Bettringen zittert sich weiter
Derartige Geschichten schreibt nur der Sport: Die Bettringer Damen reisten am Donnerstagabend mit einem Vorsprung von acht Toren zum Rückspiel nach Remshalden, sind ab der 52. Minute bei einem 20:28-Rückstand praktisch ausgeschieden und schaffen es dann doch noch auf 23:30 zu verkürzen.
Freitag, 22. April 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
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Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein offener Schlagabtausch, der bis teilweise an die Grenzen des sportlich Erlaubten reichte. Vier Bettringer Zeitstrafen innerhalb der ersten 15 Minuten im zweiten Durchgang führten dazu, dass Remshalden seinen Vorsprung ganz allmählich immer weiter ausbauen konnte. Und so mussten die Bettringer Anhänger zunächst ab der 40. Minute gewaltig zittern, denn Remshalden führte mittlerweile mit 21:15. Doch vier SG-Treffer binnen drei Minuten sorgten vorübergehend nochmals für kurzes Aufatmen. Remshalden zeigte sich jedoch unbeeindruckt und nutzte eine weitere Bettringer Zeitstrafe aus, um ebenfalls mit vier Toren in Folge zu kontern. In Unterzahl markierte Bettringen schließlich das 20:25, doch weitere drei Minuten später lag die SG mit 20:28 im Hintertreffen und war damit praktisch ausgeschieden. Die verbleibenden acht Minuten stürzten die Bettringer Anhänger in ein Wechselbad der Gefühle: Zunächst wurde im Angriff eine hundertprozentige Chance vergeben, wenige Augenblicke später sogar ein Tempogegenstoß mit technischem Fehler beendet. Viereinhalb Minuten vor dem Ende wurde beim Stande von 21:29 dann der neunte Strafwurf gegen die SG verhängt, der aber von Torfrau Jennewein sensationell pariert wurde. Drei Minuten vor dem Ende dann die nächste Zeitstrafe gegen Bettringen und erneut die Chance für Remshalden, per Strafwurf alles klar zu machen. Aber wiederum war Jennewein zur Stelle und rettete das 22:29. Doch während die SG-Torfrau über sich hinauswuchs, wollte im Bettringer Angriffsspiel überhaupt nichts mehr zusammenlaufen. In numerischer Unterzahl verlor die SG noch zwei Mal das Leder vorzeitig im Angriff und hatte nun das Glück, dass der elfte Strafwurf des SVR deutlich über das Gehäuse gesetzt wurde und dass Jennewein 14 Sekunden vor dem Ende mit einem erneuten Reflex großartig parierte und damit die Niederlage auf 23:30 begrenzte.
Als dann der Schlusspfiff ertönte, gab es auf Bettringer Seite kein Halten mehr. Die mitgereisten Anhänger, die es während der letzten fünf Minuten ohnehin nicht mehr auf den Sitzen hielten, sorgten für einen ohrenbetäubenden Lärm, während sich die Spielerinnen und ihr Trainerteam überglücklich auf dem Feld in die Arme fielen.
In der zweiten und nun alles entscheidenden Relegationsrunde empfängt Bettringen am nächsten Samstag den TV Aldingen, Tabellenzweiter des Bezirks Enz-Murr. Bereits eine Woche später, am 7. Mai, findet dann das Rückspiel in Remseck statt.
Nach dem Spiel sagte Co-Trainer Jürgen Nuding (SGB): „Remshalden präsentierte sich heute um eine Klasse stärker als vergangene Woche. Respekt aber vor dem Willen unserer Mannschaft: Alle sind bis an ihre Schmerzgrenzen gegangen und haben sich im zweiten Abschnitt nochmals sensationell herangekämpft. Kompliment aber auch an Remshalden, das ist wirklich eine ganz starke Mannschaft.“
Auch Remshalden-Trainer Ralph Fuchs zeigte sich zufrieden: „Mit unserer kämpferischen Einstellung heute bin ich hochzufrieden. Aber: Wir haben es vergangene Woche bereits aus der Hand gegeben. Wir haben heute bewiesen, dass ein handballerisches Grundgerüst vorhanden ist, aber das junge Team ist noch nicht nervenstark genug. Glückwunsch an Bettringen und viel Erfolg gegen Aldingen.“
SG Bettringen: Jennewein, Schurr – Funk (1), Abele (1), Krause, S. Hetzel (1), Donner (9), Pfitzer (7/4), Waibel, Krieg, Sigloch (2), Schwarz (1), D’Annunzio, M. Hetzel (1)
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