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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Zum 40er Fest des Scheffold-​Gymnasiums: Carl Orffs Oper „Der Mond“ aufgeführt

In der Unterwelt bricht buntes, lustiges Treiben aus, als der Mond dort eintrifft und die Szene hell erleuchtet. Auch Himmelspförtner Petrus (Musiklehrer Winfried Butz) versteht zur Verwunderung der Bewohner diesen Spaß, trinkt freudig mit, so dass ihm der Wein „wie Feuer“ ins Blut geht.

Samstag, 23. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (mab). Doch er begreift bald, dass der Mond besser am Himmelsgewölbe hängen sollte. Mit einer glänzenden Inszenierung von Carl Orffs Märchenoper „Der Mond“ feierte das Scheffold-​Gymnasium mit Aufführungen am Donnerstag und Freitag sein 40-​jähriges Bestehen im nahezu vollen Stadtgarten. „Oh wie wunderbar ist das“, singt nicht nur der fast 100-​Mann-​starke Schüler-​Lehrer-​Eltern-​Chor. Vielmehr trifft dies auf die gesamte Inszenierung von Orffs Mond zu, die das Scheffold-​Gymnasium als Jahresprojekt zum 40jährigen Jubiläum auf die Stadtgartenbühne zauberte. Chöre, Solisten, Orchester, Technik, Requisiten, Tänzer, Bühnenbild, Regie, Werbung: Alles rund um die Opern-​Produktion wurde von den Schülerinnen und Schülern seit Schuljahresbeginn in den unterschiedlichsten Arbeitsgemeinschaften selbst entworfen und erarbeitet und nun kurz vor den Ferien zu einem stimmigen Ganzen zusammengefasst. Und „es hat sich sehr gelohnt“, wie sich Schulleiter Reinhold Müller treffend äußerte. Der Schatz wurde gehoben, um zum Jubiläum etwas Besonderes zu machen. Nicht zuletzt komme „das Scheffold-​Gymnasium durch dieses Jubiläumsprojekt seiner pädagogischen Verantwortung bezüglich der Bildungsstandards nach, in denen fächerübergreifendes Arbeiten gefordert wird“, so Müller.
Unter der Leitung von Wiebke Weiss und Thomas Schäfer geriet das musikalische Gesamtkonzept nie in Schieflage, und die jungen Musikerinnen und Musiker meisterten das Stück mit größter Bravour. Hierbei kommt der Schule natürlich zugute, dass viele Schüler – nicht nur des Musikzuges — in ihrer Freizeit eine instrumentale bzw. vokale Ausbildung erhalten. Die hervorragende Erzählerin (Dorothee Alberts) führte sicher und stimmlich sehr überzeugend durch die Geschichte rund um den Mond (verkörpert durch Madeleine Meixner). Dieser wird dem Mondbesitzer (Anton Breinich) von vier Burschen (Katharina Hörner, Luisa Meloni, Christina Lenz, Christian Meixner, Axel Paridon, Moritz Lang, Benedikt Herkommer) gestohlen, um daraus ihr ganzes Leben über Profit zu schlagen. Wie die Zeit vergeht, wird wunderbar pantomimisch dargestellt.
Doch die Gier macht auch vor dem Tod nicht halt, und so kommt es, dass, als alle vier Burschen sich im Jenseits wiederfinden, dort der zuvor geviertelte Mond wieder komplett aufgeht und die Unterwelt sich in ein Tollhaus verwandelt. „Was ist da los, woher kommt dieses wilde Geschrei?“ fragt sich Petrus. Bevor er jedoch für Ordnung sorgt, und alle Toten wieder in den ewigen Schlaf entsendet, lässt auch er sich einlullen und empfiehlt: „Man soll sich´s gut gehen lassen, wenn man kann.“ Und das Publikum ließ es sich gut gehen, denn es war eine wahre Meisterleistung, was das Scheffold-​Gymnasium mit dem „Mond“, der übrigens zu guter Letzt von Petrus am Himmel aufgehängt wurde, vollbracht hat. Fürwahr glänzend.

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