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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Seit zehn Jahren ist das Seniorenzentrum St. Anna Lebensort für Menschen im Wachkoma

Im Mai 2001 wurde der Wohnbereich „Junge Pflege“ für Schwerst-​Schädel-​Hirnverletzte eröffnet. Diese Patientengruppe erfährt in St. Anna professionelle Hilfe und Betreuung, Heimat und Rehabilitation.

Montag, 28. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 20 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (smm). „Liebe sei Tat“ – diesem Leitwort des heiligen Vinzenz von Paul fühlt sich das Seniorenzentrum St. Anna verpflichtet.
Nun wurde im Rahmen der „Woche des Gehirns“ am vergangenen Samstag das zehnjährige Bestehen mit einem kleinen Festakt gefeiert. Dabei wurde in St. Anna innegehalten, zurückgeschaut, ein Ausblick in die Zukunft gewagt und zusammen mit den Jubiläumsgästen der Auftrag der Fürsorge für Schwerst-​Schädel-​Hirnverletzte betrachtet.
In seiner Begrüßungsrede vor rund 60 Gästen dankte Jörg Allgayer, Geschäftsführer der Vinzenz von Paul gGmbH, vor allem Schwester Marcella. Sie sei die Ideengeberin und treibende Kraft für den Wohnbereich „Junge Pflege“ gewesen.
Es folgten Grußworte von Schwester Lintrud, Generaloberin der barmherzigen Schwestern, Karl-​Eugen Siegel, stellvertretender Vorsitzender des Selbsthilfeverbandes „Forum Gehirn“, Josef Rettenmayer, Sozialdezernent des Ostalbkreises, Bürgermeister Dr. Joachim Bläse sowie von Schwester Marzella, die ab Mai leitende Aufgaben bei den Vinzentinerinnen des Klosters Untermarchtal übernehmen wird. Die Reden wurden musikalisch von Konzertpianist Heribert Hartmann begleitet. Einen anderen Blickwinkel zeigte dann Dr. Caspar Söling, Direktor des Sankt Vincenzstiftes Aulhausen, eine der größten katholischen Einrichtungen für Menschen mit einer geistigen Behinderung, in seinem Vortrag auf. Der promovierte katholische Theologe und Biologe befasste sich mit den evolutionären Grundlagen von Religiosität im Hinblick auf das Thema „Gehirn Seele Problem“. Die Frage „Sollen wir alles tun, was wir können?“ bestimmt die tägliche Arbeit in einem ständigen Spannungsfeld zwischen technischen Möglichkeiten und Sparzwängen der Kostenträger, zwischen vermuteten Wünschen der Patienten und manchmal durch Medien genährten Erwartungen der Angehörigen.
Vor diesem Hintergrund hielt Dr. Caspar Söling einen Vortrag über die Frage, welche Haltungen Hirnforschung und Medizin befördern und wie diese Haltungen aus christlicher Perspektive zu beurteilen sind. Dabei ging es ihm weniger um die konkrete Arbeit mit Schädelhirnverletzten, als um das wissenschaftliche und gesellschaftliche Umfeld, in dem die Arbeit stattfindet und das die Arbeit beeinflusst.

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