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Der 29-​jährige Gmünder Simon Tischer wechselt zu Dinamo Krasnodar nach Russland

Nach einem „schwierigen“ Jahr freut sich Claudia Tischer auf das Abenteuer in Russland. Die Frau des Gmünder Volleyballprofis Simon Tischer reist mit ihrem Mann nach Krasnodar.

Mittwoch, 20. Juli 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
2 Minuten 25 Sekunden Lesedauer

(jh). Wie die Familie Tischer das Leben mit einem Vater als Volleyballprofi managt und welche positiven und negativen Seiten es gibt, erzählen Simon und Claudia Tischer im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. „Ohne eine starke Frau wäre es nicht möglich, als Volleyballprofi eine Familie zu haben. Meine Frau Claudia hält mir stets den Rücken frei und ist immer für mich da“, erklärt Simon Tischer, der kurz vor der Reise nach Russland über die Hoch– und Tiefs eines Profivolleyballers spricht. Nach Griechenland und der Türkei wechselt der 29-​jährige deutsche Nationalspieler als Zuspieler zu Dinamo Krasnodar. Der Unterschied zur Türkei ist, „dass meine Frau und meine beiden Kinder, Emma und Freddy, mit nach Russland umziehen“, so Tischer, der sehr glücklich darüber ist, seine Familie nun wieder öfters zu sehen. „Es tut schon weh, wenn ich manchmal zwei, drei Monate meine Kinder und Claudia nicht in die Arme nehmen kann“, verrät der Volleyballprofi. Tischer sucht jedoch bewusst das Abenteuer im Ausland, „denn in Russland, der Türkei oder Griechenland kann man als Volleyballprofi eine Familie ernähren, was in Deutschland nicht so einfach möglich ist“, sagt Simon Tischer und fügt hinzu: „Im Ausland findet Volleyball viel mehr Anerkennung und ich kann auch mehr Geld verdienen.“
Für Claudia Tischer ist das Leben als Mutter von zwei Kindern, Tochter Emma ist drei Jahre und Sohn Freddy stolze sieben Monat alt, nicht immer leicht. „Wir sind seit zehn Jahren zusammen und seit 2008 verheiratet. Das letzte Jahr, als Simon in der Türkei spielte, war sehr schwierig für mich. Ich musste in Deutschland bleiben, da ich mit Freddy kein Risiko eingehen wollte“, so Claudia Tischer, die aber froh war, „dass zumindest die Internetverbindung super war und wir über Skype oft telefonieren konnten.“ In Griechenland wohnten Claudia und Simon direkt am Meer. „Es gab einen Spielplatz in der Nähe und die Sprachprobleme waren nicht sehr groß, da viele Griechen Englisch sprechen“, meint Claudia, die nun wieder Reiselust verspürt. „Ich habe mich im Internet intensiv über Russland informiert. Babynahrung, das Klima, Krankheiten oder Wohnung, alles Begriffe, die ich in den letzten Wochen öfters in Google eingab“, so Claudia Tischer. „Wichtig ist für mich, dass die Rahmenbedingungen für meine Familie passen. In Krasnodar haben wir eine Fünf-​Zimmer-​Wohnung und ein Auto. Das ist vertraglich gesichert. Außerdem helfen uns Spielern die Vereinsverantwortlichen sehr“, erklärt der 29-​jährige Familienvater. Dennoch ist die Reise nach Russland ein Abenteuer, „da wir uns zum Beispiel die Wohnung nicht vorher ansehen können.“
Für die beiden Kinder Emma und Freddy sei die Reise nach Russland kein Problem. „Emma ist schon so oft geflogen, dass sie eine Expertin im Flugzeug ist. Außerdem suchen wir einen internationalen Kindergarten“, erklärt Simon Tischer. „Für Emma und Freddy ist es wichtig, dass sie ihren Papa sehen“, meint Claudia Tischer.
In Russland wird die Familie Tischer als Ausländer auf einige Schwierigkeiten treffen. „Den richtigen Supermarkt zu finden oder eine gute ärztliche Betreuung zu bekommen, ist nicht immer leicht“, meint Claudia. Und auch Simon sagt: „Ich weiß, wie man sich als Ausländer fühlt. Oft werde ich wegen der Sprachbarriere falsch verstanden, so dass es zu Missverständnissen kommt. Die Integration von Ausländern erlebe ich selbst mit.“ Erfreulich für Simon Tischer ist, dass er sein Hobby, das Volleyballspielen, im Ausland zum Beruf machen kann. „Ich möchte noch einige Jahre auf höchstem Niveau spielen“, sagt Simon, der sich wünscht, dass seine Familie glücklich und gesund bleibt.

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