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Jakobi-​Essen des Heubacher Gemeinderats und Termine für Kandidatenvorstellung

Im 17. Jahrhundert hatte der Heubacher Bürger Jakob Uhlmann der Stadt einen Acker vermacht — und zwar mit der Auflage, dass sich der Stadtrat jedes Jahr an seinem Namenstag im Rahmen eines Essens an die Erbschaft erinnern solle. Dieser angenehmen Pflicht entledigte sich der Heubacher Gemeinderat gestern Abend und wählte dazu das Restaurant „Langhaus“.

Dienstag, 26. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 14 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (gbr).
Bevor die Stadträte allerdings zu Ehren des Erblassers ihr Glas erheben und anschließend zu Messer und Gabel greifen durften, wurde eine kurze Gemeinderatssitzung abgehalten. Darin ging es einzig um die Festlegung der Termine für die offizielle Vorstellung der Kandidaten im Rahmen der anstehenden Bürgermeisterwahl. „Bisher war dies ja nicht nötig, weil ich nur alleine angetreten bin“, erinnerte Bürgermeister Klaus Maier (MdL). Bei mehreren Bewerbern um seine Nachfolge (offiziell liegt allerdings noch keine Kandidatur im Rathaus vor) sei es wichtig für die Bürger, die Kandidaten im direkten Vergleich erleben zu können. Als Termin für die Vorstellung in Heubach wurde vom Gemeinderat der Mittwoch, 28. September, festgelegt. Einen Tag später stellen sich die Bürgermeister in Spe dann in Lautern offiziell vor.
Anschließend räumte Klaus Maier ein, dass es für ihn schon ein komisches Gefühl sei, nach über 24 Jahren nun zum letzten Mal das Jakobi-​Essen zu zelebrieren und das Testament von Jakob Uhlmann zu verlesen. Der Maurer, Forstknecht, Armenkassen-​Verwalter und Steuereinnehmer führte ein für seine Zeit recht langes Leben und war offensichtlich ein modern denkender Mensch, erinnerte der Bürgermeister. Denn während es im Mittelalter und in der frühen Neuzeit häufig vorkam, seine Hinterlassenschaft der Kirche zu vermachen, kamen Städte selten in den Genuss von Erbschaften. Mit seinem Gemeinsinn sei Jakob Uhlmann ein Pionier des Ehrenamts und bürgerschaftlichen Engagements.
Der Landtagsabgeordnete und Schultes erinnerte auch daran, dass auf Uhlmanns Acker heute Wohnhäuser stehen und die Stadt aus dem Erlös im Rahmen der Erbpacht notleidende Bürger unterstützt.

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