jetzt nicht enttäuscht zurück ziehen, sondern der liberalen Politik treu bleiben. „Ich habe ja erst angefangen, mich aktiv in der Politik zu engagieren, da werde ich doch jetzt nicht gleich den Kopf in den Sand stecken“, antwortete Zuschlag auf die Frage, ob er sich eine weitere Kandidatur vorstellen könne.

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