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Komponist Joseph Ohnewald erfuhr auf dem Skapulierfest besondere Ehre

1781 wurde in Heuchlingen Joseph Ohnewald geboren, der heute als ein großer Sohn der Gemeinde gilt. Auf dem gestrigen Skapulierfest kam er zu Ehren.

Montag, 18. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 7 Sekunden Lesedauer

Von Dietrich Kossien
HEUCHLINGEN. Ohnewald studierte Theologie und Musik in Dillingen und Augsburg und kehrte 1881 in seinen Heimatort zurück, wo er bis zu seinem Tod 1856 als Komponist, Gemeindepfleger, Ortschronist, Musikpädagoge und Leiter der Kirchenmusik wirkte.
Man macht sich in Heuchlingen daran, sein Erbe zu bewahren und es wieder bekannt zu machen. Und ein ganz besonderes Ereignis war es gestern, als beim alljährlichen Fest der fast 350 Jahre alten Skapulierbruderschaft vom Berge Karmel der Kirchenchor im Festgottesdienst in der St.-Vitus-Kirche die „Messe in D-​Dur“ für Chor, Orgel, Soli und Orchester von Joseph Ohnewald aufführte und damit einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Ein großer pastoraler Beitrag zum geistlichen Leben in der Gemeinde
Mit einer Hinführung zur Ohnewaldmesse D-​Dur und zum Skapulierfest begann Pfarrer Bernhard Weiß den über die Maßen gut besuchten Gottesdienst. Es sei im 17. Jahrhundert ein guter Gedanke gewesen, „in der Zeit der Not den Menschen den Glauben im Skapulier wie einen wärmenden Mantel und wie einen unverlierbaren Schutz und eine tragende Gebetsgemeinschaft hin zu halten“. So sei es vielleicht auch die Musik Joseph Ohnewalds im Zeitalter Napoleons gewesen, die bewirkt habe, dass im Heuchlinger Skapulierbruderschaftsfest ein Glaubensfest Bestand hatte, das anderswo längst aufgegeben war. Der Gesang des Chores lasse in der Messe von Joseph Ohnewald hineinhören in den Glauben jener Zeit. Vor jedem der Messgesänge gab Pfarrer Weiß eine meditative Hinführung und ging in seiner Predigt auf Joseph Ohnewald ein, der damals begonnen habe, im kleinen Dorf Instrumentalisten auszubilden und geistliche Werke für Chor und Orchester einzustudieren, ja sie sogar noch selbst zu komponieren. Das sei ein großer pastoraler Beitrag zum geistlichen Leben in der Gemeinde gewesen, mit dem er dafür gesorgt habe, dass das kirchliche Leben Höhepunkte bekommen habe. Joseph Ohnewald habe mit seiner Musik die Gegenwart Gottes in der Welt ausdrücken und feiern wollen. Das sei es sicher auch, was Menschen dazu bewege, sich für eine Glaubens– und Gebetsgemeinschaft zu entscheiden, wie es die Heuchlinger geschafft hätten.
Heuchlinger Fest stand ganz im Zeichen von Joseph Ohnewald
Nach der anschließenden Prozession versammelten sich alle gut beschirmt auf dem Platz oberhalb der Vituskirche, der nun in Joseph-​Ohnewald-​Platz umbenannt wurde. Bürgermeister Peter Lang und Pfarrer Weiß enthüllten dazu die Namenstafel. Peter Lang hob hervor, dass jetzt das Heuchlinger Fest ganz im Zeichen von Joseph Ohnewald stehe, der selbstkomponierte Messen in der Kirche aufführte und deretwegen die Pilger scharenweise zum Skapulierfest, wie auch heute wieder die Besucher, gekommen seien.
Bisher sei sein Name einer von vielen im Archiv der Gemeinde gewesen. Das habe sich nun grundlegend geändert. Die Gemeinde wolle deshalb ein sichtbares Zeichen setzen. Deshalb habe der Gemeinderat beschlossen, dem alten Schulplatz künftig den Namen Joseph-​Ohnewald-​Platz zu geben, weil der Name Joseph Ohnewald wieder ein Begriff in Heuchlingen und der Region sei. Er sprach allen, die an der Verwirklichung geholfen hatten, den Dank aus, insbesondere dem Kirchenchor, samt vielen Helferinnen und Helfern, von denen letztlich der Anstoß zu diesem „Ohnewald-​Jahr“ ausgegangen sei.

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