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Alfdorf schafft es nicht

Das Heimspiel 30:25 gewonnen und doch den Aufstieg in die Landesliga verpasst. So lautet das Resümee des Spiels am Donnerstagabend in der restlos ausverkauften Sporthalle in Alfdorf. Nicht unerheblichen Anteil am Spielverlauf und Ausgang hatten die an diesem Tag etwas indisponierten Schiedsrichter aus Ulm/​Lehr. Aber auch die Alfdorfer Spieler müssen sich viele Flüchtigkeits– und Leichtsinnsfehler in der Spiel– und in der Trefferverwertung zuschreiben. So durfte nach der Schlusssirene das Team der HSG Wangen/​Börtlingen feiern.

Samstag, 23. April 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
3 Minuten Lesedauer

(apr). Zunächst hatte alles nach Plan begonnen. Mit einem motivierten Start zeigten die Alfdorfer Jungs auf, dass sie unbedingt den Fünf-​Tore-​Rückstand aus dem Hinspiel egalisieren wollten. Schon nach kurzer Zeit führten sie 5:2 und es schien, dass die Taktik von Trainer Norbert Mucha aufgehen würde. Nach einer Zwei-​Minuten-​Strafe gegen Jonathan Seidel kamen die Spieler der HSG wieder heran, erzielten den Anschlusstreffer und danach den Ausgleich zum 5:5. Im Anschluss ging es hin und her, niemand schenkte sich etwas. Nach 19 Minuten und bis dahin guten Paraden von Torhüter Michael Saur führten die Alfdorfer wieder mit drei Toren Vorsprung (9:6) und Hallensprecher Klaus Hinderer forderte auch die letzten zwei Tore Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. In der 22. Minute waren vier Treffer aufgeholt, nach einem Siebenmeter-​Tor durch Simon Bareiß legte der Trainer der sichtlich nervösen Mannschaft der HSG Wangen-​Börtlingen die grüne Karte auf den Tisch – Auszeit und Spielunterbrechung. Aber nach Wiederanpfiff erhöhten zunächst die Alfdorfer Spieler auf 12:7, die fünf Tore waren zunächst aufgeholt. Dann kamen die Konzentrationsfehler, die Alfdorf sichtlich zu schaffen machten. Ungenaue Ballabgaben, Schwächen im Abschluss, dann hintereinander zwei Siebenmeter gegen die Mannschaft und es stand wieder 12:10. In dieser Phase standen bei den Alfdorfern nur vier Feldspieler auf dem Hallenparkett. Die Pausensirene erlaubte die dringend notwendige Erholung der Spieler und des Trainers, der in der ersten Spielhälfte einige Nervenspitzen einbüßte und vom Schiedsrichtergespann die gelbe Karte sah.
Nach der Pause sahen die Zuschauer einen zunächst fahrig spielenden TSV Alfdorf. Zwei durchwachsene Szenen und Alfdorf lag mit 13:15 hinten, was die Lautstärke der Gästefans massiv erhöhte. Nach einem Faul und einer Zwei-​Minuten-​Strafe für einen HSG-​Spieler gelangen der Anschlusstreffer durch Jonathan Seidel und der Ausgleich durch Michael Mucha. Hoffnung keimte auf bei den Alfdorfern. Zunächst verpasste Bareiß per Strafwurf einen weiteren Treffer, um kurze Zeit später doch das 16:16 zu schaffen. Temporeiches Spiel führt an diesem Abend immer zum Erfolg für Alfdorf, aber das Tempospiel wurde zu selten umgesetzt, auch wenn Norbert Mucha seine Jungs immer wieder antrieb. 19:17 in der 42., 21:18 in der 47. Minuten, doch immer noch war der Rückstand aus dem Hinspiel nicht egalisiert. Dann wieder Flüchtigkeitsfehler und der Gegner holte wieder auf. Zwei Minuten später war die Führung wieder auf 21:20 geschmolzen.
Die Fehler auf beiden Seiten häuften sich in der Folge. Als in der 54. Minute ein HSG-​Spieler mit Rot vom Feld musste, witterten die Alfdorfer Morgenluft. Drei Minuten vor Spielende stand es 26:22, die Zuschauer erleben einen Krimi, die Luft knistert vor Spannung und die Trommler auf beiden Seiten der Tribüne schenken sich nichts mehr. Wenige Sekunden vor Schluss dann ein Riesenjubel in der Halle. Der TSV-​Treffer zum 30:24 war gefallen, sechs Tore Vorsprung für Alfdorf, der Aufstieg greifbar nahe. Doch dann lagen die Nerven blank, die Schiedsrichter unterbrachen zweimal den Alfdorfer Lauf und die Spieler aus Wangen-​Börtlingen schaffen den Treffer zum 25:30. Die Träume der Alfdorfer Mannschaft lagen für ein Jahr auf Eis. Während die Fans der Gastmannschaft das Spielfeld stürmen und ihrer Mannschaft gratulieren, machte sich zunächst tiefer Frust auf Alfdorfer Seite breit. Niedergeschlagen und mit leerem Blick wanderten die Spieler und Trainer Norbert Mucha, der zuvor seinem Zorn über die Schiedsrichterleistung des Abends freien Lauf ließ, durch die Halle, um sich wenige Minuten später gemeinsam bei den vielen treuen Alfdorfer Fans zu bedanken.
Auch wenn die Schiedsrichterleistung durchwachsen und einem so wichtigen Spiel wie bei einer Relegation teilweise nicht würdig waren, muss gesagt sein, dass die Spieler aus Alfdorf es versäumten, in den richtigen Momenten den „Sack“ zuzumachen. Teilweise massive Fehler im Abschluss aus dem Feld, beim Siebenmeter und eine vielfach unsichere Torhüterleistung bei Michael Saur bei haltbaren Bällen haben mit dazu geführt, dass Alfdorf eine weitere Saison in der Bezirksliga spielen muss. Allerdings darf auch gesagt werden, die junge Mannschaft hat Potenzial, bleibt sie zusammen am Ball, dann kann die nächste Saison mit noch mehr Erfahrung im Hintergrund den ersehnten Aufstieg bringen. Der jetzige oder ein kommender neuer Trainer können auf motivierte junge Männer zurückgreifen und Erfolge mit der Mannschaft der Alfdorfer erzielen. Beste Feldspieler und Torschützen waren Jonathan Seidel und Simon Bareiß mit jeweils acht Toren.

TSV Alfdorf: Saur, Künzl, Hinderer – Seidel (8), J. Nothdurft, Traa (3), Wesp, M. Mucha (3), P. Mucha (1), M. Bareiß (4), Wendel, Lauber (2), B. Nothdurft (1), S. Bareiß (8)

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