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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Großer Hochwassereinsatz im Gmünder Tunnel

Im Rahmen eines Großeinsatzes mit einem gewaltigen Materialaufwand haben Feuerwehr und Technisches Hilfswerk die Tunnebaustelle vor schlimmeren Schäden bewahrt. Die Hauptröhre war plötzlich am tiefsten Punkt auf einer Strecke von etwa 400 Metern unter Wasser gestanden.

Donnerstag, 21. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 28 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Fast gewann man angesichts des Tunnel-​Hochwassers den Eindruck: Die Gmünder Röhre hatte sich wohl verschluckt, als sie die turbulente Diskussion vernahm, wonach Zehntausende Facebook-​Nutzer Bud Spencer (bürgerlicher Name Dr. Carlo Pedersoli) zum Namenspaten bestimmen wollen (siehe Bericht rechts).
In den frühen Morgenstunden holte die Feuerwehr per Telefon Tunnelbauleiter Johannes Zengerle aus den Federn. „A bissle Wasser“ stehe in da seinem Tunell, so überbrachte der Feuerwehr-​Einsatzleiter schonend die Hiobsbotschaft. Arbeiter hatten das Malheur entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Bauleitung und der Spezialisten des Technischen Hilfswerks muss in der Nacht Folgendes passiert sein: Kurzschluss in einer Baustellen-​Trafostation, was wiederum zu einem Komplettausfall der Pumpen führte, die in der knapp zwei Kilometer langen Röhre immer im Einsatz sind, um mit dem Oberflächen– und Grundwasser fertigzuwerden, das bis zur endgültigen Fertigstellung immer mal in kleineren und mal in größeren Mengen den Weg zum tiefsten Punkt sucht. Nun kamen auch noch die heftigen Regenfälle hinzu. Innerhalb kürzester Zeit waren es mehrere tausend Kubikmeter Wasser, die sich tief unterm Lindenfirst ansammelten wie in einem riesigen und langgezogenen Schwimmbecken. Man hätte problemlos mit Ruder– und Tretbooten Fahrten durch diesen Canal Grande unternehmen können. Eilends brachten die Nachtschicht-​Tunnelarbeiter sich selbst, Fahrzeuge und möglichst viel Material in Sicherheit. Es rollte bereits am frühen Morgen ein Großeinsatz von Feuerwehr und THW mit einem gewaltigen Materialeinsatz an. Die Feuerwehrabteilungen Gmünd, Straßdorf und Hussenhofen brachten zehn Pumpen in Stellung. Die THW-​Ortsgruppen Gmünd, Ellwangen und Ostfildern griffen mit so genannten Hannibal-​Hochleistungs-​Pumpen ein, Schließlich gelang über die lange Tunnelwegstrecke eine Förderleistung von etwa 10 000 l in der Minute. Auch gelang rasch die Reparatur der Baustellenpumpen. Langsam ging der Wasserstand zurück. Bis in die Nacht hinein wurde die Pumpaktion fortgesetzt. Johannes Zengerle rechnet nicht mit größeren Schäden und lediglich mit einem eintägigen Rückschlag der Bauarbeiten. Nach Tunnelfertigstellung könne so etwas nicht passieren, weil die Röhre gegen Oberflächenwasser an den Portalbereichen völlig abgekapselt sei.

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