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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bud Spencer Tunnel Gmünd

Die zweite Runde der Internet-​Abstimmung zur Namensgebung für den Gmünder Tunnel bringt die Stadtverwaltung mehr und mehr in Verlegenheit. Von Sekunde zu Sekunde wird die bekanntlich unheimliche und unkalkulierbare Macht des sozialen Netzwerks Facebook stärker

Donnerstag, 21. Juli 2011
Andreas Krapohl
1 Minute 16 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die Rathaus-​Spitze bemüht sich noch um Gelassenheit, doch auf die Stadt könnte möglicherweise ein Massenansturm von Bud-​Spencer– und Tunnelfans zurollen. Zehntausende aus ganz Deutschland haben sich bislang hinter die Idee gestellt, den Schauspieler Bud Spencer zum Namenspatron des Gmünder Tunnels zu wählen: Der Italiener war in den 50er-​Jahren bei der Einweihung des Gmünder Schießtalfreibads mit von der Partie und soll sich der Legende nach in eine hübsche Gmünder Bäckerstochter verliebt haben. Im Facebook wird die Spencer-​Tunnel-​Bewegung bereits für eine „Montagsdemo“ mobilisiert. Sie wurde – wie von Geisterhand gesteuert – für kommenden Montag von 20.30 bis 24.30 auf dem Bahnhofsplatz in Gmünd terminiert. Auch ein „Dresscode“ wurde ausgegeben: Alle sollen in Bud-​Spencer-​T-​Shirts anreisen. Ein ähnlicher Flashmob-​Aufruf spukt schon für die entscheidende Gemeinderatssitzung am 27. Juli durchs Internet. Hierbei sollen dann Marktplatz und Rathaus belagert werden. Die tollsten Parolen werden ausgetauscht. So wollen die überwiegend jungen Leute bei dieser Gelegenheit den Regierenden echte Basisdemokratie lehren. In Anlehnung an einen der berühmtesten Filme von Bud Spencer heißt es auch schon: „Viele Fäuste für ein Halleluja!“ Pressesprecher Markus Herrmann strahlt namens der Stadtverwaltung dennoch Ruhe aus. Er glaube nicht an die befürchtete Mobilmachung von Zehntausenden Bud-​Spencer– und Tunnel-​Freunden. Die Stadtverwaltung sehe diese auswärts gesteuerte Facebook-​Kampagne auch nicht als demokratisches Mittel an. Eine solche Entscheidung müsse ganz anderen Kriterien genügen. Er habe sich bereits persönlich in die laufenden Diskussionen im Internet eingeschaltet, um das Ganze zu versachlichen und die Bud-​Spencer-​Gemeinde zu beruhigen. Man werde den Schauspieler auf jeden Fall zur Tunnel-​Einweihung einladen. Unterdessen ist die Geschichte bereits bei Spiegel Online, BILD, der Augsburger Allgemeinen, dem Hamburger Abendblatt und dem Reutlinger Generalanzeiger angekommen.

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