Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Bargauer Kicker nicht vom Glück verfolgt

Kein „Schwein“ hatten die Kicker des FC Germania Bargau am Karsamstag beim Auswärtsspiel in Ebersbach. Mit 1:2 musste das Team sich den abstiegsbedrohten Gastgebern geschlagen geben, die einen starken Eindruck hinterließen und ihr schwaches Auftreten in der Hinrunde vergessen machten.

Dienstag, 26. April 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
2 Minuten 52 Sekunden Lesedauer

(joh). Schon im Vorfeld der Partie musste der FC Bargau einige Widrigkeiten wegstecken. Weil sich seine Gesichtsverletzung doch als schwerwiegender herausstellte, wie zunächst angenommen, musste Stammtorhüter Andreas Krieg ebenso ersetzt werden wie der erkrankte Tobias Klotzbücher und der angeschlagene Philipp Zoidl. Zu allem Unglück fiel dann wenige Minuten vor dem Anpfiff auch noch Christoph Betz wegen einer Oberschenkelzerrung aus. Doch damit nicht genug, denn auch die Gastgeber hielten mit der Verlegung der Partie auf den Kunstrasen noch eine kleine Osterüberraschung für den FCB bereit. Von Beginn an blieben die Schwarz-​Weißen ungewohnt passiv und zeigten sich vom munter aufspielenden Tabellenschlusslicht beeindruckt. Ebersbach verdiente sich diesen Respekt mit schnellem und technisch feinem Spiel. Besonders die Offensivabteilung der Filstäler machte in der Anfangsphase auf sich aufmerksam. Bereits in der achten Minute musste Krieg-​Ersatz Lukas Huttenlauch von den Bargauer A-​Junioren in seinem Landesligadebüt hinter sich greifen. Eine erste Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns leitete die Führung der Platzherren ein. Obwohl der FCB den Ball ins Seitenaus geklärt hatte, entschied der Unparteiische auf Eckball und Florian Kümmerle versenkte das Leder im Nachschuss mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:0 für die Gastgeber. In der Folgezeit konnte sich Bargaus 18-​jähriger Torwartnovize mehrmals auszeichnen. Ebersbach drängte, eingeladen durch schwaches Zweikampfverhalten im FCB-​Mittelfeld, auf das 2:0. Bisweilen schossen die Bemühungen der Roten jedoch über das Ziel hinaus, denn mehrmals versuchte die Truppe von Spielertrainer Dinko Radojevic durch schauspielerische Einlagen den Schiedsrichter im und am Strafraum hinters Licht zu führen. Diese wiederholten Unsportlichkeiten wurden vom Unparteiischen nicht konsequent geahndet. Zum Glück stabilisierte sich die Bargauer Defensive mit zunehmender Zeit und nach einer knappen halben Stunde starteten auch die Schwarz-​Weißen erste nennenswerte Aktionen auf das Tor der Platzherren. Sebastian Sorg setzte in der 30. Minute einen Schuss knapp am Ebersbacher Kasten vorbei und zwei Zeigerumdrehungen später wurde Markus Weber bei einem Konter frei vor SV-​Keeper Schöffel von den Beinen geholt, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel wurden die verstärkten Bemühungen der Germanen dann endlich belohnt, als Kevin Hegele einen Freistoß im Mittelfeld schnell ausführte und Stefan Kübler steil in den Ebersbacher Strafraum schickte. Dessen gefühlvollen Flankenball erwischte Markus Abele mit einer akrobatischen Einlage am kurzen Pfosten und spitzelte ihn nur knapp vor seinem Gegenspieler zum 1:1-Ausgleich ins Tor.
Dieser Treffer verlieh den Schwarz-​Weißen für die zweite Halbzeit nicht den erhofften Schwung. Auch die zweite Hälfte dominierte der SVE, der in Ex-​Profi Dinko Radojevic seinen Denker und Lenker im Mittelfeld hatte. Bargau durfte sich in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs bei Youngster Lukas Huttenlauch bedanken, der den Germanen in Zusammenarbeit mit Abwehrchef Stefan Klotzbücher mit einigen Rettungstaten das vorläufige Remis sicherte. In der 63. Minute entschied dann eine Standardsituation die Partie zu Gunsten der Gastgeber. Spielertrainer Radojevic narrte mit einem frechen Freistoß von der rechten Strafraumecke die Bargauer Mauer und den verdutzten Keeper und zirkelte die Kugel zum 2:1 in die Maschen. Erst nach diesem neuerlichen Rückstand erwachte beim FCB endlich die gewohnte Leidenschaft. Mit der Einwechslung von Torjäger Daniel Rieg (63.) und begünstigt durch eine rote Karte gegen Ebersbachs Denis Egger (75.) wollten die Schwarz-​Weißen das Spiel noch einmal herumreißen. Leider wurden die späten Bemühungen von Schiri Altendorfer aus Neuhausen nicht allzu wohlwollend unterstützt. Erst übersah er bei einem hohen Ball in den Ebersbacher Strafraum ein klares Handspiel von Anastasios Kivotidis und schließlich verweigerte er dem Bargauer Ausgleichstreffer in der 88. Minute durch einen Rieg-​Kopfball wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. Fairerweise muss eingestanden werden, dass der Sieg des Schlusslichts verdient war. Bargau konnte nur selten an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen und ein Remis hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
SV Ebersbach: Schöffel – Kümmerle (75. Serra), Önüt, Serour, Trost (54. de Rosa), Kivotidis, Radojevic, Egger, Isik (79. Tabe), Arslan, Renn
FC Germania Bargau: L. Huttenlauch – Sorg, Hegele, Schliefkowitz, S. Klotzbücher, Voitk, Fröhlich, Kübler, Weber (63. Rieg), Bundschuh (81. Weiner), Abele (55. Abele)
Tore: 1:0 Kümmerle (8.), 1:1 Abele (43.), 2:1 Radojevic (63.)

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2578 Aufrufe
689 Wörter
4754 Tage 1 Stunde Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4754 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/4/26/bargauer-kicker-nicht-vom-glueck-verfolgt/