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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Zehntklässler aus der Schiller-​Realschule besuchten Prag

„Das ist wunderschön und so lebendig“, meinte ein der begeisterten Schüler der Schiller-​Realschule Schwäbisch Gmünd beim ersten Stadtspaziergang auf der Karlsbrücke in Prag.

Mittwoch, 20. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 11 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (um). Während die Sonne im Untergehen war, erstürmten die vielen Gäste die Karlsbrücke über der Moldau entlang der gotischen Bögen. Von hieraus geht der Blick über die Goldene Stadt, die Stadt der hundert Türme, die Symphonie aus Steinen, Farben und Formen, die Stadt der Legenden, des Golems, die Stadt Kafkas und Schwejks.
„Jetzt möchten wir die Schlösserbrücke sehen“, verlangten die Schülerinnen der 10. Klasse. Ich hatte noch nie etwas davon gehört, doch die Reiseführerin wusste sofort, was gemeint war. Sie zeigte uns eine kleine Brücke, an deren Gitter lauter Schlösser befestigt waren. Das soll frisch getrauten Paaren Glück bringen. Der Bedarf an Glück scheint gemessen an den vorhandenen Schlössern riesengroß zu sein. Inzwischen war es Nacht geworden , also Prag by night. Der Altstädter Ring, ließ die Provinzler in Begeisterung verfallen.
Die Prager Altstadt mit vielen Kirchen, Plätzen, dem jüdischen Viertel, Kaufhäusern und vielen, vielen Fastfoodrestaurants amerikanischer Prägung. Schnell noch Geld gewechselt, ein wenig Shopping und zurück zum Hotel, denn am Abend wartete das Schwarze Theater auf viele Schüler aus ganz Deutschland.
Eine Geschichte von der Geburt eines Menschen bis zum Tod: Schwarzlicht, Personen und Gegenstände das Material, dem Zuschauer bleibt alles schwarz Verhüllte verborgen. „Ja, ganz nett, mal was anderes“, die Meinung der Abschlussklasse.
Neuer Tag, neues Glück! Heute war Straßenbahn, Seilbahn und eine kleine Wanderung zum Hradschin angesagt. Der wunderschöne Ausblick auf die Stadt Prag weckte die Gemüter nicht so sehr, jeder suchte sich wo er konnte eine Sitzgelegenheit. Die Burgwache ließ allerdings alle Handys und Fotoapparate blitzen. Jeder wollte ein Bild mit einem Wachsoldaten. „Hunger, wann gibt’s was zu essen?“ eine immer drängendere Frage.
Das typische böhmische Essen: Knödel, Schweinebraten und Rotkraut war höchst willkommen. Das gute tschechische Bier jedoch konnte nicht probiert werden, da noch keine achtzehn.
Ein Spektakel der besonderen Art sind die Wasserspiele. Springbrunnen, Licht, Tanz und Musik bilden eine Einheit. Zuerst das Wasser als Kunstwerk, dann die direkte Begegnung in Form eines Regengusses. Heute trödelte keiner auf dem Weg zum Hotel. Der letzte Tag, ja es setzte schon ein wenig Heimweh ein! Auf dem tschechischen Markt wurden die restlichen Kronen für alles Unnötige ausgegeben. Wahre Handelsgenies entwickelten sich. Jeder brauchte einen neuen Geldbeutel! Wer bekam ihn am billigsten? Volle Tüten kamen gleich mit aufs Schiff zur Moldaufahrt. Hier wartete schon ein Buffet. Den meisten schmeckte es. Vielen wurde es auch nicht langweilig bei dem zweimaligen Schleusendurchgang. „Sind das wirklich meine Schülerinnen“, fragte sich die Lehrerin, als man sich zur letzten Aktion vor dem Hotel traf, geschminkt, gestylt, auf Stilettos, Heidi Klum wäre begeistert, der Start zur Prager Disko. Ungeheuer laut, heiß stickig, alles kein Problem, man stürzte auf die verschiedenen Tanzflächen. Egal, alles eng, man ist nicht allein und der Sound! „Hier finden mich alle toll, ich weiß gar nicht warum. In Gmünd passiert mir das nie!“, sagt einer mit einem hübschen Mädchen auf dem Schoss. Prag also wieder ein voller Erfolg. Auf der Rückfahrt nach Gmünd ist es sehr ruhig. Keiner bemerkt die Blitze aus der Kamera der Lehrerin, kleine Rache für kurze Nächte.

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