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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Den Blutbanken geht der Nachschub aus: Große Aktion morgen im Stadtgarten

Wer schwer verletzt oder krank wird, braucht in den meisten Fällen Spenderblut. Obwohl dies auf 80 Prozent der Menschen zutrifft, gehen nur 3,5 Prozent der Bevölkerung zum Blutspenden. Aufgrund eines Notstands appelliert das DRK, morgen zum Blutspenden in den Stadtgarten zu kommen.

Dienstag, 10. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
SCHWÄBISCH GMÜND. Das schöne Wetter mag die Mehrheit der Bevölkerung freuen — doch neben den Land– und Forstwirten machen sich inzwischen auch die Blutspendedienste Sorgen. Während einerseits die Leute lieber zum Wandern als zum Blutspenden gehen oder den Abend im Biergarten verbringen, „trocknen“ mit der Zeit nicht nur Äcker, Waldböden und Gärten, sondern auch die Blutbanken förmlich aus. Der Bedarf an Spenderblut ist nämlich wetterunabhängig. „Wir müssen deshalb mehr Menschen zum Blutspenden motivieren“, sagte Michael Kraus, Referent des Blutspendedienstes in Baden-​Württemberg und Hessen.
Denn seit Jahren zeichnet sich der Trend unverkennbar ab: Die treuen Blutspender fallen aufgrund der medizinischen Altersgrenze aus, ohne dass nachfolgende Generationen in deren Fußstapfen treten. „Wir verzeichnen gar keine schlechten Zahlen bezüglich der Erstspender“, räumt Kraus ein. Allerdings bleibe es dann sehr oft bei diesem einen Mal. „Immer weniger Erstspender werden zu Stammspendern“, bedauert Kraus, denn dieser Trend hat unübersehbare Konsequenzen. „Vor 20 Jahren kamen zur Blutspendeaktion in den Stadtgarten noch rund 400 Spender, inzwischen sind es noch 250“. Im Vorfeld des aktuellen Termins appelliert Kraus an alle gesunden Menschen von 18 bis 71 Jahre, sich doch morgen zwischen 14.30 bis 19.30 Uhr eine Stunde Zeit zum Retten von Menschenleben zu nehmen.
Durch den steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung erhöht sich auch der Bedarf an Blutkonserven. Denn je älter ein Mensch ist, desto wahrscheinlicher braucht er irgendwann aufgrund einer Krankheit eine Blutübertragung. Auch der medizinische Fortschritt, dank dessen viele Schwerkranke heute mit Hilfe aufwändiger Operationen überleben, erfordert erhöhte Vorräte an Spenderblut. Dass aufgrund der demographischen Entwicklung die jüngeren Jahrgänge nicht mehr so zahlreich sind, verschärft das Problem. Doch das eigentliche Problem liegt nach Michael Kraus nicht darin, dass es nicht genug Menschen gibt, die Blutspenden können oder dürfen. Im Hinblick darauf, dass nur 3,5 Prozent der Bevölkerung Blut spendet, wäre es ein Leichtes, ausreichend Spenderblut zu bekommen — wenn nur mehr Menschen zum Spenden bereit wären.
Nicht immer liegt es freilich am fehlenden Willen. Erhöhter Leistungsdruck im Beruf hält manchen vom Blutspenden ab. Im Gegenzug gibt es aber auch große Firmen, die in ihren eigenen Räumen Blutspendeaktionen durchführen — zum Beispiel Zeiss in Oberkochen. Auch die Stauferklinik wird heuer erstmals eine solche interne Blutspendeaktion für Mitarbeiter durchführen. „Wir suchen händeringend nach weiteren Firmen, die solche Termine durchführen. „Wenn die ZF dies machen könnte, wäre uns sehr geholfen“, sagt Kraus und findet auch die Spendentermine im Kreisberufsschulzentrum sehr hilfreich. Wer beim Landkreis oder bei der Stadt Gmünd arbeitet, wird — sofern keine dienstlichen Belange dagegen sprechen — zum Blutspenden freigestellt.

Weitere Informationen zur Blutspende erhalten Sie unter der gebührenfreien DRK-​Service-​Hotline 0800 – 1194911 und im Internet unter www​.blut​spende​.de.

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